Dienstag, 30. November 2010

Google am Pranger - Verstoß gegen das Kartellrecht?

Die EU-Kommission legt sich mit Google an. Vorgeworfen wird der kalifornischen Datenkrake, die marktbeherrschende Stellung bei der Online-Suche missbraucht zu haben. So sollen eigene Angebote bei Suchanfragen denen etwaiger Dritter stets durch bessere Suchergebnisplatzierungen vorgezogen worden sein. "Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen, was einen völlig kostenfreien Service anbietet, versucht, seine eigenen Services und Produkte in ein gutes Licht zu rücken", so EU-Kommissar Rafael Santos. "Das wäre ja so, als würde Amazon bei der Produktsuche eigene Lagerbestände bevorzugt ausweisen und Drittanbietern untersagen, die eigenen Preise zu unterbieten!"

Google selbst kündigte an, mit der EU-Behörde zusammenzuarbeiten. "Wir haben die Namen der führenden Personen gegoogelt und somit genügend Material in der Hand, um die ganze Belegschaft zu erpressen", so ein windiger und überaus glücklicher Mitarbeiter des US-Riesen. Auch könne man sich "gut vorstellen, einfach mal ein paar EU-Gebäude zu verpixeln oder aus unseren Adressdaten herauszunehmen - die Trottel würden dann am nächsten Tag doch noch nicht einmal mehr zur Arbeit finden!"

Im Zuge des eingeleiteten Verfahrens stellte Google den EU-Kommissaren aus öffentlichkeitswirksamen Gründen sogar die geheime Weltformel zur Verfügung, den Google-Suchalgorithmus ("E = mc²"). "Wir hoffen, dass wir damit auf unserer Suche nach unrechten Vorgängen bei Google erfolgreich sein werden und somit endlich die übertriebene Marktmacht dieses Datengeiers begrenzen können", so ein EU-Angestellter per SMS von seinem Android-Smartphone.

Sido: Maskenball zum 30.

Anlässlich seines 30. Geburtstages wird Softrapper Sido (bürgerlicher Name: Paul Hartmut Würdig) heute einen großen Maskenball mit ausgewählten Freunden (u.a. Henry) veranstalten. Obwohl Sido schon seit etlichen Jahren von seinem Rüpel-Image reingewaschen wurde und auf seine lachhafte Gesichtsbedeckung verzichtet, wird an seinem Ehrentage natürlich auf vergangene Zeiten zurückgeschaut.

Geboren in Berlin als müffelnder Sohn einer Zigeunerin und eines über Sperma verfügenden Mannes fiel der kleine Paul schon als Kind aus dem Rahmen (der Wohnungstür). Schon früh bemerkte seine alleinerziehende Mutter, dass sie ihren Sohn nicht unmaskiert auf die Straße lassen durfte, damit die häuslichen Prügeleien nicht an die breite Öffentlichkeit gelangen konnten. Seinen Künstlernamen erhielt Sido schon mit sechs Jahren, als er bei einem Landausflug in ein Güllesilo fiel, seine Mutter aus mangelndem Wissen aber stets von "Sido" sprach. Durch den dreckbefleckten Spitznamen entwickelte Sido eine jahrzehntelang anhaltende innere Wut, die er durch seine lachhaften Texte versuchte, sinnlos zu verarbeiten. Zusammen mit seinem zerfetzten Teddybären nahm er mit acht seine erste leiernde Kassette auf, die kurz darauf einen Kurzschluss im familieneigenen Abspielgerät verursachte und die 12m²-Wohnung, in der er mit seiner Mutter vegetierte, bis auf die letzten Pizzakartons herunterbrennen ließ.

Traumatisiert von diesem Ereignis schwor Sido endgültig Rache an der Musik und schlug die Karriere als Rüpel-Rapper ein. Eine neue, in mühsamer Kleinarbeit aus einer Thermoskanne geschnitzte Maske wurde alsbald zu seinem Markenzeichen. Nach einigen erfolgreichen Schlägereien lernte er andere Rüpel kennen, die wiederum andere Rüpel kannten, die mit noch rüpelhafteren Rüpeln befreundet waren, so dass er letztlich einen Plattenvertrag bekam und seinen geistigen Dünnschiss unter den minderbemittelten Berliner Jugendgangs verbreiten konnte. Doch durch diesen Erfolg machte er sich in der Underground-Szene nicht nur Freunde. Bei Konzertauftritten wurde er teilweise von der Bühne gebuht und mit Gegenständen beworfen. Diese Bilderbuchkarriere setzt sich bis heute fort. 2005 nahm Sido bei seinem Auftritt beim Bundesvision Song Contest erstmals öffentlich seine Maske ab und erntete Respekt, Gelächter und später zu Hause auch noch Erdbeeren. Inzwischen ist der softe Sido bei Forsa-Umfragen in der Bevölkerung beliebter als der aggressive Außenminister Guido Westerwelle.

Mit dem 30. Geburtstag will Sido nun einen neuen Lebensabschnitt einleiten. Pläne hat er genug, so der medienerfahrene Waschlappen, verraten mag er sie am heutigen Tage jedoch noch nicht. "Knebelverträge", so die verschmitzt präsentierte Erklärung.

Montag, 29. November 2010

1. FC Köln: Ära Meier beendet

Auch wenn der FC aus den letzten zwei Bundesligapartien vier Punkte holte, was immerhin ein Pünktchen mehr ist, als der glorreiche Meisterschaftskandidat a.D., Schalke 04, für sich verbuchen konnte, seit heute steht fest: die Ära Michael Meier ist beendet. Selbst der altersdemente Präsident Wolfgang Overath hatte das letzte senile Fünkchen Vertrauen in Meier verloren und verhinderte die Entlassung nicht mehr. In einer ersten Pressemitteilung bedankt sich der Verein bei Meier für die "kontinuierlich schlechte Arbeit, die unseren Club an den Rande des Ruins geführt hat" und wünscht dem beurlaubten 61-Jährigen einen "möglichst ruhigen und kurzen Lebensabend fernab unseres Vereinsgeländes".

Meier kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Bereits ab 1981 war er für sechs Jahre beim 1.FC angestellt und machte sich schon damals durch seinen geschickten Umgang mit Finanzmitteln (Münzenjonglieren, Scheinefalten) einen Namen ("Michael Meier"). Der durch und durch auf der dunklen Seite der Macht stehende Manager entschied sich dann für eine perfide Vernichtungsstrategie, indem er später zum Bundesligakonkurrenten Borussia Dortmund wechselte und den Club innerhalb von nur acht Jahren in den völligen Ruin trieb. Nach diesem erfolgreichen Zwischenspiel sah sich Meier dazu berufen, zu seinem Heimatclub zurückzukehren. Er holte in drei Wochen 47 neue Spieler, die er teilweise sogar namentlich kannte. Trotz sorgfältigster Planungen ging seine Strategie jedoch nicht auf, der FC spielt noch immer in der Bundesliga.

Die Spieler wollten die Vorgänge heute beim Training nicht kommentieren. Nachdem Lukas Podolski mehrere Tätlichkeiten gegen verschiedene Journalisten begangen hatte, wollte auch Torwart Mondragon keine Stellungnahme abgeben. "Jesus spricht heute nicht zu seinen Jüngern", so der stadtbekannte Hochstapler und Fliegenfänger.

Skandal des Jahres: Wikileaks publiziert heiße Luft

Die Welt hat gezittert vor dem gestrigen Tage, seit bekannt wurde, dass die Ethüllungsseite "Wikileaks" 156.151.188.154.146 neue, streng geheime Dokumente aus den Archiven der amerikanischen Regierung veröffentlichen will. Als die Dateien gestern der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, war der Aufschrei der Empörung riesengroß. "So ein Theater, und dann erfährt man, dass die Kanzlerin kreativlos, Westerwelle doch ein Mann und der Finanzminister geistig und körperlich eingeschränkt ist", so der sichtlich angefressene Regierungssprecher Steffen Seibert (ZDF). Der "überwältigende Anteil" der Dokumente sei "vom Inhalt her kalter Kaffee, genau wie dieser hier vor mir", wie Seibert heute Morgen erläuterte.

Datenschützer äußerten sich ebenfalls bestürzt. "Wie soll man denn nun glaubwürdig Konsequenzen fordern, wenn die geleakten Daten so brisant sind wie die gestrige Sendung von Anne Will?", so ein aufgrund des Datenschutzes nicht namentlich genannt werden wollender Experte.

Konsequenzen für die politischen Beziehungen Deutschlands zur Regierung der USA sind derweil nicht zu befürchten. "Es ist ja nicht so, dass wir nicht auch unsere kleinen Geheimnisse und Einschätzungen parat hätten", so ein deutsches Regierungsmitglied hinter vorgehaltener Hand. "Wir wissen zum Beispiel, dass der amerikanische Präsident ein Schwarzer ist und seine Außenministerin nicht leiden kann, aber sagen Sie das lieber nicht weiter..."

Freitag, 26. November 2010

Todesfalle Passivrauchen

Experten der Weltgesundheitsorganisation, mehrerer Universitäten sowie zahlreiche Hausfrauen haben nun herausgefunden, was bereits jeder wusste: Passivrauchen kann zum Tode führen. Jährlich sterben weltweit mehr unbescholtene Individuen an den gräßlichen Folgen des Passivrauchens als durch Stierkämpfe. "Das Schlimmste an der Sache ist, man kann sich nicht dagegen wehren", prangert der nigerianische Flatulenzwissenschaftler Richard Deutschmann an. "Passivraucher sterben zum Beispiel durch von Rauchern unabsichtlich in Brand gesetzte Wohnbaracken, rutschen auf arglos weggeworfenen Zigarettenschachteln aus und brechen sich das Genick oder werden gar von flüchtenden Schmugglerbanden überfahren", so der aus bekannten Verarmungsgründen nur sprichwörtlich angefressene Forscher.

Eine Lösung des Problems könne es nur durch weltweites Rauchverbot oder zumindest drastische Preiserhöhungen für die todesbringenden Glimmstengel geben, so die Autoren der nun veröffentlichten Studie. Da ersterer Vorschlag "vollkommen unrealistisch" und letzterer Vorschlag "wohl ebenfalls nichts bringen" werde, ordnen die Wissenschaftler im Abschlussfazit ihres Werkes die Studie korrektwerweise als "schöne, aber nutzlose Geldverschwendung" ein, die sich "nahtlos in die unendliche Reihe wirkungsloser wisschenschaftlicher Veröffentlichungen" einreihe.

Donnerstag, 25. November 2010

Sarah Palin: Fachwissen ohne Kompass

Die Ex-Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner, Sarah Palin, hat beeindruckendes Fachwissen demonstriert, als sie dafür eintrat, dass die USA im schwelenden Korea-Konflikt nun "vertraglich verpflichtet" seien, dem "Partner Nordkorea" beizustehen. Es sei wichtig, den "kleinen Chinesen dort" im "Kampf gegen die Borkenkäfer" unter die Arme zu greifen, damit "unser großartiges Heimtland Kanada" weiterhin im "Krieg gegen die Indianer vollste Unterstützung erhält", so die geistesgestörte Politikerin.

Erneuter Volkstrauertag? "Monrose" vor dem Aus

Es ist eine Schockmeldung, die sogar das Gezeter um Frost und Schnee gefrieren lässt: die erfolgreiche Castingband "Monrose" steht nach Insiderinformationen einer schmierigen deutschen Boulevardzeitung vor dem Aus. "Ja, es ist wahr, die Mädchen wollen von nun an getrennte Brüste, äh: Wege gehen", zitiert das Blatt einen Vertrauten der Gruppe. Als Trennungsgrund wird angegeben, dass der Plattenvertrag der drei Stimmbandvergewaltigerinnen nicht verlängert wurde. "Vier Alben in den Top-10, das geht zu weit", so ein aus dem Nähkästchen plaudernder Hausmeister der Warner Music Group. "Diese Leistung passt nicht mit dem Image einer Retortenband zusammen, deswegen ist eine weitere Zusammenarbeit einfach unmöglich."

Senna, Mandy und Bahar streben nun Solokarrieren an. Senna hofft auf einen Moderatorenjob im Fernsehen. "Ich habe Angebote von 'XXXTV', 'TV-XXX' und 'LoveSAT' vorliegen. Ohne jemals was von diesen Sendern gehört zu haben, denke ich trotzdem, dass dies ein erster Schritt in meiner Karriere als ernstzunehmende Fernsehbratze sein könnte", so die verblendete Frankfurterin. Die gebürtige Mannheimerin Mandy will sich weiterhin voll aufs Singen konzentrieren, "ist eh das Einzigste wo ich kann", so der blonde Blondschopf. Bahar hingehen plant eine Karriere in der Türkei. Die gebürtige Freiburgerin kann sich gut vorstellen, in dem Land, "indem ich zwar noch nie war, nach dessen Aura aber mein ausländischer Name klingt" eine erfolgreiche Laufbahn als Schleiermädchen oder Ehrenmordopfer zu absolvieren.

Den zahlreichen Fans (ca. 125-126) bleibt also die Hoffnung, auch weiterhin von den drei Schönheiten belästigt zu werden. Wenigstens eine gute Nachricht an diesem schlimmen Tag.

Mittwoch, 24. November 2010

Irland: ein Land in der Krise

Irr, irrer, Irland. Der sympathische Inselstaat im Nordwesten Europas ist bekanntermaßen arm. Arm an Sehenswürdigkeiten, arm an politischem Sachverstand und seit Neuestem auch offiziell bettelarm an Finanzmitteln. Doch statt dieses törichte Vorgehen abzustrafen und das Land endlich im Atlantischen Ozean zu versenken, stellt die EU Rettung in Aussicht. Immerhin mit starken Sparauflagen. Regierungschef Brian Cowen stellte heute nun das 15-Milliarden-Sparpaket vor, das den rothaarigen Verliererstaat bis 2014 deutlich entlasten soll. Gespart werden soll u.a. beim Aufwand für die Geheimhaltung der Staatsfinanzen, bei der Verteilung des nationalen Haarfärbemittels sowie weiterhin am Intellekt der handelnden Politiker. "Wir sind uns sicher, dass das vielleicht irgendwas bringen wird", so der in einem abstrusen Englisch sprechende Regierungschef in einer weltweit missachteten Pressekonferenz in Dublin.

Sparen, sparen, sparen: Bundestag debattiert

Heute fand im terrorbedrohten Bundestag die kontroverse Haushaltsdebatte statt. Oppositionsführer Frank-Walter Steinmeier, der beim Betreten des Bundestages in der Sicherheitskontrolle durch den obligatorischen Nacktscanner eine Niere abgeben musste, lief zur Hochform auf und warf der Schwarz-Gelben Regierung eine "desaströse Haushaltspolitik" vor, die ihn an die "Taschengeldausgabeorgien" seiner Jugend erinnere.
FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger ging in ihrerm Auftritt auf die Kritik ein. "Jemand, der Raubbau an seinem eigenen Körper betreibt, ist schon allein von der Person her nicht befähigt dazu, solide Politik zu betreiben.", so die gelbe Kampfnudel. Ihr Auftritt hatte laute Buhrufe aus Reihen der SPD zur Folge, da sich ihre Redezeit mittlerweile mit der offiziellen Frühstückspausenzeit überschnitt.

Der Auftritt von Kanzlerin Angela Merkel (CDU, Hosenanzug) war mit Spannung erwartet worden, zumindest bei denjenigen der Abgeordneten, die wieder eine Kleidungsgröße zu klein wählten. Merkel hielt eine souveräne, von Leidenschaftslosigkeit umhüllte Brandrede, die in ihrer Belanglosigkeit sämtliche Erwartungen übertraf. Der Konsolidierungskurs müsse trotz sprudelnder Steuereinnahmen und "längst vergessener Wahlversprechen" fortgesetzt werden. Dies müsse dem Bürger hautnah vermittelt und "von der Politik vorgelebt" werden. Deswegen habe man auch bei den deutschlandweiten Zeitungsanzeigen, die letzte Woche geschaltet wurden, darauf verzichtet, "eine schöne Doppelseite zu gestalten und stattdessen die kostengünstigere Variante mit weniger Inhalt" verwendet, so die resolute Regierungschefin. Da platze Claudia Roth (blonde Grüne) endgültig der Kragen. "Mist, schon wieder zur Schneiderei", so der verärgerte Abschiedsgruß gegenüber den gelangweilten Berichterstattern.

In schlechten Zeiten...

...ist es wieder an der Zeit, eine verlässliche Quelle für die wichtigsten Informationen des Tages zu haben. Oder eben diese Seite. Im Dienste der Menschheit werde ich mich von nun an voraussichtlich wieder regelmäßig bemühen, das aktuelle Tagesgeschehen kritisch, hintergründig und klar verständlich zusammenzufassen. Meine bisherige, hoffnungsvolle Journalistenkarriere wurde vor ein paar Monaten jäh durch das Verschwinden meines ehemaligen Bloganbieters zerstört. Viele unverwechselbare, nahezu legendäre Einträge gingen somit für immer verloren wie Minenarbeiter in Neuseeland. Dies ist schade, nahezu dramatisch, aber zugleich auch Ansporn, in Zukunft durch noch besseren Qualitätsjournalismus eine neue Ära von www.etwas-andere-news.de zu erschaffen. Ich würde mich freuen, wenn Sie, werter Leser, mich bei diesem Vorhaben begleiten würden. Ganz ehrlich.