Dienstag, 1. März 2011

Aus und vorbei: Zu Guttenberg tritt ab

Trotz Rückendeckung durch BILD, Merkel und gefälschte Beliebtheitswerte - Karl-Theodor zu Guttenberg hat dem Druck der Opposition und der entrüsteten Wissenschaftler nicht mehr Stand gehalten. Heute Mittag gab er per Regierungssprecher Kai Diekmann seinen Rücktritt bekannt. Kurz darauf erläuterte er auf einer Pressekonferenz, bei der aus Gründen keine Livekameras zugelassen waren, die Motive für seine Entscheidung.

"Die heutige Entscheidung ist die schwerste in meinem Leben gewesen", so der gefallene Engel. Er habe den "medialen Druck" unterschätzt, der in den letzten Tagen auf ihn eingeprasselt sei. "Anscheinend reicht es doch nicht, lediglich ein großes Schmierblatt unter Kontrolle zu haben" gab Guttenberg ungewohnt selbstkritisch zu. Um weiteren Schaden von der Bundeswehr abzuwenden, sehe er keine Alternative zum Rücktritt. Dennoch blicke er auch mit einem "gewissen Stolz" auf die in den letzten Monaten geleistete Arbeit zurück. "Immerhin habe ich den Laden ordentlich auf den Kopf gestellt. Und es ist doch besser, Leute zu feuern, als auf Leute zu feuern, nicht wahr?"

Die Opposition reagierte enttäuscht auf den Rücktritt zu Guttenbergs. "Ich hatte mich so darauf gefreut, in jeder Plenarsitzung weiterhin nur auf diesen gegelten Lackaffen einzudreschen und die wirklich wichtigen Probleme Deutschlands komfortabel in der Ecke liegen zu lassen, aber daraus wird nun ja nichts mehr", so ein enttäuschter Frank-Walter Steinmeier.

Zu seiner beruflichen Zukunft äußerte sich zu Guttenberg nicht. Ob er nun "Wetten, Dass...?" übernehme oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Bayreuth durchstarte, sei "noch nicht entschieden".

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