Deutschland steht seit Tagen unter Schock. Unerwartete Ereignisse haben den tagtäglichen Trott der Bundesbürger aus den Fugen gerissen: der Frost ist da. Doch löst man sich einmal aus der Schockstarre und blättert eine am Briefkasten festgefrorene Zeitung auf, so bestimmt ein Thema die Medien: die Döner-Morde. Für einen Gegenwert von oft unter drei Euro werden täglich tausende Dönertiere von geschäftsgeilen Türken verstümmelt, mit "alles" und "scharf" übergossen und in ein trockenes Backerzeugnis gefriemelt. Wer kann nicht verstehen, dass radikale Tierschützer irgendwann auch mal genug von diesem bestialischen Vorgehen haben und zurückschlagen. Dass die Art der Vergeltung (Schießeisen) durchaus diskutabel ist, ist nicht zu verleugnen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Täter der rechten Szene zugeordnet werden. Diese meinte man jahrelang durch den Einsatz sogenannter V-Leute (Abkürzung für Vollpfosten) unter Kontrolle zu haben. Dies stellte sich nun aber als verheerender Trugschluss heraus. Die V-Leute scheinen außer Rand und Band zu sein, schätzungsweise 95% der NPD besteht nur noch aus vermeintlichen Staatsspitzeln, die sich ungehemmt ihrer kruden Ideologie (Arbeitsplätze schaffen, Infrastruktur verbessern, Neger klatschen) hingeben können. Nach und nach wird das ganze Versagen der Bundesverfassungsschutzes deutlich. Wobei dies natürlich auch sympathisch-menschliche Züge aufweist, wenn man feststellt: Auch in diesem Organ arbeiten nur Idioten.
Was ist nun zu tun? Ein Wachmann vor jedem McDöner? Selbstschussanlagen in der Salattheke? Nein- wenn es nach den meisten Politikern geht, steht das leidige Thema NPD-Verbot wieder auf der Agenda. Die Geschichte hat schließlich schon immer gezeigt, dass Verbote Probleme von jetzt auf morgen lösen. Durch das Verbot des Flatrate-Saufens gehen Teenager jetzt lieber im Wald Heroin spritzen, durch das Verbot des Rauchens in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Büros gleicht die Luft in Deutschland einem chronischen Jahrmarktsduft, durch das Verbot des Einkaufens bei Juden wurde... ja, was eigentlich?
Rechtlich dürfte ein Verbot der NPD ohne das Abziehen der V-Leute logischerweise weiter nicht möglich sein. Doch was passiert, wenn man nun alle Spitzel auf einmal abzieht und dann merkt, dass nur noch ein kleiner Apfel zurückbleibt? Es wäre einerseits lustig, andererseits natürlich unfassbar komisch. Selbstverständlich müssten sich die Verantwortlichen dann drängenden Fragen der Öffentlichkeit stellen, weswegen davon ausgegangen werden kann, dass alles so laufen wird wie immer: Eine Woche Empörung, ein paar Tage Sparflamme und dann kommt hoffentlich eine Schneekatastrophe, ein Zugunglück oder ein uneheliches Kind eines Politikers ans Tageslicht. Oder am besten alles zusammen.
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