Montag, 31. Oktober 2011

Endlich: 7 Milliarden Menschen auf der Welt

Die Experten der HRE haben es errechnet, Medien, UN und Klatschfotografen glauben es: Heute wurde der siebenmilliardste Mensch geboren - und dies gleich in drei Ländern. In Indien, auf den Philippinen und in Russland wurden Kreißsäle zu Partykellern umfunktioniert, die Vaginas der drei gebärenden Frauen auf mehr Fotos festgehalten als die von Michaela Schaffrath. Doch ist das ganze Spektakel wirklich ein Grund zur Freude? Laut Statistik sind mindestens zwei der drei heute bejubelten Windelbeschmutzer Arschlöcher, die in ihrem Leben nichts erreichen werden. Was nützt da ein Geschenk in Form eines Stupendiums, wenn das Kind schon mit 12 lieber mit Drogen dealt, als die Schulbank zu drücken? Wertvolles Steuergeld, das lieber zur Rettung Griechenlands verpulvert werden sollte, wird hier verschwendet - und das alles unter dem Deckmantel der gespielten Freude. Ein Skandal, der sogar FSV Mainz-Harlekin Thomas Tuchel zu einem seiner seltenen Wutausbrüche bewegen sollte.

Die negativen Folgen der drohenden Überbevölkerung unseres Planeten sind schon seit Langem absehbar: Hunger, Durst und erhöhte Ticketnachfrage bei Shakira-Konzerten. Schon jetzt besteht die Welt quasi nur noch aus Indern, Chinesen und Ausländern. Deutschland droht im Konzert der globalen Massenfortpflanzung unterzugehen. Während hierzulande über die Knappheit von Kindertagesstätten gestritten wird, obwohl die nun benötigten Neubauten in absehbarer Zeit leerstehend verrotten werden, werden in Indien bereits tausende Kindersoldaten in modernsten Trainingsstätten herangezüchtet. In China sieht man es noch nicht einmal mehr als nötig an, deutsche Produkte zu kopieren - ein schlimmeres Zeichen der fallenden Wertschätzung kann es nicht geben. Es bleibt die einzige Hoffnung, dass sich unter der stetig wachsenden Anzahl an Erdbewohnern auch solche befinden, die in der Lage sind, bessere und weniger wirre Blogartikel als den hier vorliegenden zu verfassen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Steve Jobs-Biographie: Exklusive Auszüge und Fakten

Morgen ist wieder ein Tag, den alle Apple-Jünger im Universum schon sehnlichst herbeisehnen. Bereits jetzt beziehen die ersten Apfel-Nerds ihre iTents, werfen den iGrill an und nippen am ersten iBeer. Doch dieses Mal sind nicht wunderschön gestaltete Apple Stores, sondern sonst arglos links liegen gelassene Buchläden in aller Welt die Opfer der Geisteskranken. Das Objekt der Begierde: die offizielle Steve Jobs-Biographie.

Einem ausgewählten Kreis von 12.313 Journalisten liegt das 700 Seiten umfassende Werk bereits seit einigen Tagen vor. Auch wenn etwas-andere-news.de freilich nicht dazu gehört, gibt es hier bereits die spannendsten Fakten der von Walter Isaacson verfassten iBible.

Die offizielle Jobs-Biographie überrascht zunächst einmal durch ihr angestaubt wirkendes Design. Zudem wirkt sie im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten (Prospekte, Malbücher) eher dick und klobig. Das Gewicht verleiht dem Produkt zwar generell einen wertigen Touch, sorgt in der ausgeleierten Jackentasche aber für eine unerwünschte Schieflage beim Spaziergang. Man merkt dem ganzen Machwerk an, dass es mutmaßlich erst nach dem schmerzhaften Tode des Hauptprotagonisten gefertigt wurde und Steve Jobs seine herausragenden Ideen und Gestaltungsvorschläge nicht mehr umsetzen konnte.

Auf schnödem Papier, dessen Produkteigenschaften noch nicht einmal die Lust auf einen Patentstreit aufkommen lassen, beschreibt der Autor jedoch ungewöhnlich intime Momente und Erlebnisse des "Godfather of Technics". So erfährt der Leser gleich zu Beginn, dass der kleine Steve sich mit gerade einmal vier Jahren bereits weigerte, mit den aus seiner Sicht "potthässlichen und viel zu schwierig zu bedienenden" Bauklötzen zu spielen. Mit Acht strebte er seine erste gerichtliche Auseinandersetzung mit einem Mitschüler an, der angeblich diverse ähnliche Buchstaben in krakelnder Schreibschrift verwendet hatte, wie Jobs zuvor in einer Hausarbeit über Marketingstrategien. In der Schulzeit galt er allgemein als Außenseiter und Lebensmittelverschwender, da er die lästige Eigenschaft besaß, von seinem Pausenapfel lediglich einen einzigen Bissen zu vertilgen.

Doch dann folgt die bekannte Geschichte des rasante Aufstiegs, dem Verprellen ehemaliger Partner, cholerischer Anfälle und geniehaftem Wahn. Auch alte Weggefährten kommen in der anrührenden Biographie zu Wort. Sie berichten zumeist liebevoll von einem "Riesenarsch", der sie nur solange mit gespieltem Respekt behandelt habe, bis sie ihm einmal Widerworte gegeben hätten. Danach habe er sie dann "fallengelassen wie eine rostige Kartoffel im Schlafrock". Dennoch sei Jobs eine Art "Jesus Christus der Informatikbranche" gewesen. "Der eine machte aus Wasser Wein, Jobs aus Scheiße Geld.", so beispielsweise Apple-Mitbegründer Steve Wozniak.

Ungewöhnlich intim fällt auch der Schlussteils des Buches aus, in dem der schleichende Verfall eines durch Krebs, Reichtum und Android-Hasses zerfressenen Mannes nachgezeichnet wird. Selbst im Angesicht des Todes habe Jobs noch die alleinige Kontrolle über alles behalten wollen. Er stieg tief in die Materie seiner Krankheit ein und schwörte darauf, eine App zu entwickeln, die durch einen einzigen Tastendruck eine wirkungsvolle Therapie bewirken würde. Letztlich wurde ihm aber der schwache Akku des iPhones dabei zum Verhängnis.

Die Welt trauert weiterhin um eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten, doch Muammar al-Gaddafi ist nur noch ein regungsloser Zellhaufen. Genau wie er wird auch Steve Jobs nie wieder Millionen Menschen für dumm verkaufen können. Das Rad der Geschichte dreht sich weiter, nur vielleicht nicht ganz so schön, nicht ganz so elegant, nicht ganz so einfach. Apple steht vor einer einschneidenden Zeit in der Firmengeschichte. Und die Biographie des Firmengründers vor einer glorreichen Zukunft an den Spitzen der Verkaufscharts. Typisch Jobs, möchte man sagen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Skandal bei Media-Saturn: Manager an illegalen Geschäften beteiligt?

Ein Top-Manager der deutschen Media-Markt-Kette, seine Frau und drei weitere Personen sollen angeblich in dubiose Geschäfte verwickelt sein. Sie sitzen seit gestern in Untersuchungshaft, berichtet das bekannte Klatschmagazin "Süddeutsche Zeitung". Dem Manager des beliebtesten Elektronikmarktes unseres verblödeten Landes wird unter anderem Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen. So habe er tausende ahnungslose Kunden über Jahre hinweg mit großformatigen Werbebroschüren bestochen und schließlich deren mühsam erarbeitetes Geld in den Waschmaschinenabteilungen seiner Filialen zu unermesslichen Gewinnspannen vereinnahmt. Die Bevölkerung reagierte schockiert auf die verstörende Nachricht. Wutbürger Mario B. aus Berlin beispielsweise drückt seine Empörung auf drastische Weise aus: "Geldwäsche...kennter, ne? Datt is wenn meene Freundin ma wieder ihre Handtasche mit dem janzen Portmanee zusammen ins Klo fallen lässt! Man, is die doof!"

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Vorbild Naher Osten: Tauschen als Mittel der Zukunft?

Der Gefangenenaustausch des jungen israelischen Soldaten Gilad Schalit gegen 1027 friedfertige palästinensische Verbrecher beschäftigt in diesen Tagen die Menscheit - zumindest den Teil, der ab und zu auch mal über den Tellerrand seines liebevoll in der Mikrowelle zubereiteten Instant-Schnitzels blickt. Schalit hatte fünf Jahre lang in der Gewalt der Hamas verbracht. Ein Leben hinter Mauern, mit Entbehrungen und Ödnis - all dies kann er nun wieder in seiner Heimat Israel erleben. Abseits der verständlichen Freude mischen sich jedoch auch einige kritische Stimmen unter die Reaktionen. Viele Menschen können es nicht gutheißen, dass im Gegenzug über 1000 möglicherweise gemeingefährliche Wesen nun wieder unbehelligt an ihr verbrecherisches Tagesgeschäft (Lesen, Essen, Lästern) gehen können. Dennoch könnte der Fall Schalit zum Vorbild überall auf der Welt werden, es sind zukünftig zahlreiche ähnlich ausgeglichene Tauschtransaktionen denkbar. Hier einige Beispiele:

- Ein iPhone gegen 20 Android-Geräte
- Ein Regierungsposten gegen vier Jahre Parteizwang
- Ein Erste-Seite-Aufmacher gegen fünf verletzte Grundrechte
- Ein TV-Format gegen hunderte vorgeführte Jugendliche
- Ein lahmer Blogartikel gegen 30 Sekunden kostbare Lebenszeit.

Freitag, 14. Oktober 2011

Italien: Berlusconi vor dem Aus?

Europas Lustmolch Nummer eins nach Dominique Strauss-Kahn, Silvio Berlusconi, steht in seinem Heimatland so stark in der Kritik wie nie zuvor. Da am Dienstag bei einer Routineabstimmung über die Legalisierung von Sex mit Minderjährigen mehr als die Hälfte der Abgeordneten nicht im italienischen Parlament erschien, stellte Berlusconi erneut die Vertrauensfrage - zum 51. Mal in seiner Amtszeit seit 2008.

"Das ist nichts gegen die Anzahl an Frauen, die ich in dieser Zeit vernascht habe", so der gutgelaunte Schmierfink in einem Zeitungsinterview. Der nach Außen hin gespielten Lockerheit steht allerdings eine immer größer werdende Ablehnung in der Bevölkerung und mittlerweile auch in seiner eigenen Partei gegenüber. Immense Schuldenberge erdrücken zunehmend das wie ein überteuerter Zalando-Stiefel geformte Land am Mittelmeer.

Der mächtige Industrieverband Confindustria, der über 150.000 italienische Unternehmen vertritt, stellte Berlusiconi vor Kurzem ein Ultimatum: Entweder kostenlose Prostituierte für alle Vorstandsmitglieder oder Abtritt der Regierung. Auch aus der restlichen Euro-Zone kommt Druck. Die Wirtschaftsmächte Griechenland, Irland und Spanien drängen Italiens Regierungschef zu einem Kurswechsel. "Es darf niemals so weit kommen, dass uns diese zugemüllte Pizzarepublik im Armsein überflügelt und somit die verdiente Aufmerksamkeit streitig macht", heißt es in der von den drei Staatschefs Papandreou, Kenny und Zapatero verfassten "Charta des volkswirtschaftlichen Versagens".

Im Laufe des heutigen Tages wird sich also klären, ob Berlusconi ein weiteres Mal mithilfe von schmierigen Versprechungen, geschickten persönlichen Drohungen und purem Sexappeal an der Macht bleiben, oder ein unerwarteter Wechsel in der italienischen Politik eingeleitet wird.


Freitag, 7. Oktober 2011

Schon wieder! Kein Friedensnobelpreis für Kohl

Ganz Deutschland ist in Trauer, der Himmel weint, alles ist nicht mehr so, wie es einmal war. Steve Jobs ist tot. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, wird nun auch noch der beliebt- und beleibteste Kanzler aller Zeiten, Helmut Kohl, ein weiteres Mal von der Jury des Nobelpreises gedemütigt. Statt einem ehrwürdigen, schwer zu verstehenden und an einen Stuhl mit Rollen gefesselten Fleischklops, der Deutschland einte, Europa auf den richtigen Weg wies und Saumagen salonfähig machte, den längst fälligen Friedensnobelpreis zu verleihen, geht die begehrte Auszeichnung an drei afrikanische (!) Frauen (!!). "Man könnte meinen, Dieter Bohlen hätte in der Jury gesessen", wütete eine erzürnte Angela Merkel. "Mein Ziehvater, Dr. Helmut Kohl, hätte diesen Preis viel mehr verdient als diese schwarzen Gazellen von da unten", so die ungewohnt rassistisch agierende Kanzlerin in einem unbestätigten Zitat.

Helmut Kohl selbst reagierte derweil ausweichend, als er mit einem geschickten Rechtsdrift einem Journalisten knapp die tödliche Kollision ersparte. Für einen Kommentar war der Ex-Kanzler im wahrsten Sinne des Wortes unverständlicherweise nicht zu erreichen.

Die Preisträgerinnen, Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die liberianische Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und Tawakkul Karman aus dem Jemen, äußerten sich nach Bekanntgabe des Juryurteils hocherfreut. "Wir wissen zwar nicht, was wir gemacht haben, aber Preise und Geld sind immer gut."

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Endlich Antworten: Das wollen die Piraten

Seit der Berlinwahl fragt sich ganz Deutschland: "Was wollen die Piraten?". Heute gab es die langerwartete Pressekonferenz in der Hauptstadt, auf der die führenden Hakenhände ihr Konzept vorstellen wollten. Die gespannten Journalisten, welche in Scharen an Bord strömten, freuten sich zunächst über einen kleinen Imbiss, bestehend aus sämigen Madengratin und frisch gepanschtem Rum. Als endlich die Führungsriege der Piraten auf die Brücke tritt, kann die muntere Fragestunde beginnen. Doch es gibt zur Überraschung aller Anwesenden kaum konkrete Antworten auf die wohlformulierten Fragen der Hauptstadtpresse ("Gibts eure T-Shirts auch in Kindergröße?", "Kostet Twitter Geld?", "Warum haben Sie ein dickes Jacket an, wenn doch alles transparent sein soll?"). Lediglich Phrasen wie "Da müssen wir noch drüber diskutieren", "Die Diskussion darüber muss noch stattfinden" und "Noch ne Runde Rum?" sind von der Parteiführung am heutigen Tage zu hören. Als das Schiff nach einer knappen Stunde wieder ablegt, lässt es eine ratlose Schreiberzunft zurück. "Wenn ich Enttäuschungen erleben will, hätte ich ja genauso gut gestern die Apple-Präsentation besuchen können", so ein Redakteur eines stadtbekannten Schmierblattes.