Freitag, 3. Februar 2012
Spielen oder nicht spielen - das ist hier die Frage
Die Fans des VfL Osnabrück zittern und bibbern. Bei den Allermeisten ist bereits vor lauter Aktualisierungsversuchen die F5-Taste aus der Tastatur gesprungen. Man möchte endlich Klarheit: kann das herbeigesehnte Topspiel gegen Rot-Weiß Erfurt am morgigen Samstag stattfinden oder nicht? Für 13 Uhr wurde vom stets auf sorgsame Öffentlichkeitsarbeit bedachten Club-Management eine Platzbegehung mit Glühwein und anschließender Entscheidung (Ja/nein/vielleicht) angekündigt. Zur Zeit schneit es leicht in der schönsten Stadt Niedersachsens - und laut diverser unbestätigter Meldungen auch in Osnabrück. Die Temperaturen liegen derzeit bei Minus 8 Grad. Für teures Geld hat der Verein seit Montag die Rasenheizung der osnatel-Arena aktiviert, doch trotz allem war der Platz gestern noch in einem unbespielbaren Zustand. Niemand, auch die Fachfirmen, konnte damit rechnen, dass die Heizung tatsächlich einmal benötigt werden würde. "Hinzu kommt noch, dass wir nicht beachtet haben, dass im Winter die Kraft der Sonne nicht so gewaltig ist wie im Sommer", so ein namentlich nicht genannt werden wollender Verantwortlicher. Man könne nur froh sein, dass der damals geplante VIP-Tower nicht realisiert wurde, denn dann wäre es jetzt "im wahrsten Sinne des Wortes sowieso überall im Stadion zappenduster". Aus Fairnessgründen wolle man die Erfurter möglichst früh über die Entscheidung, ob das Spiel stattfinden kann, in Kenntnis setzen. "Allerspätestens wenn Li und La morgen Mittag beim Einlaufen auf dem glatten Platz auf die Schnauze fallen, werden wir eine Brieftaube gen Ostdeutschland auf den Weg bringen", so Manager Lothar Gans, der im Internet aufkommende Kritik zurückweist. "Wir tun alles, was wir können - und das ist bekanntlich nicht viel", so der Spaßvogel. Auch Präsident Dr. Dirk Rasch ist voller Tatendrang. "Wenn der Wettergott uns so übel mitspielt, werde ich ihm schon zeigen, was ich drauf habe: nämlich mit aller Gewalt zurücktreten!"
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