Die Nachricht schlug ein wie eine Boeing 767 ins World Trade Center: Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn wird ab September Vorstandsvorsitzender der schwächelnden Fluggesellschaft Air Berlin. Joachim Hunold legt sein Amt freiwillig nieder. "20 Jahre widerlicher Tomatensaft sind genug", so der scheidende Firmengründer in seiner Rücktrittserklärung.
Mehdorn steht nun vor der schwierigen Aufgabe, den eingeschlagenen Sparkurs der Airline auf vernünftigem Wege weiterzuverfolgen und die stetig fallenden Aktienkurse des Unternehmens zu retten. Er kann jedoch auf seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz aus den Zeiten bei der Deutschen Bahn zurückgreifen. Experten erwarten, dass er ähnliche Mittel einsetzen wird, um wirtschaftlichen Erfolg zu erzwingen. Laut Insidern, die bereits Einblicke in Mehdorns private Strategiepapiere erhielten, plant der zukünftige Air Berlin-Boss, die Wartungsintervalle für die Maschinen deutlich zu vergrößern. Außerdem sollen die Klimaanlagen der meisten Flugzeuge gegen kostengünstigere, aus den ICE-Zügen bekannte Modelle ausgetauscht werden. "Wenn man nicht gerade über einen isländischen Vulkan fliegt, ist es in der Luft meistens nicht über 30 Grad warm, somit sollten keine größeren Probleme auftreten", wie Mehdorn in seinem Konzept schreibt. Zudem soll in den Maschinen ein kostenpflichtiges Bord-Bistro mit Selbstbedienung eingerichtet werden, die kostenintensiven Gänge der hochausgebildeten Saftschubsen entfallen somit.
"Ich werde die Weichen, äh, die Routen für eine erfolgreiche Zukunft von Air Berlin gestalten, damit auch die Aktionäre endlich wieder zum Zug...äh, verdammt, Flug, kommen", teilte der dickliche Geldschäffler den schlafenden Fluglotsen auf seiner heutigen Begrüßungsfete im Tower of London mit.
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