Seit gestern ist es offiziell: im Nahverkehr der schönsten Stadt Norddeutschlands nach Lübeck, Flensburg, Cuxhaven, Kiel, Neumünster und ca. 30 anderen, Hamburg, herrscht striktes Alkoholverbot. Dies schließt nicht nur Busse und Bahnen ein, sondern auch Bahnhöfe und Haltestellen. Mit diesem strikten Verbot entzieht der Hamburger Verkehrsbund nicht nur tausenden Jugendlichen ihre Spaßgrundlage, sondern vor allem auch mindestens ebensovielen Obdachlosen ihre häusliche Nahrungsaufnahme.
Somit trifft es zum wiederholten Male die hilflosen Randgruppen unserer Gesellschaft. Die feiernden Jugendlichen, die den Frust bei der erfolglosen Suche nach einer Ausbildungsstelle verständlicherweise am Wochenende gerne einmal in wilden, alkoholbestärkten Schlägereien in U-Bahn-Stationen ablassen wollen, sowie die Stadtstreicher, die nun für jeden Schluck aus dem Ja!-Korn hunderte von Metern laufen müssen und dabei riskieren, ihr letztes Hab und Gut und/oder den besten Platz im Urintunnel zu verlieren.
Der HVV weist die Kritiker des Verbotes jedoch darauf hin, dass "selbstverständlich weiterhin geschlossene Glasgefäße mit alkoholischem Inhalt" in die Fahrzeuge und Haltestellenbereiche mitgenommen werden dürften. "Somit steht einer hinterhältigen Attacke mit einer Flasche 'Rotlicht' auf den Kopf des unbescholtenen Anwalts, der gerade zufällig aufreizend vor einem hergeht natürlich weiterhin nichts im Wege", heißt es zu diesem Thema in einer Pressemitteilung. Zudem würden auch weiterhin "zugesoffene Lumpenbolde, sofern sie ein gültiges, nicht vollgebrochenes Ticket in der Tasche haben", vom HVV transportiert.
Alles halb so wild also? Mitnichten! "Dem Bürger wird erneut eine Einschränkung seiner persönlichen Freiheit diktiert", so ein unbekannter, sich in den Vordergrund spielender Menschenrechtler. "Was kommt als nächstes? Pinkelverbot im Flugzeugabteil? Rauchverbot im Krematorium? Anstupsverbot bei Facebook wegen sexueller Belästigung?", so seine abstruse Schwarzmalerei.
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