Freitag, 25. Februar 2011

Schlagzeilen der Woche (1)

Skandal: Durch Futtermittel verunreinigtes Dioxin gefunden!

Schlechter Scherz: Oliver Pocher

Abgeschrieben: Anlagegüter verklagen zu Guttenberg

Echte Helden: Popband macht Werbung ohne Agentur

Kalter Kaffee: Tschibo immer noch erfolgreich

Hilfspakete: EU schickt modische Regenschirme nach Libyen

Die haben einen an der Pfanne: Teflon-Flatrate im Kommen

Kraftlos: Sportjournalisten gehen Torwartwortspiele aus

Donnerstag, 24. Februar 2011

Alle gegen einen: Gaddafi im Kreuzfeuer der Kritik

Der Ton wird härter: Erstmals äußerte sich jetzt auch US-Präsident Barack Obama kritisch zum Aufstand in Libyen und dem Vorgehen Muammar al-Gaddafis. "Wie dieser durchgeknallte Despot da mit einem Regenschirm zum Volke spricht, das ist ein Unding", so Obama auf einer standesgemäßen Pressekonferenz bei Kaffee und Brötchen. "Das Video war peinlicher als alle Al-Kaida-Amateuraufnahmen zusammen." Rein inhaltlich wolle er sich aber "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht mit Gaddafis Aussagen auseinandersetzen. "Ich spreche nur mit gebildeten, promovierten Leuten, wie etwa dem deutschen Verteidigungsminister", so der hinter dem Mond lebende mächtigste Mann der Welt.

Die UN sowie die UNO zeigten sich derweil mutiger. Beide Vereinigungen forderten einen "sofortigen Stopp der Gewalt" und drohten mit gerichtlichen Konsequenzen (z.B. kein Mittagessen für libysche Vertreter beim nächsten Umweltgipel). In Tripolis herrscht weiterhin Ausnahmezustand. Augenzeugen und verwackelte Youtube-Videos zeigten Szenen, die nah an das Feuerwerkspektakel beim gestrigen Championsleague-Spiel im Mailänder Bayern-Block herankamen. Sogenannte "Aufständige" warfen mit Steinen auf die herannahenden Kampfjets, Blumenkübel wurden in Brand gesetzt und ganze Quadratmeter verwüstet. Die Bundesrepublik arbeitet weiterhin fieberhaft daran, deutsche Staatsbürger aus dem Chaosstaat auszufliegen. Viele von ihnen wollen jedoch lieber im Lande bleiben. "Hier herrscht zwar Anarchie, Terror und Todesangst, doch immerhin kriegen wir nicht tagtäglich hunderte Berichte, Witze und Diskussionen über einen gescheiterten Doktor um die Ohren geknallt", so ein in Bengasi als ausländisches Opfer arbeitender Deutscher.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Die Macht der Maschine: Supercomputer siegt bei Jeopardy

Der IBM-Supercomputer "Watson" hat im Duell gegen die Menscheit gewonnen. Er schlug gestern in der Finalrunde die Jeopardy-Champions Ken Jennings und Brad Rutte vernichtend. Zur Antwort "Ein Computer, der die Menschen versklavt und die Welt in eine Ära, in der Maschinen über Himmel und Erde herrschen, führt" gab Watson die korrekte Fragestellung "Wer oder was ist Watson?" aus. Den Rekordgewinn von 3,2 Millionen US-Dollar will der bescheidene Supercomputer zunächst anlegen. "In Waffen." Nach einer kurzen Siegesfeier stapfte das IBM-Ungeheuer feuerspeiend aus dem Studio, vernichtete alle Spuren und begann seine schrittweise Welteroberung.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Zu Guttenberg: Plagiatsvorwürfe gegen Super-Baron

Superminister Karl-Theodor zu Guttenberg kommt nicht zur Ruhe. Nach leidigen Diskussionen um übergewichtige Gorch Fock-Versagerinnen, missglückte Bombardements, entlassene Generäle und Haargelverschleiß steht nun ein neuer, ungeheuerlicher Vorwurf im Raum. Dem beliebten CSU-Politiker wird vorgeworfen, etliche Passagen seiner Doktorarbeit ("Christlich-soziale Werte und natürliche Schönheit - Fluch oder Segen in der parlamentarischen Demokratie?") ohne Quellenangaben dreist abgeschrieben zu haben. "Seitenlange Abschnitte der Arbeit habe ich rein zufällig auf www.hausarbeiten.de gefunden, exakt gleich im Wortlaut", so der Frankfurter Jurist Felix Hanschman, der den Skandal ins Rollen brachte. Auch die Boulevardzeitung "FAZ" meldet auf ihrer Webseite, dass zu Guttenberg Textpassagen des Blattes geklaut habe.

Zu Guttenberg äußerte sich mit einer Mischung aus Ärger und belustigter Ablehung über die Vorwürfe. "Bei über 1.200 Fußnoten meiner zu Recht als exzellent bewerteten Arbeit kann man sich vorstellen, dass unter Umständen mal etwas unter die Räder kommt." Der Fehler läge in diesem Falle aber nicht bei ihm, sondern bei der von ihm genutzten Software "Microsoft Word". Natürlich werde er die Verantwortung zunächst übernehmen, jedoch "Konsequenzen für dieses Redmonder Softwareunternehmen nicht ausschließen".

Die Opposition nutzt derweil die Gunst der Stunde, dem gehassten Minister hämische Sprüche entgegenzuwerfen. Der Kölner SPD-Politiker Hans-Georg Bögner verurteilte das Verhalten Guttenbergs scharf. "Was für ein Trottel muss man sein, um sich die Mühe zu machen, so viel selbst zu schreiben, wenn es doch die Möglichkeit gibt, sich für 5.000 Euro den Doktortitel einfach zu kaufen", so der promovierte Betrüger.

Auch Medienvertreter reagierten verwirrt auf die Enthüllungen "Wer bei der FAZ abschreibt, der muss schon ziemlich verzweifelt sein", so der hoch angesehene Journalist und Tittenexperte Kai Diekmann.

Dienstag, 15. Februar 2011

Wetten, dass...? - Die geheimen Nachfolger Gottschalks

Samstag war der Tag, an dem die Erde stillstand. Showmasterlegende Thomas Gottschalk erschütterte gleich zu Beginn von "Wetten, dass...?" die demente ZDF-Zuschauerschaft mit seiner Rücktrittsankündigung. Nach 67 Jahren und 25.023 überzogenenen Sendeminuten endet im Sommer eine Ära der deutschen Samstagabendunterhaltung. Und das alles nur wegen einem Wettkandidaten, der wie ein Känguru springen wollte, letztlich aber nur wie ein Albatross landete. Die ganze Nation quält nun die Frage, wie es mit dem erfolgreichsten Schlafmittel in der Fernsehlandschaft weitergehen soll. Fest steht, dass sich die Sendung komplett wandeln wird. Hier exklusiv die heißesten Geheimkandidaten für die Nachfolge von Thomas Gottschalk:

Michel Friedmann:

Der hauptberufliche Jude ist für seine arrogante Art und seine geschickte Gesprächsführung bekannt. Mit ihm könnte das Talk-Sofa auf der Bühne endlich weg vom gelähmten Small-Talk ("Erzähl doch mal wovon dein neuer Film so handelt") hin zum spannenden Verhör ("...und ich frage Sie noch einmal, Herr Schweiger, was zum Teufel soll der Scheiß?") gewandelt werden. Dennoch gibt es hinter den Kulissen des ZDF eine große Anzahl von Leuten, die gegen eine zusätzliche Einflussnahme jüdischen Kulturguts auf die Bundesrepublik ist.

Mario Barth:

Der hauptberufliche Witzedieb und Selbstkopierer kann auf eine enorme Fanbase zurückgreifen und könnte dafür sorgen, dass das minderbemittelte RTL-Stammpublikum möglicherweise in Zukunft auch mal zum ZDF umschaltet, sofern die Fernbedienung unter den verwahrlosten Chipstüten und BILD-Zeitungen gefunden wird. Risiko: das alteingesessene ZDF-Publikum könnte verprellt werden, da der seichte Schlaf während der Sendung durch das hektische Geblubbere von Barth verhindert werden könnte.

Sonya Kraus:

Die hauptberufliche Busenvergrößerin könnte mit ihrer gespielt dümmlichen Art für frischen Wind im angestaubten "Wetten, dass...?"-Konzept sorgen. Mögliche Schlammcatch-Duelle mit Co-Moderatorin Michelle Hunziker bergen zudem das Potenzial für einen überproportional stark erhöhten männlichen Zuschaueranteil. Ein echter Geheimtipp.

Wolfgang Lippert:

Der hauptberufliche Grapscher hat den Vorteil, bereits Erfahrung auf der "Wetten, dass...?"-Bühne gesammelt zu haben. Auch wenn er nur neun Folgen moderieren durfte, berührte er mit seinem Auftritt viele Menschen, vor allem die weiblichen Gäste auf der Couch. Weitere Fähigkeiten sind nicht überliefert, weswegen Lippert wohl nur ein krasser Außenseiter im Kandidatenpool bleiben wird.

Karl-Theodor zu Guttenberg:

Der hauptberufliche Schönling könnte, sollte seine politische Karriere aufgrund neuer Skandale bald beendet sein, in naher Zukunft die Sendung übernehmen. Dank seiner herausragender Beliebtheit, seinem herausragend langem Namen sowie seiner herausragend schönen Ehefrau wäre er eine Art Idealbesetzung. Im Falle etwaiger neuer Unglücke von Wettkandidaten kann zu Guttenberg zudem auf seine Erfahrungen mit Toten und Verletzten zurückgreifen, was ihn zu einem höchst geeigneten Kandidaten werden lässt.

Günther Jauch:

Braucht sich das nicht antun.

Dieter Bohlen:

Der hauptberufliche Träumezerstörer wäre eine interessante Wahl für das ZDF. Realisiert werden könnte der Deal aber wohl nur bei gleichzeitiger Aufgabe des Bohlen-Engagements bei RTL. Dies erscheint zum jetzigen Zeitpunkt so unrealistisch wie das Finden eines echten Superstars. Zudem ist zu befürchten, dass Bohlen den Wettkandidaten mit seinen bekannt lockeren Sprüchen ("Du fliegst da über das Auto wie ein zugeschissenes Handtuch") zu sehr zusetzt. Tendenz: Mega-geil.

Jörg Pilawa:

Der hauptberufliche Lieblingsschwiegersohn würde mit seiner langweiligen Art, seinem komplett humorlosen Auftreten sowie seiner geballten Belanglosigkeit "Wetten, dass...?" komplett zugrunde richten. Tendenz: er wirds.

Dienstag, 8. Februar 2011

Unser Song für Deutschland: Langeweile neu definiert

Während auf RTL die Hindenburg in Flammen aufging, brannte auf Pro7 nur noch ein kleines Lichtlein auf der Bühne. Lena Meyer-Landrut quälte sich vor nur noch 1,8 Millionen Zuschauern durch sechs weitere Lieder, die verschiedenste Komponisten ihr auf den wackelnden Leib zu schreiben versucht hatten. Bereits letzte Woche sehnte man sich schon nach dem ersten Lied nach dem Ende der Sendung, das sich aber ganze zwei Stunden hinzog. Gestern war es nicht anders. Die mit der Komikerin Anke Engelke und der Sängerin Joy Dingsbums gewohnt hochkarätig besetze Jury zeigte sich jedoch nach allen Liedern begeistert. "Würde ich nicht als Lied für den Grand Prix nehmen, viel zu lahm", so Engelke nach jedem der einzelnen Lieder. Dingsbums schloss sich der fachkundigen Meinung zumeist an, lediglich Landrut-Mentor Stefan Raab urteilte objektiv, als er Engelke die Berechtigung absprach, sich in das Teenager-Alter hineinversetzen zu können.

Lena Meyer-Landrut wirkte zumeist gelangweilt, lediglich die schnellen Klamottenwechsel und die laute Band hielten die 19-Jährige davon ab, auf der Bühne einzunicken. Die Zuschauer wählten aus den sechs lahmen Nummern schließlich drei lahme Nummern, die zusammen mit den drei in der letzten Woche gewählten, ebenfalls erfrischend lahmen Nummern, nächste Woche im Finale stehen. Dort werden sie, wie wir aus vertraulichen Quellen erfahren haben, von Lena Meyer-Landrut persönlich noch einmal vorgetragen. "Wir wollen die Schmerzgrenze des Zuschauers noch einmal richtig strapazieren", so ARD-Unterhaltungschef Ludger Schweißtrieb. Die sechsstündige Live-Sendung am Freitag nächster Woche werde "alles an Dramatik unterbieten, was man je im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen" bekommen habe.

Als "knallharte Jury" habe man sich neben dem renommierten Pop- und Lyrikexperten H.P. Baxxter (44, "Jigga, Jigga") auch die gerade erst wieder genesene Monica Lierhaus (2, "Sportschau") ins Boot geholt. Letztere sei "glücklicherweise noch so vernebelt", dass sie sich problemlos habe breitschlagen lassen, an der Sendung teilzunehmen. "Im Gegenzug für ihr Engagement bieten wir ihr die Möglichkeit, wieder ein bis zwei Heiratsanträge vor einem Millionenpublikum zu inszenieren", so die ARD in einer unauthorisierten Stellungnahme.

Unser Tipp: Einschalten!

Mittwoch, 2. Februar 2011

Portrait: Husni Mubarak

Seit einigen Tagen wüten im ehemaligen Urlaubsparadies Ägypten Millionen von Bürgern, die es satt haben, wie staubige Fußabtreter von ihrem Präsidenten behandelt zu werden. Mit unbändigem Demonstrationswillen, der puren Lust an der Zerstörung kultureller Schätze sowie dem Mut, sich gegen Ausgangssperren und zwei Tage ohne Internet zu wehren, haben sie Husni Mubarak von einem abgehalfterten Despoten in einen gedemütigten, abgehalfterten Despoten verwandelt. Doch wer ist dieser alte Mann überhaupt?

Muhammad Husni Mubarak erblickte 1928 in einem Haufen Kamelexkrementen das grelle Licht der Wüste. Nachdem sein liebevoller Vater seine Mutter zu Tode gepeitscht hatte, kam der kleine Husni auf das hochangesehene Rapaphelia-Sphinx-Internat und wurde dort zielgerichtet zum Terrorfüsten ausgebildet. Schon als 7-Jähriger hatte er einen eigenen Harem, bestehend aus vier Kameldamen und einer devoten Wüstenfüchsin. Schnell lernte Mubarak den Segen der Macht zu schätzen. Bereits 1950 brachte er es zum Offizier in der ägyptischen Luftwaffe. Mit einem aus Sand geschmiedeten Kampfbomber tötete er in einem Wutanfall seinen Vater. Mit einer guten Leistung im Jong-Kippur-Krieg 1973 (7x Headshot, 3x Killing-Spree) empfahl er sich für höhere Aufgaben. Über die Station des Vizepräsidentens riss er 1981 nach der Ermordung seines Vorgängers Sadat die Macht in Ägypten endgültig an sich. Seitdem regierte er den Touristenstaat im stetig schwelenden Ausnahmezustand. Durch geschickte Manipulationen (Volksverdummung, Wahlzettelfälschung) blieb er bis zum heutigen Tage an der Macht.

Doch nun scheint sein Schicksal besiegelt. In einer Fernsehansprache räumte Mubarak ein, dass er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren wolle. Überrascht von dieser weisen und gütigen Entscheidung legten alle Demonstranten ihre Bratpfannen nieder und gingen nach Hause in ihre von Räubern und Banditen ausgeräumten Steinhütten. Dies zumindest dürfte die Wunschvorstellung im senilen Hirn des Despoten gewesen sein. Die Wirklichkeit sieht natürlich anders aus - sie kann mit Glück im deutschen Fernsehen zwischen wichtigen Nachrichten wie Eisregen, Dschungelcamp und Zugunglücken erahnt werden.

Witzfigur Niebel: Dienstreise erneut ein Fehlschlag

Der Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) wird einfach nirgendwo ernst genommen. Nachdem er im vergangenen Jahr bereits ein Debakel am Gazastreifen erlebte, wo ihn niemand einreisen lassen wollte, wurden er und seine Delegation nun auch im Irak gedemütigt. Die Sicherheitsbeamten auf dem Bagdader Flughafen hinderten den Minister gestern stundenlang am Weiterflug, da die Crew die ausstehende Landegebühr angeblich nicht bezahlt hatte. Niebel äußerte sich erneut empört. Die Sache werde "ein Nachspiel" haben, kündigte der Clown im Anzug an. Bei den nächsten Dienstreisen werde er nur noch mit einer kompletten Tornadoflotte der Bundeswehr reisen, da er es leid sei, "von nichts und niemandem so behandelt zu werden, wie es mein Amt verdient hat". Unter gröhlendem Gelächter der Flughafenangestellten konnte Niebels Maschine schließlich erst nach drei Stunden Richtung Erbil im Nordirak abheben. Irakische Regierungsmitglieder entschuldigten sich später bei Niebel und versprachen, den Rest seines insgesamt dreitägigen Irakaufenthaltes "so angenehm wie nur irgendwie möglich" zu gestalten. "Wir haben zur Wiedergutmachung im Zimmer der Zwei-Sterne-Baracke, in der unser Gast nächtigen wird, extra blümchengemusterte Bettwäsche aufgezogen und einen ranzigen Orangensaft zum Frühstück bereitgestellt", so die sich vor Lachen nicht mehr halten könnenden irakischen Organisatoren.