Freitag, 31. Dezember 2010

Gedanken zum Jahreswechsel

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Neger und Juden,

das Ende des Jahres 2010 steht unmittelbar bevor. Experten haben mit Hilfe astronomisch teurer Apple-Spezialrechner errechnet, dass bereits heute gegen 23:59 die Gefahr eines akuten Jahreswechsels bevorsteht. Mit bis zu 99,99 %-iger Wahrscheinlichkeit wird gegen 0 Uhr des Folgetages ein neues Jahr anbrechen. Wir sollten die uns bis dahin verbleibenden Stunden sinnvoll nutzen und dem ablaufenden Jahr noch einen runden Abschluss verpassen, indem wir die Zeit mit unseren Liebsten verbringen (Schnaps, Zigarre, Auto). Ein Jeder wird sein persönliches Jahresfazit ziehen können. Es gilt sich zu fragen: "Habe ich alles in meiner Macht stehende getan, um mir und meinen Mitmenschen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen?", "Wo kann ich mich noch verbessern?" und "Wo zum Teufel ist der Schnaps?".

Wir alle sollten noch einmal Innehalten, nach diesem Jahr voller missglückter Wetten (Samuel K., Nürretin G., ), gesellschaftlicher Enttäuschungen (Käßmann, Sarrazin, Westerwelle), vergebener Chancen (Steuerreform, Gomez) und der allgemeinen Abscheu vor Griechen, Iren und Bänkern. Wir sollten uns auch an die glücklichen Momente erinnern, bei denen sich oft ganz Deutschland in den Armen lag (Grand Prix-Siege von Lena und Vettel, Tröten in Südafrika, Verkündung jüngster FDP-Umfragewerte), sowie an die kleinen privaten Erfolge, die jeder im Laufe des Jahres zu verbuchen hatte, sei es endlich einen seit Jahren verhassten Nachbarn mit der Spitzhacke erschlagen oder der Schwiegermutter einmal richtig die Meinung gegeigt zu haben (André Rieu).

Und vor allem sollten wir positiv in die Zukunft schauen. Deutschland braucht positiv denkende Bürger, vor allem solche, die jung, zahlungskräftig und ingenieurbegeistert sind. Im Jahre 2011 erwarten uns spannende Landtagswahlen, weniger Netto vom Brutto und noch mehr Lieder von Lena Meyer-Landrut. Wenn das kein Grund zur Freude ist! In diesem Sinne: Prost Mahlzeit.

Donnerstag, 30. Dezember 2010

2010: Der offizielle Jahresrückblick

Nach den langatmigen Jahresrückblicken bei Kerner und Co, die teilweise schon im Herbst die Zuschauer mit ihren weichgespülten Stories einlullten, hier nun der einzig wahre Rückblick auf das vergangene Jahr.

JANUAR

Daisy hat Deutschland fest im Griff. Die kältebringende Disneyfigur ohne Unterwäsche bringt einen Jahrhundertwinter, der erst 11 Monate später wieder in ähnlicher Form über das Land hereinbrechen wird. Der Schnee verdrängt unwichtige Nachrichten wie ein verheerendes Erdbeben in Haiti, bei dem mehrere Kokosnüsse zu Boden geschleudert werden sowie den Sieg Frankreichs bei der Handball-EM zu Recht in den Hintergrund.

FEBRUAR

In Stuttgart beginnt das lang erwartete Bauprojekt "Stuttgart 21". Unter frenetischem Jubel der gebildeten Bevölkerung walzen Bagger die ersten Bäume nieder. In Griechenland dagegen bahnt sich eine Krise an: die EU stellt den Haushalt des latent nach Ouzo riechenden Staates unter verschärfte Kontrolle. Im kanadischen Vancouver beginnen die Olympischen Winterspiele, bei ARD und ZDF gehen in den nächsten Wochen unzählige Anrufe von besorgten Gebührenzahlern ein, die nur noch Schnee auf ihren Fernsehgeräten empfangen. Für weitere Empörung sorgt die rasende Bischöfin Margot Käßmann, die aus einer Sektlaune heraus entscheidet, "keinen Bock mehr auf Kirche" zu haben.

MÄRZ

In Island bricht der Eyjafjallajökull aus und sorgt wochenlang für große Mengen an Asche. Bis nach Griechenland kommt diese aber nicht, der Staat hat weiterhin große Geldprobleme. Die Aktion "Earth Hour" wird zum vollen Erfolg. Menschen in 125 Ländern folgen dem Aufruf des WWF, schalten für eine Stunde die Lichter aus und sorgen so für unzählige Knochenbrüche und sexuelle Eskapaden im Dunkeln. In der Nähe der nordkoreanischen Grenze geht ein Kriegsschiff mit 46 kleinen Südkoreanern unter. Die Ursache ist bis heute ungeklärt, ebenso wie der anhaltende Erfolg der Schmalzband "Die Flippers".

APRIL

Beim Absturz einer Regierungsmaschine in Russland wird der polnische Staatspräsident Lech Kaczynsk getötet. Glücklicherweise kann eine deutsche Verantwortung dieses Mal ausgeschlossen werden. Der isländische Vulkan zeigt sich weiterhin so aktiv wie ein Rudel Maulwürfe auf Dope, woraufhin der Flugverkehr in halb Europa zusammenbricht wie ein Kölner Stadtarchiv. Die katholische Kirche muss einen herben Rückschlag hinnehmen, als sich Bischof Mixa wegen Prügelvorwürfen selbst entlässt. Immerhin sei er bei den Ohrfeigen und Prügeleien meistens nüchtern gewesen, so der reuige alte Mann.

MAI

Bayern München wird unter Trainerdespot Luis van Gaal Deutscher Meister. In Folge der Feierlichkeiten und des exzessiven Biergenusses kommt es zu einer Flutwelle, die bis hin zur Oder für Überschwemmungen sorgt. In Oslo sorgt Lena Meyer-Landrut für einen erdrutschartigen Sieg beim Eurovision Song Contest. Ihr Lied "Satellite" wird zum Hit des Jahres, sie selbst tritt damit 182.121 Mal zu verschiedenen Anlässen auf, bis auch der eingefleischteste Fan einen Mittelohrbruch erleidet. Neben der strahlenden Siegerin gibt es auch einen deutschen Verlierer: Bundespräsident Horst Köhler schmeißt seinen Job hin, nachdem er in der Kantine des Bundestages eine Roulade weniger als Sigmar Gabriel aufgetischt bekommen hatte.

JUNI

Skandal in Israel: dem deutschen Entwicklungsminister Dirk Niebel wird die Einreise in den Gazastreifen verweigert, woraufhin dieser beinahe den dritten Weltkrieg auslöst. Auf den beleidigten Horst Köhler folgt mit Christian Wulff und seiner tätowierten Gattin ein frisches Gesicht. Wulff macht sich bereits in seiner Antrittsrede unbeliebt, als er von multikultureller Gesellschaft spricht und somit auch Negern gewisse Rechte einräumt.

JULI

Das Europaparlament beschließt ein Gesetz, das Bankerboni begrenzt. Ab sofort ist den Bonzen nur noch der Kauf von 10 Luxuswagen, 3 Kreuzfahrtschiffen und fünf minderjährigen Thailänderinnen pro Jahr erlaubt. Der Bundesrat beschließt die Verkürzung des Wehr- und Zivildienstes von 9 auf 6 Monate, woraufhin die Bierindustrie rote Zahlen ankündigt. Bei einer ohrenbetäubenden Weltmeisterschaft in Südafrika wird Deutschland enttäuschender Dritter, dafür dann später zu Recht mit dem lachhaften Deutschen Fernsehpreis abgestraft. In NRW wird Hannelore Kraft zur Regierungschefin gewählt und ist von nun an der einzige Mann im Staate. Bei der Loveparade in Duisburg kommt es zu einem bedauerlichen Zwischenfall, als Bürgermeister Sauerland einen Farbbeutel ins Gesicht geschmissen bekommt. In der daraus folgenden Massenpanik verlieren sowohl Organisator Schaller als auch Polizeichef von Schmeling ihr Gesicht.

AUGUST

Die letzten US-Truppen verlassen den Irak. Zurück lassen sie eine befreite Bevölkerung, Armut und Coladosen. Trotz starkem internationalen Widerstand wird im Iran das erste Kernkraftwerk des Landes feierlich mit einer Explosion eröffnet. Beim traditionellen Wacken-Festival in Schleswig-Holstein betrinken sich suspekt gekleidete Eventfans mit billigem Fusel, während alle Klatschmedien vergeblich auf eine erneute Massenpanik hoffen um das Sommerloch mit Scheiße zu füllen.

SEPTEMBER

Die Bundesregierung beschließt die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke. Die Kraftwerke sprechen daraufhin von einer "unzumutbaren Belastung" und "geklauter Rentenzeit", strahlen aber schließlich mürrisch weiter. Der Integrationspolitiker Thilo Sarrazin zeigt sich überrascht von der harschen Kritik an seinem neusten Märchenbuch. Nur die zahlreichen Buchverkäufe halten ihn von einem Amoklauf ab. In Hamburg werden die ersten Nacktscanner auf dem Flughafen eingesetzt und sorgen für eine neue Kultur des Nudismus in der Bundesrepublik.

OKTOBER

In einem chilenischen Bergwerk geschieht ein Wunder, als ein Minenarbeiter einen Furz loslässt, den man 100 Meter weiter noch zehn Minuten lang riechen kann. Furzkanone Guido Westerwelle hingegen feiert einen internationalen Durchbruch und sorgt für einen Sitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat. Auch wenn es sich nur um einen unbedeutenden Katzentisch handelt, soll dies der einzige "Erfolg" Westerwelles im Jahr 2010 bleiben. In Stuttgart wird Heiner Geißler als Schlichter im schwelenden Konflikt um den Bahnhofsbau eingesetzt. Der demente Greis sorgt in den folgenden Wochen dafür, dass das Projekt durchgeführt und mehr kosten wird als je zuvor geplant.

NOVEMBER

Die Proteste gegen einen Castortransport erreichen einen neuen Höhepunkt, so dass sogar französische Polizisten unerlaubt in Deutschland mitprügeln. "Wenn mir vor 70 Jahren jemand gesagt hätte, dass mal ein Franzose zusammen mit einem Deutschen einen Deutschen verprügelt, hätte ich geweint vor Lachen", so ein unbeteiligter Kriegsveteran. Für den Eklat des Jahres sorgt Finanzminister Wolfgang Schäuble, der seinem Pressesprecher vor versammelter Presse schmerzhaft über den Mund fährt und ihn zum Rücktritt zwingt. In der Formel 1 feiert Niki Lauda seinen 23. Weltmeistertitel im Mützenabnehmen.

DEZEMBER

Da werden Sie sich ja wohl noch selber dran erinnern können, also bitte!

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Deutschminister: Ramsauer rettet das Vaterland

Bundesverkehrsrowdy Peter Ramsauer (56, BMW) setzt sich für die Rettung der deutschen Sprache ein. In seinem streng geführten Ministerium hat er Erlasse erlassen lassen, die die Benutzung von eingedeutschtem Englisch und eingeenglischtem Deutsch verbieten. Statt "Laptop" müssen seine Mitarbeiter ihm Präsentationen mit Hilfe ihrer "tragbaren Datenschleudern im Mini-Format" präsentieren, natürlich nicht per "PowerPoint", sondern per "Energiepunkt". Mittags gibt es kein "Lunch", sondern "a zünft´ge Brotzeit", Abends kein "Dinner mit Lobbyisten" sondern ein "Abendessen mit freundschaftlich verbundenen Geldsäcken, die in unterstützender Weise der Aufpolierung des eigenen Geldbörseninhaltes dienen". Das Wort "Meeting" wurde durch "gemeinsames Kaffeetrinken" ersetzt, "Ticket" durch "Schwarzfahren" und "Holy Shit!" durch "Himmelarschundzwirn!".

Ramsauer setzt seine Vorschriften mit harter Hand um. Wer in Gegenwart des Ministers von "Brainstorming" spricht, der bekommt den eisigen Sturm deutschen Widerstandes zu spüren, wer sein "Flip Chart" mit ebendiesem Wort im Mund aufbaut, findet sich bewusstlos geschlagen auf der Damentoilette wieder. Eingeschüchterte Mitarbeiter berichten von wahren Gewaltausbrüchen Ramsauers, wenn er mal wieder einen Kaffeeautomaten mit der Aufschrift "Coffee to go" entdeckt oder ein Notausgang mit "Exit" ausgeschildert ist. Sprachwissenschaftler sprachen von einer "coolen Aktion" des Ministers und lobten seinen "straighten" Umsetzungsstil sowie seine allgemeine "Manpower".

Dienstag, 28. Dezember 2010

Separation: Personenklassifizierungen an deutschen Flughäfen geplant

Im Kampf gegen ständig drohende Terroranschläge wollen deutsche Flughäfen nun eine neue Strategie zur Gefahrenabwehr einsetzen. In Zukunft sollen die Passagiere in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden und somit verschiedene Sicherheitskontrollen durchlaufen. Dieses sogenannte "Profiling" ordnet die flugwilligen Bürger ausgehend von verschiedenen Kriterien wie Geschlecht, ethnischer Abstimmung, Körpergeruch, Fettleibigkeit und Musikgeschmack in verschiedene Gefahrenkategorien ein. So werden etwa kurzhaarige, jüdische Kommunisten mit Vorliebe für Linsensuppe und Oralsex auf dem Papier als gefährlicher eingestuft als einbeinige Christen mit Knödelgesicht, Zahnlücke und "Atomkraft, ja warum nicht?"-Aufkleber auf dem Koffer. Analog dazu gilt ein dementer Schornsteinfeger mit Hang zu Depressionen und Haschisch als weit weniger terroristisch veranlagt als ein bärtiger Dreijähriger mit Augenklappe.

"Bereits in den frühen 40er Jahren wurden mit einem auf ähnlichen Kriterien aufbauenden Separationsverfahren die Arbeitsabläufe und die Sicherheit im deutschen Reich maßgeblich verbessert", so ein Befürworter des geplanten Systems. Es sei nun an der Zeit, diese "guten historischen Erfahrungen gezielt zur Terrorabwehr in der Gegenwart" zu nutzen. Durch die vorherige Klasseneinteilung ließe sich zudem der Komfort für einen Großteil der Fluggäste steigern, da unauffällige Passagiere weniger Kontrollen und somit auch "weniger nerviges Getatsche im Intimbereich" erwarten könnten. "Ausländer, Muslime, Bärtige oder - noch schlimmer - Kombinationen aus diesen müssen in Zukunft natürlich etwas mehr Zeit mitbringen", so der Insider. Dies sei für die meisten dieser Personen "aber ohnehin kein Problem", da sie "entweder arbeitslose Dummköpfe oder wild entschlossene Selbstmordattentäter" seien, die auf diese Weise "noch ein paar Minütchen länger den Sinn ihres Daseins überdenken" könnten.

Montag, 27. Dezember 2010

Abzocke? Kitas sollen fürs Singen blechen

Die Gema hat sich einen neuen Schachzug zur Steigerung ihrer Einnahmen ausgedacht. Pünktlich zum Weihnachtsfest verschickte der Musikverwerter die Aufforderung zum Abschluss von Lizenzverträgen an Kindergärten. Diese sollen zukünftig für das Kopieren und Austeilen von Liederzetteln zur Kasse gebeten werden. "Es kann nicht sein, dass übergewichtige, untalentierte Erzieherinnen mit ihren drei Akkorden auf der Supermarktgitarre mit den Kindern Lieder einproben und ungestraft davonkommen", so ein Gema-Sprecher. Die Liederschreiber würden sich "im Grabe umdrehen, wenn sie die fürchterlichen Versionen ihrer Songs" zu hören bekämen - zumindest "falls sie bereits tot und unlogischerweise physikalisch in der Lage dazu sind".

Der Paritätische Wohlfahrtverband hingegen sieht in der Gema-Forderung eine "faule Abzocke" und empfiehlt allen Kindergärten, mit der Gebührenforderung "so zu verfahren, wie mit der GEZ: einfach missachten".

In einem internen Papier der Gema, das www.etwas-andere-news.de vorliegt, sind jedoch noch weitere Schritte zum Ziel der Gewinnmaximierung nachzulesen. So plant die Gema, in Zukunft Gebühren auf synthetische Keyboardwarteschleifenmusik zu erheben, die auf die Hotline-Kunden umgelegt werden könnten, zudem sollen deutsche Badezimmer verstärkt nach unerlaubtem Summen der neuesten Lady Gaga-Hits unter der Morgendusche kontrolliert werden. Im weiteren Visier stehen mehrere historische Glockenspiele sowie die unerwünschte Titelmelodie von "Tetris", die in zahlreichen deutschen Köpfen ein aktives Dasein fristet, ohne dem ursprünglichen Komponisten Geld einzubringen.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Uncoole Weihnachtsgeschenke

Morgen ist es soweit, der höchste Feiertag der Weltwirtschaft findet endlich statt. Manch einer ist noch am Überlegen, welchen Schrott er seinen Liebsten morgen unter die schiefe Nordmanntanne (19,95 €) schmuggeln soll. Hier einige Geschenkideen, von denen abgeraten wird:

- Paketbomben, die bereits am 23.12. detonieren
- Reisegutscheine für die DB, außer in Verbindung mit heißem Kaffee und einem guten (und dicken!) Buch
- Steuergeschenke an florierende Wirtschaftszweige
- Hochprozentiges (falls der Beschenkte Außenminister sein sollte und gereizt auf gemeine Anspielungen reagiert)
- Düsenjet (viel zu laut, zudem unerwartet teuer in der Unterhaltung)
- Sprungfedern für den nächsten Fernsehauftritt (gesellschaftlich verpönt)
- Rückrundendauerkarte Arminia Bielefeld

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Maulkorb: Ungarns Medien zukünftig zensiert

Zum Erschrecken vieler Politiker in Europa hat Ungarns Regierung gestern ein Gesetz durchgebracht, das der staatlichen Medienkontrollbehörde NMHH weitreichende Befugnisse einräumt. So können nun Rundfunksender, Zeitungen und Zeitschriften überwacht und mit hohen Geldbußen belegt werden, wenn Veröffentlichungen nicht im Sinne der Behörde erfolgen. Die ungarischen Zeitungen reagierten heute erstaunlich positiv auf die neuen Regelungen und sprachen von einem "ausgewogenen, klugen Gesetz," welches die "überaus hoch angesehene und über die Grenzen Europas hinaus respektierte, beliebte, fähige und stolze Regierung" auf den Weg gebracht habe ("Budapester Nachrichten").

Dienstag, 21. Dezember 2010

Prügelknabe der Nation: Westerwelles Stern sinkt

Noch vor gut einem Jahr war er der strahlendste Bürger Deutschlands. Nein, er war damals nicht gerade in der Asse zu Besuch, sondern hatte seine Partei zu einem hervorragenden Ergebnis von 14,6 Prozent bei den Bundestagswahlen geführt, trotz oder gerade wegen Homosexualität, unseriösen Versprechungen und penetrantem Nervauftreten. Heute hat sich der Wind gedreht, wie vorhin im ARD-Wetterbericht zu sehen war. Und auch Guido Westerwelle sieht sich zunehmend stärker werdender Kritik ausgesetzt. Aus Insiderkreisen hört man, dass sogar Westerwelles Reisebegleiter und Bumsfreund Michael Mronz mit seinem Guido unzufrieden ist, z.B. wegen lautem Kauen am Frühstückstisch. Viele ehemalige Parteifreunde wenden sich vom Vorsitzenden ab, fordern sogar offen seinen Rücktritt. Als wäre das alles noch nicht genug, fuhr dem zunehmend angespannter wirkenden Außenminister heute auch noch Starpolitiker Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg in die Parade. Der wunderschöne CSU-Politiker kritisierte die Äußerungen Westerwelles zu frühzeitigen Abzugsplänen der Deutschen Armee aus Afghanistan. "Was der Kerl da fordert, ist unverantwortlich und zeugt von politischer Inkompetenz", so zu Guttenberg nicht wörtlich. Es könne in nächster Zeit maximal "eine sehr geringe Prozentzahl" an Soldaten nach Hause fliegen. Diese Zahl läge "in etwa auf Niveau der Umfragewerte der FDP, also bei drei Prozent", so der vor Schadenfreude kichernde und glucksende Baron.

Montag, 20. Dezember 2010

Weißrussland: Chaos nach Wahlen

Alexander Lukaschenko hat es geschafft: mit Hilfe überzeugender Regierungsarbeit, einem fairen Wahlkampf und massenhaftem Einsatz überzeugter, prügelnder Polizisten sicherte sich der beliebte Diktator einen klaren Wahlsieg bei der gestrigen Präsidentschaftswahl. Mit knapp 107 Prozent aller abgegebenen Stimmen lag er nur knapp unter seinem letzten Ergebnis. Aufgebrachte Oppositionsanhänger sorgten nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses für Chaos in Minsk, als sie versuchten, den Regierungssitz zu stürmen. Unabhängige Journalisten berichteten davon, dass Oppositionspolitiker nach der Wahl brutal verschleppt und in Polizeigewahrsam genommen worden seien. Lukaschenko dementierte diese Vorgänge umgehend. "Meine politischen Gegner wollten lediglich nach dem anstrengenden Wahlkampf endlich ihre Weihnachtsgeschenke besorgen gehen und sind deswegen momentan nicht verfügbar", so der raffinierte Sohn des Teufels.

Freitag, 17. Dezember 2010

Durchgefallen: Hartz-IV-Reform scheitert im Bundesrat

Die 27-fache Mutter Ursula von der Leyen strengte sich vergebens an, bettelte, flehte und warb um die Zustimmung zum Hartz-IV-Reformpaket der Schwarz-Gelben Regierung. Doch am Ende musste sie wieder den ungeliebten Gang in die Wuthöhle antreten, die Gesetzesänderungen fielen im Bundesrat durch. Somit können die geplanten Reformen voraussichtlich nicht zum 1. Januar 2011 in Kraft treten, damit entfällt auch die angekündigte Regelsatzerhöhung um 5 Taschengeldeinheiten auf 364 Euro. Viele Betroffene äußerten sich bestürzt. "Ich hatte fest eingeplant, ab Januar endlich mehr Quarzen zu können", so Brunhilde Laskowski aus Köln. "Das wär ein guter Korn vom Nettomarkt gewesen, so ein Mist", echauffiert sich auch Gerhard Quaksalb aus Mannheim. Hartz-IV-Empfänger müssen nun also damit rechnen, ab Januar doch nicht wie erwartet in Saus und Braus leben zu können. Eine kleine Chance besteht jedoch noch. Ein Vermittlungsausschuss soll "so schnell wie möglich" (von der Leyen) eine vernünftige Lösung herbeiführen. "Wir hoffen, noch vor der Fertigstellung von Stuttgart21 ein für alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis aushandeln zu können", so Regierungssprecher Steffen Seibert.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Norddeutschland: Warten auf das Chaos

Menschen verbarrikadieren sich in den eigenen vier Wänden, horten tausende Konservendosen mit billigen Ravioli, kratzen die letzten Bierreserven zusammen und harren bibbernd vor Angst aus: Was sich anhört wie die Vorbereitungen auf einen erneuten Weltkrieg ist heute Realität geworden - Deutschland zittert vor dem neuen Winterchaos. In weiten Teilen Nord- und Westdeutschlands wurden bereits gestern Abend die Schulen für heute abgesagt - aufgrund von Wetterprognosen, die sturzbetrunkene Möchtegernmeteorologen aufgestellt haben. Doch die Medienmaschinerie setzte sich wie gewohnt in Gang, Radio, Fernsehen, Internet und Zeitungen berichten großflächig über die nahende Wetterkatastrophe.

Wir sprachen mit Hans-Georg Riepenhoff, seines Zeichens eingeschüchterter Leiter des Fachbereichs "Schule und andere Katastrophen" des Landkreises Osnabrück, einer bauerndurchpflügten Region im südlichen Niedersachsen. "Am Montag habe ich die scheiß Kinder noch zur Schule rennen lassen und mir im Bett einen abgelacht, doch den Elternterror, den ich daraufhin erleben musste, tu ich mir mit Sicherheit nicht noch einmal an, das war schlimmer als Stalingrad. Denke ich.", so der verärgerte Behördenmensch. Deswegen habe er sich nun "mehr als frühzeitig, gestützt auf sichere Prognosen und das richtige Gefühl im Urin" gestern Abend dafür entschlossen, "den Blagen heute eine Auszeit zu gönnen". Dass bislang noch keine Schneeflocke gefallen ist, die Straßen einwandfrei befahrbar und sogar die Elche wieder aus den Innenstädten verschwunden sind, scheint Riepenhoff nicht zu irritieren. "Meine Entscheidung ist richtig. Laut Prognosen wird in den nächsten Stunden der Weltuntergang einsetzen, dann werden Sie mir dankbar für meinen Mut sein", so der trotzige Frühstücksbrotesser.

Gewinner an diesem Tage sind die zahlreichen Schüler, die sich nun den ganzen Tag mit ihren Lieblingsbeschäftigungen wie World of Warcraft, RTL-Mittagsprogramm oder der geliebten Onanie beschäftigen können. Verlierer sind, wie immer, die zahlreichen Lehrkräfte, die in vergammelten, kalten Schulgebäuden ausharren müssen, um die vereinzelt auftauchenden Loserkinder in Empfang zu nehmen, die entweder zu dumm, zu ausländisch oder zu arm sind, um Radio- oder Internetmeldungen verfolgen zu können oder die von ihren Eltern unter scheinheiligen Vorwänden ("Müssen Weihnachtsgeschenke kaufen...") mit voller Absicht zur Schule geschickt wurden.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Empörung: Zu Guttenberg im Kreuzfeuer

Star-Minister Karl-Theodor von und nach Guttenberg steht im Kreuzfeuer der Kritik. Anlass dafür ist, dass er in seinen Afghanistan-Urlaub nicht nur seine Frau Stephanie (34, RTL 2) mitnahm, sondern auch Unterschichtenmoderator Johannes B. Kerner. "Er hätte zumindest auch noch Reinhold Beckmann, Mario Barth und Michel Friedman mitnehmen sollen", so einige auf neue Gesichter im TV hoffende Kritiker.

Zu Guttenberg verteidigt sein Vorgehen. Er brauche sich für seine "abartig schöne Gattin" nicht zu entschuldigen, zumal sie "noch nicht einmal tätowiert" sei, "zumindest nicht an öffentlich einsehbaren Stellen", wie der Baron mitteilen ließ. Die Mitreise des "promovierten TV-Schleimscheißers" Kerner erklärte Guttenberg folgendermaßen: "Sein Fußballfachwissen lässt mich bei den Soldaten sicherlich noch besser aussehen als ich ohnehin schon aussehe." Bei den Soldaten selbst stößt der Besuch auf geteilte Meinungen. Neben "ist uns eine Ehre", "Johannes B. Kerner ist überbezahlt" und "Fickschnitzel" waren auch einige nicht druckreife Kommentare zu hören.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Besser als Kachelmann: Die Wetterprognose

Wer braucht schon zwielichtige Wettermoderatoren mit Drei-Tage-Bart, wenn es die Wetterexperten von www.etwas-andere-news.de gibt? Richtig: eigentlich jeder. Hier nun trotzdem die Prognose für die kommenden Tage:

Heute erwartet den Süden Deutschlands winterliches Wetter. Ähnliche Phänomene lassen sich im Westen und Norden beobachten, im Osten gibt es das Gleiche in grau. Gewarnt wird vor anhaltendem Glatteis, betrunkenen Schlittenfahrern und Taschendieben, die in Schneeböen unbemerkt angeschlichen kommen. Die Temperaturen bleiben knapp unter dem Gefrierpunkt, örtlich auch weniger knapp oder knapper. 

Am Wochenende wird es deutlich wärmer, aber auch nasser. Bier kann mit Vorsicht wieder auf dem Balkon oder der Terrasse gekühlt werden, ohne nach zehn Minuten zu zerplatzen und eine Massenpanik auf der Privatparty auszulösen. Dem Schnee folgt Regen, der eine unfassbare Schmiererei und Matsche zur Folge haben wird, wie sie sonst nur bei den Saucen von Burger King zu beobachten ist. Der Wetterdienst warnt zudem vor den Folgen des plötzlichen Schneemangels (enttäuschte und somit nörgelnde Kinder, morgendliche Beschäftigungslosigkeit, Christoph Daum auf Entzug). Autobesitzern mit Sommerreifen wird empfohlen, diese am Wochenende noch einmal gründlich abzufahren, bevor es kommende Woche mit Schnee, Glatteis und Flensburger Punkten weitergehen kann. Ski Heil!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Oettinger: Schlimmer Verdacht gegen Stromkonzerne

Der EU-Energiekommissar Günter Oettinger hegt neuerdings einen schrecklichen Verdacht. Der aus Deutschland weggelobt Ex-Ministerpräsident vermutet, dass es "ganz ganz ganz vielleicht sein kann, dass die großen Energiekonzerne die Strompreise beeinflussen". Es könne aber auch sein, "dass ich mich da irre", so der Stuttgarter. Die angesprochenen Großkonzerne RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW zeigten sich von Oettingers Kritik überrascht. "Das ist das erste Mal, dass ich so einen Vorwurf höre", so RWE-Boss Jürgen Großmann. Die Verdächtigungen Oettingers seien "völlig aus der Luft gesaugt" und "selbstverständlich unwahr". Es sei "unerklärlich", wie Oettinger auftrete. "Nur weil wir vier Großen das Land in vier Bereiche aufgeteilt haben, täglich im Vorstand zusammen frühstücken und nahezu jährlich gezwungenermaßen die Preise für die Endverbraucher anheben, heißt das doch noch lange nicht, dass....äh, Sie entschuldigen mich, ich muss noch eine Atomkraftwerkslaufzeit verlängern!"

Die gute Nachricht des Tages (2)

"FDP nur noch bei vier Prozent - Tiefstand für Westerwelle" - Zeigt, dass es nur noch einen verschwindend geringen Anteil an Menschen in der Bevölkerung gibt, die das aktuelle politische Geschehen nicht verfolgen. Und, dass Schwulsein keinen Mitleidsbonus mehr hervorruft.

Julian Assange: Held und Prügelknabe in Haft

Seit gestern Morgen ist das Versteckspiel beendet: der "Wikileaks"-Gründer Julian Assange stellte sich in London den Behörden und wurde festgenommen. Er soll wegen Vergewaltigungsvorwürfen nun in Schweden vor das Elchgericht. "Wir werfen Herrn Assange Vergewaltigung von Datenleitungen in 564.454  Fällen vor", so der klagende Staatsanwalt Björn-Arne Smölstörbröt. "Diese wehrlosen Datenkanäle wurden vom Angeklagten nachweislich ihrer wichtigsten Inhalte beraubt und stehen noch immer unter Schock."

Politiker in aller Welt begrüßten die Festnahme des Australiers. "Well, well", so ein erleichterter und dennoch rabenschwarzer US-Präsident Barack Obama. Auch Frank-Walter-Steinmeier (54, SPD, eine Niere) äußerte sich zufrieden. "Endlich ist dieser 'Mensch' festgesetzt worden und kann nicht weiter mit illegalen Veröffentlichungen von banalen Dokumenten Menschenleben im Straßenverkehr gefährden", so der deutsche Oppositionskasper.

In London selbst wurde Assange von Teilen der Bevölkerung wie ein Popstar gefeiert. "We love you, Julian", "Rape me!" oder "Save the fail whale" war auf selbstgestrickten Papptafeln zu lesen, die die ausharrenden Menschen in die klirrende Kälte hielten und dabei Fotos von sich selbst bei Twitter hochluden.

Es bleibt nun abzuwarten, was mit Assange geschehen wird. Zweifelsohne verfügt er berufsbedingt über ein enormes Wissen, welches ihm im Kampf gegen seine Ankläger helfen könnte. "Ich weiß, wo dein Auto steht", drohte Assange zum Beispiel gestern in Richtung eines pausbäckigen Scotland Yard-Azubis, der die Ehre hatte, den Laptop des "Wikileaks"-Mannes zu beschlagnahmen.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Kritik nimmt zu: "Wetten, Dass...?" in der Krise

Nach dem schlechtesten Stunt im deutschen Fernsehen seit dem misslungenen Salto von Miroslav Klose ist die Nation immer noch in Schockstarre. Millionen TV-Zuschauern fuhr am Samstag im ZDF der Schrecken in die ermüdeten Augen, als Otto Waalkes die Bühne betrat. Als danach auch noch ein junger Hüpfer von seinem eigenen Vater schwer verletzt wurde, die beiden sozusagen agierten wie Luke Skywalker und Darth Vader, war der Super-GAU perfekt. "Hat´s wehgetan?" fragte ein das Mitgefühl in Person darstellender Thomas Gottschalk, als Wett-Kandidat Samuel K. regungslos auf dem polierten Studioboden lag. Erst durch seine kreischende, ausländische Brustinhaberin Michelle Hunziker wurde der Moderator auf den Ernst der Lage aufmerksam. Später brach Gottschalk die Sendung ab, Millionen von Rentnern wusste nichts mehr mit sich und dem angebrochenen Abend anzufangen.

Nachdem bekannt wurde, dass der Kandidat schwerverletzt im Krankenhaus liegt, sogar in ein künstliches Koma versetzt und möglicherweise schlimme Folgeschäden behalten wird, regt sich nun zunehmend härter werdende Kritik an den Machern von "Wetten, Dass...?". Die Wette sei offensichtlich viel zu gefährlich gewesen, die verwendeten Autos verbotene Schleichwerbung und Justin Bieber hätte schon längt im Bett sein müssen. Dem ZDF wird der Vorwurf gemacht, durch übertrieben spektakuläre Wetten krampfhaft den Quotenkampf gegen "Das Supertalent" gewinnen zu wollen. "Gegen einen Neger, der mit drei Litern Wasser um sich spritzt muss man eben etwas Konkurrenzfähiges anbieten", so ein Insider des öffentlich-rechtlichen Kanals. Trotzdem werde immer Wert auf die Sicherheit der Kandidaten gelegt. "Niemand wird zu etwas gezwungen, was er nicht selber wirklich will - außer, wir befehlen es ihm."

Gespannt wartet die Medienwelt nun darauf, wie es mit "Wetten, Dass...?" weitergehen wird. Als wahrscheinlich gilt, dass in Zukunft auf solch gefährliche Wetten verzichtet und stattdessen auf mehr "Hirnakrobatik" wie z.B. dem Erkennen von Buntstiftfarben oder Erschnüffeln von Autoabgasen gesetzt wird. Auch Moderator Gottschalk, der nicht zuletzt durch seine üppige blonde Haarpracht den Ruf des "Todesengel" erhalten könnte, ist nicht völlig aus der Schusslinie. "Wir müssen uns jeglicher Diskussion stellen - außer natürlich der über die Gebührenhöhe", so ZDF-Intendant Markus Schächter.

Die gute Nachricht des Tages (1)

"Deutsche Schüler haben bei Pisa aufgeholt!" - Manche konnten auf den Testbögen mittlerweile die Felder für Vor- und Nachnamen fast fehlerfrei ausfüllen.

Montag, 6. Dezember 2010

Winter, Schnee und Blitzeis: Tote und Verletzte

Das Chaos in Deutschland nimmt nicht ab. Auch am Wochenende prägten die Auswirkungen von Schnee, Matsch und Schneematsch den Alltag der Menschen. Es kam zu vielen Verletzungen und sogar einigen Toten. Teilweise wurden die dramatischen Unfälle sogar live im Fernsehen übertragen ("Wetten Dass...?"). Auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt kam es am Samstag zu einem dramatischen Zwischenfall an einer Feuerzangenbowlen-Bude. Ein Bowle-Behälter dehnte sich durch die starke Erwärmung so sehr aus, dass die Holzumrandung mit einem großen Knall zersplitterte. Umherstehende Passanten wurde aufgrund des lauten Knalls im Hörbereich der betrunkenen Körper in Mitleidenschaft gezogen. Zwischenzeitlich machte sogar die Kunde von einem terroristischen Anschlag die Runde, jedoch nur auf dem Kinderkarussell (Polizeiwagen). Aber auch auf anderen Weihnachtsmärkten kam es am Wochenende zu bedauerlichen Zwischenfällen. So verletzte sich ein älterer Mann in Bremen, als er versuchte, dem Maronenverkäufer die Tageseinnahmen zu stehlen und in Münster erlitt ein Zwölfjähriger einen Zuckerschock. Auf den Autobahnen kam es teilweise zu folgenschweren Massenkarambolagen, die jedoch auch in zahlreichen überfüllten Innenstädten zu beklagen waren, wenn tonnenschwere Bierbäuche am Karstadt-Grabbeltisch aufeinanderprallten. Laut Axel Hübner, der sich seit Jahren im Auftrag der GfK mit dem Phänomen "Vorweihnachtlicher Exitus" beschäftigt, waren die vergangenen zwei Tage jedoch "eher lahm". Für ein statistisch erwähnenswertes Wochenende müssten schon "ein, zwei Massenpaniken vorm Krippenspiel oder um sich schießende Nussknacker ihr Unwesen treiben", so der enttäusche Katastrophenliebhaber.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Schnee, Schnee, Schnee: Chaos mit Ansage

Sie kommt regelmäßig so unerwartet und plötzlich wie Katzendurchfall, ein Sieg des FC Schalke oder ein Lottogewinn: die erste Schneewoche des Winters. Seit ein paar Tagen hat Frau Holle (SPD) Deutschlands Bürger in ihrem kalt-nass-glatten Würgegriff. In Zeiten ohne Kachelmänner ist das führungslose Volk noch schlechter auf so eine Wetterperiode vorbereitet als in den vergangenen Jahren, Konsequenz daraus sind zahlreiche Unfälle, hässlich verkrüppelte Schneemänner und eingefrorene Geschlechtsorgane. Der tägliche Weg zur Arbeit wird zu einer Abenteuertour bisher unbekannten Ausmaßes, wenn man sich an schleichenden Rentnern, fröstelnden Rentieren und röhrenden Räumfahrzeugen vorbeischlängelt und währenddessen noch die Morgenzigarette enteisen muss. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel versagen wieder auf voller Linie (z.B. Linie 3). Die Deutsche Bahn serviert kalten Kaffee, Stadtbusse bekommen die vereisten Einstiegstüren nicht auf und Straßenbahnen werden zu fahrenden Eisschleudern. Einzig und allein der Zukunft unserer Nation, den Kindern, mag die weiße Pracht noch gefallen. Doch spätestens wenn das neue Smartphone im braungefärbten Matsch verschwindet oder der String-Tanga diverser Elfjähriger mit ekelhaftem Raureif bedeckt ist, verlieren auch die Jüngsten den Spaß am Winter. Die Meteorologen, die sich noch auf freiem Fuß befinden, geben allerdings wenig Hoffnung, dass es bald mit dem "Mistwetter" (Max Mustermann) vorbei ist. Im Gegenteil, es wird ein "Jahrhundertwinter" mit Rekordminusgraden vorausgesagt. Viele Menschen sparen in weiser Voraussicht jetzt schon wieder am Salz (vor allem Mitarbeiter von Bürokantinen) und bunkern Lebensmittel. Die Angst vor einem Chaos wie im vergangenen Winter ist überall spürbar, sofern die Nerven noch nicht abgefroren sind. Wie immer bei solchen Krisen gibt es jedoch auch Menschen, die vom Ärger und Leid der Gesellschaft profitieren. Die Weihnachtsmarktstandbetreiber freuen sich auf starke Wochen. "Der Glühwein ist in diesen eisigen Zeiten des Menschens einzige Hoffnung", so Betram Tunichtgut, Inhaber der "Christenschänke" auf dem Christkindlmarkt in Nürnberg. "Ich habe den Wasseranteil jetzt noch mehr erhöht, da ich befürchte, dass meine Billigweinreserven zum Ende hin knapp werden könnten", so der listige Kaufmann mit einem Eurozeichen im linken Auge.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Maulwurf gesucht: FDP in Sorge

Er soll einer von ihnen sein. Vielleicht der Sitznachbar? Vielleicht die Putzfrau? Vielleicht der Schmiergeldbeauftragte? Die FDP sucht aufgeregt nach einem Maulwurf in ihren Reihen, der US-Diplomaten Parteiinterna verraten hat. Dies war durch die jüngsten "Wikileaks"-Enthüllungen bekannt geworden. Parteichef Westerwelle spielt die Sache herunter. "Ich glaube die Geschichte so nicht" ließ er auf höchst aggressive Art und Weise mitteilen. Laut Unterlagen soll es sich bei dem "Verräter" (möglicherweise intern benutztes Wort) um einen "jungen, aufstrebenden Parteigänger" handeln. "Dies zeigt doch schon, dass an der ganzen Sache nichts dran sein kann", so Westerwelle. "Schließlich gibt es solche Leute bei uns gar nicht."

Internationaler Haftbefehl: Assange am Pranger

Julian Assange, Gründer von "Wikeleaks" wird seit heute durch einen internationalen Haftbefehl weltweit gesucht. Interpol will den Mann aufgrund "Erregung weltöffentlichen Ärgernisses" verhaften. "Wir können so viele Enthüllungen einfach nicht mehr zulassen", so ein entschlossen wirkender Interpol-Mitarbeiter. "Schließlich schauen da auch Kinder zu."