Freitag, 28. Januar 2011

Gorch Fock: Ermittlerteam eingetroffen

In der argentinischen Hafenstadt Ushuaia ist heute das von Verteidigungsbaron zu Guttenberg eingesetzte Ermittlerteam an Bord der Gorch Fock gegangen. Die Marine-Experten sollen die laut vieler Zeugen unhaltbaren Zustände an Bord aufklären, die zu mehreren Todesopfern geführt hatten. "Als erstes werden wir uns mal einen groben Überblick verschaffen", erläuterte ein Ermittler die geplante Vorgehensweise. "Mein Kollege wird sich erst einmal den weiblichen Reizen der Crew widmen, während ich die Bar und den Drogenbereich austeste." Mit einem Ermittlungsergebnis sei "frühestens am späten Sonntagnachmittag" zu rechnen. "Wenn alles gut läuft, werde ich Sie dann sturzbetrunken aus der Takelage zu einer Pressekonferenz laden", so der freudig erregte Aufklärer.

Erneuter Rückruf: Toyotas Pleitenserie bleibt bestehen

Der weltgrößte Autobauer Toyota ruft erneut 1,7 Millionen Fahrzeuge zurück. Diesmal geht es vor allem um die Familienkutsche "Avensis" sowie den Lexus "IS 250". Unter anderem ist diesmal auslaufender Kraftstoff die Ursache für die Rückrufaktion. Selbsternannte Experten warnen vor gefährlichen Benzinwolken im Innenraum, die zusammen mit unbedachten Chili-Blähungen zu einem explosiven Gemisch führen können. "Menschen mit Verdauungsproblemen sollten ihren Toyota möglichst schnell in die Vertragswerkstatt bringen - ohne vorher etwas zu essen", so ein fettleibiger ADAC-Sprecher.

Toyota selbst beschreibt die Problematik als weniger dramatisch. Sollte der Fahrer "in Ausnahmefällen" tatsächlich Benzingeruch feststellen, reiche es, "schnell das Fenster zu öffnen". Dank des "im Regelfall klemmenden Gaspedals" und der daraus resultierenden hohen Geschwindigkeit des Wagens sei das Geruchsproblem "schnell und einfach zu beseitigen", so der japanische Konzern. Dies gelte zumindest für die Situationen, in denen das Problem nicht kombiniert mit einem fehlerhaften Bremssystemen auftrete. In diesem Falle habe der Fahrer "zugegebenermaßen etwas schlechtere Karten, aber auch das Glück, sich endlich keine Gedanken mehr über die rutschenden Fußmatten machen zu müssen."

Auf der Pressekonferenz in Miyoshi teilte der Vorsitzende Akio Toyoda den anwesenden Journalisten auch die langfristigen Ziele des angeschlagenen Automobilherstellers mit. "In spätestens drei Jahren wollen wir im Jahr wieder mehr Autos verkaufen, als zurückrufen", so der geprügelte Hund.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Obama: Laues Lüftchen statt erhoffter Ruck-Rede

US-Präsident Barack Obama enttäuschte gestern in seiner groß angekündigten Rede zur Lage der Nation. Statt handfester Rezepte, wie er Wirtschaft, Konsum und Krieg fördern und wieder auf Vordermann bringen will, gab es größtenteils nur Durchhalteparolen. Obama versuchte, den Amerikanern wieder mehr Lebensmut beizubringen. Nur, wenn alle an einem Strang zögen, könne die USA ihre Spitzenposition in der Welt gegen die "gelbe Gefahr aus China" verteidigen. Was so ein Strang alles bewirken könne, hätte man ja im Irak gesehen, so eine gemeine, aber völlig unaktuelle Anspielung auf die damalige Erhängung Sadam Husseins. Dem chinesischen Präsidenten Hu habe er "hinter verschlossenen Türen die Meinung gegeigt", so Obama. Er sei sich sicher, dass "dieser beschränkte Kommunistenwicht seine kleinen Füßchen so schnell nicht mehr auf amerikanischen Boden" setze. Seine frisch schwarz gefärbten Haare fingen an zu glänzen, als Obama zu einem flammenden Appell für Freiheit, Gerechtigkeit und komplizierte Krankenversicherung ansetzte. Auch erwähnte der sichtlich am Stress gealterte Präsident eine Abschaffung von Steuervorteilen für Besserverdienende. Jeder US-Bürger habe zudem ein Grundrecht auf mindestens drei frische Burger pro Tag. "Wir wollen nicht von unseren unerträglichen Staatsschulden, sondern lieber von unseren aufgedunsenen Bäuchen erdrückt werden", so das ambitionierte Ziel des schwarzen Hundeliebhabers, das jedoch nur bei Teilen der Bevölkerung auf Wohlwollen stieß (Kinder, Arbeitslose, Ronald McDonald).

In einer Schnellumfrage nach Ausstrahlung der Rede kam der Spartensender CNN zu dem Ergebnis, dass von 1.000 repräsentativ befragten US-Bürgen ca. 52 Prozent der 33 Prozent, die die Rede überhaupt gesehen hatten, zu 40 Prozent mit den Inhalten "relativ zufrieden" waren. Moderator Andy Warbringer zeigte sich "perplex", da er "keine Ahnung" habe, "was dieses komplizierte Statistikzeug" zu bedeuten habe.

Montag, 24. Januar 2011

Zu Guttenberg privat: Ein Tag im Leben des Barons

06:30 Uhr: Der Wecker der zu Guttenbergs erklingt viel zu früh. Theodor zu Guttenberg übernimmt die volle Verantwortung, demontiert das Weckgerät danach aber mit einer Axt, bevor er sich wieder an seine wunderhübsche Gattin Stephanie kuschelt, die von erfolgreichen Fernsehshows träumt.

08:45 Uhr: Die Guttenbergs wachen auf. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass sie verschlafen haben. Theodor zu Guttenberg übernimmt die volle Verantwortung für den Missstand, verklagt aber bereits nach dem ersten Morgenkaffee die Weckerindustrie, die unverständlicherweise Geräte produziert, die keine Axtschläge wegstecken können.

09:15 Uhr: Mit dem eingravierten Grinsen tritt Guttenberg vor die Kameras der Journalisten. Er übernimmt die volle Verantwortung dafür, dass dabei eine Kamera zu Bruch geht. Hinterher lässt er bekanntgeben, nie wieder mit dem beteiligten TV-Sender NTV zu sprechen.

09:30 Uhr: Knoppers. Zu Guttenberg übernimmt die volle Verantwortung für den cremigen Geschmack, die knackige Umhüllung und die Extraportion Milch. Nach einem Gang auf die Waage sorgt er später durch seine Beziehungen zum Bundesministerium für Ernährung dafür, dass der Pausensnack aus allen Supermarktregalen geräumt wird.

11:22 Uhr: Dienstbesprechung über die Verfehlungen in den Reihen der Bundeswehr. Zu Guttenberg stellt sich vor seine Leute und verspricht ihnen, nur so viele Bauernopfer zu erledigen, wie es zur Wahrung seiner Umfragewerte unbedingt nötig sei.

12:30 Uhr: Mittag, kurzer telefonischer Plausch mit der wunderschönen Stephanie, die gerade auf einen Kinderschänder wartet, um ihn vor laufenden Kameras zu überführen.

13:20 Uhr: Besuch auf der Gorch Fock. Beim Betreten des Schiffs stolpert zu Guttenberg aus eigener Dummheit über ein dickes Seil. Er übernimmt sofort die Verantwortung für den Zwischenfall, lässt 20 Minuten später das Segelschiff aber durch einen Marine-Torpedo medienwirksam versenken.

15:30 Uhr: Feierabend.

Mittwoch, 19. Januar 2011

VW: Eigene Marke für China geplant

Der Volkswagen-Konzern plant eine speziell auf den chinesischen Markt abgestimmte, neue Automarke. So will man das große Potenzial des asiatischen Käufermarktes noch besser ausnutzen. Der Name für die Marke ist allerdings noch nicht gefunden, "aber irgendwas mit Yang, Chen oder Hui" sollte es schon sein, wie der frisch beförderte Projektleiter Hartmut Fernlicht erläutert. Auch die Modellpalette soll speziell angepasst werden. Der Fahrer findet seinen Platz im "Reich der Mitte", links und rechts schützen ihn kleine Steinmauern vor Kollisionen mit anderen Reisschüsseln. Die Wagen sollen zudem in der Größe auf den asisatischen Markt angepasst werden. "Ich denke, der Maßstab 1:18 sollte für unsere kleinen, gelben Freunde durchaus noch reichen, um bequem mit einem Hütchen auf der Rückbank Platz zu finden", so Fernlicht, der offensichtlich voller Tatendrang die Herausforderung annimmt. Durch pfiffige Extras wie den optionalen Wok im Kofferraum sowie die serienmäßigen Stäbchenhalterungen an den Sitzen erhoffen sich die Wolfsburger, schnell an Beliebtheit zu gewinnen. Auch für Tierliebhaber gibt es passende Zusatzoptionen im Bestellkatalog. "Ein Eisfach sorgt dafür, dass die frisch erlegten Katzen und Hunde auf dem Weg zum Abendessen stets frisch bleiben", wie VW in einem ersten Promokatalog stolz verspricht.

Freitag, 14. Januar 2011

Bundesliga: Der Ball rollt wieder

Nach quälend langen vier Wochen ohne Bundesligafußball macht das Leben heute für Millionen Männer wieder einen Sinn: Rückrundenstart! Mit dem Kracher-Spiel Leverkusen - Dortmund (ARD/Sky, 20:30 Uhr) hat die DFL bei der Spielplanansetzung Sachverstand erwiesen und beschert den Fußballfans ein wahres Fest am heutigen Freitagabend. In Kooperation mit dem Fußballexperten Nürretin G. (bekannt aus Funk und Gerichtsfernsehen) können wir Ihnen hier exklusiv bereits alle Ergebnisse des kommenden Spieltags in der Schnellübersicht präsentieren.

Leverkusen - Dortmund 1:4 (1:0)

Dank einer überragenden ersten Halbzeit von Ex-Nationalspieler Michael Ballack, der sich auf der Bank vorbildlich verhält, geht Bayer mit 1:0 in die Kabine. Sidney Sam sorgt mit einem 43-Meter-Tor für den ersten Paukenschlag des Jahres, als er den mit der Unterschrift unter seine Vertragsverlängerung beschäftigten BVB-Keeper Weidenfehler überlupft. Nach der Pause bietet sich den 30.000 Freikartenbesitzern in der BayArena ein gänzlich anderes Bild. Der Tabellenführer aus Dortmund walzt innerhalb von 20 Minuten die Werkself auf die Größe einer Aspirinpackung zusammen und fährt mit verdienten 4 Toren (3x Sahin, 1x Le Tallec) einen hochverdienten Sieg ein.

Bremen - Hoffenheim 2:2 (1:1)

Ermutigt durch den Abgang des maximalpigmentierten Störenfriedes Demba Ba und des geldgierigen anderen Ausländers, sowie motiviert durch Trainerwechsel und Finanzprobleme spielt Hoffenheim von Beginn an stark auf. Ibisevic bringt die Gäste durch ein kurioses Tor, bei dem der Ball durch Berührung mit Tim Wieses Gelhaarpracht beschleunigt wird, in Führung. Kurz darauf kann Frings jedoch mit einem durch die Wettmafia verursachten Foulelfmeter ausgleichen. In Halbzeit zwei geht es ordentlich zur Sache (Fußball), es hagelt Ecken, Freistöße und schauspielerische Einlagen, ehe zwei weitere Tore, gerecht verteilt, nichts an der Punktteilung ändern.

Stuttgart - Mainz 0:1 (0:0)

Die Stuttgarter bleiben in der Tabelle dort, wo Elisabeth Fritzl geschlagene 24 Jahre verbrachte: im Keller. Nach einer peinlichen Leistung verliert die Elf des schmierigen Bruno Labbadia hochverdient mit 0:1 gegen den Tabellenzweiten aus Mainz. Das Tor des Tages erzielt Trainer Thomas Tuchel per Wutausbruch.

Wolfsburg - Bayern 1:1 (1:0)

Alle Augen sind auf Thomas Kraft, den neuen Bayern-Keeper, gerichtet. Er feiert einen respektablen Einstand, hält zwei der drei durch ihn verursachten Elfmeter und kann zudem durch ein frisches Äußeres überzeugen. Der eingewechselte Luiz Gustavo rettet dem schwachen Rekordmeister in der letzten Minute einen unverdienten Punkt. Nach dem Spiel spricht Kapitän van Bommel von der Meisterschaft, Uli Hoeneß von Abstieg und Franz Beckenbauer vom Golfspielen.

Nürnberg - Gladbach 0:0

Gähn!

St. Pauli - Freiburg 1:0 (0:0)

Der Kultklub vom Kiez kann sich vor 24.000 coolen Eventfans einen durch Kampfesmut und Einsatz verdienten Heimsieg sichern. Die linken Bazillen feiern nach dem Spiel ausgelassen und stecken zahlreiche Zuschauer mit einer Wintergrippe an.

Schalke - Hamburg 4:0 (2:0)

Die Krise beim HSV spitzt sich weiter zu. Bereits zur Halbzeit muss Ehrenmitglied Uwe Seeler wegen Kleinwüchsigkeit behandelt werden, später sorgt erneut Paolo Guerrero für einen Eklat. Der umtriebige, momentan verletzt fehlende Peruaner leistet sich auf der Tribüne eine wilde Schlägerei mit Vertretern von Plastikflaschen. Auf dem Spielfeld spielt nur der FC Schalke 04. Torjäger Raul sorgt mit einem Doppelpack vor und nach der Pause für ekstatische Zustände bei den zumeist wie durch einen Fleischwolf gedreht aussehenden Proletenfans.

Frankfurt - Hannover 2:1 (2:1)

Bereits nach 10 Minuten ist der Endstand hergestellt. Das Blitztor vom Hannoveraner Pinto (32 Sekunden nach Anpfiff, Flanke direkt ins Tor) wird durch zwei Tore von Gekas (4./6.) schnell in die Vergessenheit befördert. Danach beschränken sich die Highlights in der Commerzbank-Arena auf einen erfolgreich vereitelten Würstchendiebstahl sowie eine rassistische Äußerung aus dem Gästeblock in Richtung Didier Ya Konan ("Rastaschwengel!").

Kaiserslautern - Köln 1:0 (0:0)

Mit Neu-Kapitän Lukas Podolski, der sein Amt erstaunlich ernst nimmt und überraschenderweise erst nach 67 Minuten wegen einer Tätlichkeit vom Platz fliegt gibt es für den FC im Fritz-Walter-Stadion nichts zu holen. Srdjan Lakic sorgt mit seinem 10. Saisontreffer (Flugkopfball nach eigenem Fallrückzieher) für einen letztlich verdienten Sieg des inzestdurchsetzten Aushängeschildes der Pfalz.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Russen-Ermittlungen: Pole schuld an Kaczynski-Absturz

Eine russische Untersuchung des Flugzeugsabsturzes, bei dem im vergangenen Jahr der polnische Präsident Lech Kaczynski ums Leben kam, hat ergeben, dass der polnische Luftwaffenchef Andrzej Blasik die Schuld an dem Unglück trägt. Er habe den Piloten die Landung bei widrigen Bedingungen aufgedrängt und diese damit zur tödlichen Entscheidung bewegt. "Die Obduktion des Leichnams hat ergeben, dass Blasik zum Zeitpunkt des Absturzes nur 0,8 Promille im Körper hatte. Dies ist selbstverständlich viel zu wenig, um lebenswichtige Entscheidungen zu treffen", so die wodkaerprobten Ermittler.

Dienstag, 11. Januar 2011

Forscher: Wirtschaftslage bei Geburt beeinflusst späteres Leben

Mannheimer Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Wirtschaftslage bei der Geburt eines Menschen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten im Alter hat. Bei Menschen, die in Krisenzeiten geboren wurden, ließ sich angeblich feststellen, dass diese durch harte Schicksalsschläge innerhalb der Familie (Tod des Vaters, Raucherbein der Mutter, Lottogewinn der Stieftochter) stärker negativ in ihren geistigen Fähigkeiten beeinflusst werden als Menschen, die in goldenen Zeiten (z.B. 2. Weltkrieg) auf die Welt kamen. "Es klingt verrückt, ist aber zweifelsfrei erwiesen", so einer der ausführenden Forscher. Durch die Ergebnisse sollen nachwuchsbereite Paare zum Nachdenken gebracht werden. "Wenn man seinen Kindern auch im Alter ein möglichst sorgenfreies Leben ermöglichen will, sollte man also in Krisenzeiten auf das ungeschützte Geschlechtsorgantreffen verzichten", lässt der Forschungsbericht der Mannheimer Weißkittel verlauten. FDP-Anhängern sei momentan also strengstens geraten, ihr Liebesleben kontrolliert auszuüben.

Montag, 10. Januar 2011

Eta: Endgültiger Waffenstillstand angekündigt

Die baskische Spaßfraktion Eta hat in einer grammatikalisch und sprachlich bemerkenswerten Erklärung einen dauerhaften Waffenstillstand angekündigt. Dieses Mal meine man es "wirklich total ernst, echt jetzt", so die Hauptaussage des Dreizeilers. Das heutige Schreiben ist die 43. Ankündigung einer Waffenniederlegung in den letzten sechs Jahren und deswegen "mindestens so glaubwürdig wie ein dreibeiniger Torero mit Gipsarm", wie ein sich vor Lachen kringelndes spanisches Regierungsmitglied auf Nachfrage bestätigte.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Westerwelle: Befreiungsschlag beim Dreikönigstreffen

Er wankte, doch er fiel nicht: Guido Westerwelle überlebte Silvester, obwohl er stinkbesoffen war. Und auch das heutige Dreikönigstreffen seiner abgestürzten Spaßpartei überstand der Außenminister souverän. Die Delegierten erhoben sich planmäßig von ihren Plätzen und spendeten braven Applaus, nachdem Westerwelle zuvor 70 Minuten lang ein rhetorisches Feuerwerk (3,99 €, Lidl) abgefackelt hatte. Der Parteivorsitzende überzeugte mit gewählten Worten, die jegliche Eigenkritik gekonnt umschifften und die desolate Lage der gelben Lobbyisten famos totschwiegen. Westerwelle begeisterte durch unbändige Coolness, als er eine Gruppe jugendlicher Störenfriede, die ein Anti-Stuttgart21-Plakat entrollten, zur Sau machte ("Ihr Schweine!"). Einige Minuten später bügelte er dann noch einen erneuten Zwischenrufer vor versammelter Mannschaft auf Briefmarkengröße zusammen ("Sie können schreien, so viel Sie wollen, ich werde trotzdem mein Leben lang mehr Geld verdienen als Sie!").

Inhaltlich bot die Rede teils überraschende Neuigkeiten. So will sich Westerwelle für ein "einfacheres und gerechteres Steuersystem" einsetzen und fordete zudem, dass Arbeit "sich wieder lohnen" müsse. Zudem sei die FDP eine "Volkspartei" und Westerwelle selbst ein "Mann von Welt."

"Wenn er doch politisch auch so bestimmt und aggressiv auftreten würde wie in solchen Situationen und im heimischen Bett", so ein verzweifelt und versöhnt zugleich wirkender FDP-Anhänger nach der Brandrede. "Er wird es machen wie immer: er kommt von hinten - und rollt so das Feld auf", so ein weiteres, geschickt mit homosexuellen Assoziationen spielendes Parteimitglied. Die Krise in der FDP scheint also mit dem heutigen Tage vergessen, eine Aufbruchstimmung war überall spürbar, vor allem auf dem Parkplatz des Stuttgarter Opernhauses, wo während der Veranstaltung drei Guidomobile geknackt wurden.

Dienstag, 4. Januar 2011

Die gute Nachricht des Tages (3)

Im hessischen Dautphe hat sich direkt neben einem Wohnhaus ein Krater im Erdreich aufgetan. Behörden gaben nach einigen Nachforschungen Grund zur Hoffnung, dass bald auch weitere Teile des hässlichsten Bundeslandes der Republik von der Bildfläche verschwinden könnten.

Montag, 3. Januar 2011

Hasta la vista, baby! Schwarzeneggers persönlicher Judgment Day

Heute war es soweit, die Amtszeit des Gouvernators lief ab. Der einstige Hoffnungsträger, der sich vor acht Jahren mithilfe roher Gewalt, dreißig Maschinengewehren und einem Panzer den Platz an der Spitze Kaliforniens erobert hatte, ist gnadenlos gescheitert. Er hinterlässt mehr Schulden als der Sonnenstaat je zuvor hatte, die Wirtschaft liegt weiterhin am Boden und sein Englisch ist auch nicht besser geworden. Für Aufsehen sorgte er allenfalls in Umweltfragen, wo er einen strikten, ökologisch motivierten Kurs fuhr, unter anderem Waldbrände und Erdbeben verbot, letztlich jedoch auch auf diesem Gebiet scheiterte.

Mit Spannung erwartet wurde deswegen die heutige Abschlusspressekonferenz des muskelgestählten Versagers. Nachdem die Medienvertreter ihre Kleidung, ihre Schuhe und ihre Motorräder an der Eingangskontrolle abgegeben hatten, begrüßte sie ein gutgelaunter Schwarzenegger. Mit den bekannten Worten "If it bleeds, we can kill it" erschlug er zunächst eine auf dem Rednerpult verweilende Spinne, ehe er ein insgesamt positives Fazit seiner Amtszeit zog. Er habe erfolgreich Politikerleben und Fitnesstraining vereint und "trotz allem Stress kaum an Muskelmasse abgebaut", so der durchaus zufrieden wirkende Filmstar. Zur Frage, ob er seine Filmkarriere nun wieder aufnehmen wolle, warf er den Journalisten nur ein vielsagendes "I´ll be back, perhaps!" entgegen, bevor er überraschend mit Blendgranaten um sich warf und "Get to da choppa"-rufend aus dem Saal rannte.