Mittwoch, 29. Februar 2012

Irre Nebenbeschäftigungen: Unsere Politiker am Pranger

Nachdem Finanzminister Wolfgang Schäuble während einer wichtigen Bundestagssitzung zum Thema Griechenland-Rettung von einem hinterlistigen Kameramann beim Sudoko-Spielen gefilmt worden war, hat es den erwarteteten Aufschrei in der Republik gegeben. "Schlimm genug, dass der zu faul ist, auch nur einen Meter selbst zu laufen, jetzt hält er es anscheinend noch nicht einmal für notwendig, bei milliardenschweren Entscheidungen aufmerksam zu sein", so eine entrüstete Hausfrau aus dem Artland, die ausspricht, was viele derzeit denken. Schäuble selbst äußerte sich bisher nicht zu diesem Thema, verbot der ARD aber, die entlarvenden Aufnahmen weiter auszustrahlen. Ein Sprecher Schäubles verteidigte den Minister. Man solle froh sein, dass "der alte Greis versucht, geistig nicht völlig auf das Assauer-Niveau abzusacken", so ein Statement zwischen Tür und Angel.

Politiker der Opposition forderten derweil eine "lückenlose Aufklärung des Rätsels", da schließlich noch einige Zahlen gefehlt hätten. SPD-Schwergewicht Sigmar Gabriel sprach von einem "unvorteilhaften Verhalten". Die Politikverdrossenheit der Bürger nehme durch solche Vorkomnisse weiter zu, denn so sehe "jeder Hans und Franz, was für verklemmte Spaßbremsen wir Parteifuzzies sind". Er selbst spiele übrigens lieber "spannende Browsergames", in denen man beispielsweise "die Merkel mit Bier übergießen" müsse.

Investigative Spitzenreporter des Magazins "Der Spiegel" berichten in der kommenden Ausgabe jedoch noch über weitaus schlimmere Nebvenaktivitäten unserer Volksvertreter. So sei Andrea Nahles beispielsweise dabei beobachtet worden, wie sie sich heimlich ein Stück fair gehandelte Schokolade während einer Debatte einverleibt habe und Die Linke-Lautsprecher Gregor Gysi habe sich vor wenigen Monaten im Plenarsaal mehrmals unter der Gürtellinie gekratzt. "Quer durch die Bank lässt sich die Tendenz feststellen, dass gewählte Abgeordnete Züge menschlichen Verhaltens aufweisen - ein gefährlicher Trend", so Parteienforscher Axel Statikus.

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