Donnerstag, 17. März 2011

Schalke: Wird mit Rangnick alles gut?

Deutschlands bestgeführtester Fußballclub hat einen neuen Trainer verpflichtet. Die Rede ist nicht vom HSV, sondern vom FC Schalke 04. Dort unterschrieb Erfolgscoach Ralf Rangnick (bekannt aus der SAP-Werbung) heute Nachmittag einen Dreiwochenvertrag. Schalke-Boss Clemens Tönnies, bekannt als Mann mutiger Entscheidungen, klarer Worte und billigstem Pökelfleisch, sprach zu Beginn der Pressekonfernez von einem "guten Tag für den Verein". Dies wurde zunächst von der anwesenden Ruhrgebietspresse als langerwartete Rücktrittsmeldung fehlgedeutet, erst beim Namen Rangnick wurde klar, dass es lediglich um die erwartete Verpflichtung des siebenhundertvierzigsten Trainers in den letzten zehn Spieljahren gehen würde. Bereits am kommenden Montag werde der neue Trainer "das Vergnügen haben, die Mannschaft, Fans und Medienvertreter unserer beschaulichen Stadt kennzulernen". Ragnick selbst war heute noch nicht anwesend, ließ aber per Brieftaube nettgemeinte Grüße übermitteln ("Hallo.").Tönnies legte in seinen Ausführungen ausdrücklich wert darauf, dass der Vertrag mit Rangnick Klauseln zur Verlängerung beeinhalte. Wenn also "alles gut" laufe, könne durchaus auch ein halbes Jahr für den neuen Übungsleiter drin sein.

Derweil tobt noch immer die Schlammschlacht zwischen dem Schalker Fleischfabrikanten und dem entlassenen Despoten Felix Magath. Der Ex-Trainer, der mittlerweile nur noch seinen Anwalt für sich reden lässt, spricht immer noch von einer ungerechtfertigten Küdigung und großartigen sportlichen Erfolgen, Tönnies hingegen von einem "Riesenarschloch und buchhalterischem Dreckspisser, dem ich am liebsten sekündlich die Brille in die Augen prügeln würde" (Zitat BILD von morgen, evtl.). Das Arbeitsgericht Gelsenkirchen freut sich schon auf "muntere Verhandlungen" und "einen Haufen cooler medialer Präsenz", wie ein Hausmeister-Azubi strahlend erklärte.

Die Fans des Revierclubs reagierten bislang zurückhaltend auf die Rangnick-Verpflichtung. "Wir warten zunächst die Erstellung seines Facebook-Profils ab, um dann Kommentare abgeben zu können", so Rolf Paukenschlag vom Fanclub "Stollentreter".

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