Mittwoch, 30. März 2011

Merkel fliegt - Neue Regierungsmaschine übergeben

Die krisenumwölbte Kanzlerin hat endlich einmal wieder einen Grund zur Freude: Die Lufthansa hat der Luftwaffe die neue "Air Force One" übergeben, mit der Angela Merkel künftig komfortabler, schneller und sicherer zu Despotenbesuchen fliegen kann. Vorbei ist die Zeit, in der sich die Regierungschefin mitsamt ihrem Beraterkreis auf Mauleseln nach Abu Dhabi quälen musste - nun gibt es sogar eine geräumige Dusche an Bord des Airbus A340. Insgesamt bietet die speziell umgebaute Maschine Platz für 143 Regierungsdilettanten, zusätzlich wurde im Frachraum noch eine ausreichend bemessene Holzkiste für Vizekanzler Guido Westerwelle integriert.

Die auf den Namen "Konrad Adenauer" getaufte Maschine kann mit einer Tankladung Super E10 stolze 13.500 Kilometer weit fliegen, das entspricht ungefähr der Entfernung von Bad Reichenhall bis zum Staturn (in Bottrop, inklusive großzügiger Umwege). Im Cockpit wurden modernste Radarsysteme eingebaut. "Besonders das Freund/Feind-Radar wird uns eine große Hilfe sein", so Bundeswehrpilot Ronald Überschall. "Bei muslimisch bevölkerten Flughäfen färbt es sich warnend rot, so dass wir schon einmal die Waffensysteme scharf stellen können". Zur Abwehr von möglichen Raketenangriffen ist der Airbus zudem mit einem modernen Verteidigungssystem (Looping) ausgestattet.

Allzu großen Luxus leistete sich die Bundesregierung bei der Auftragsvergabe allerdings nicht. "Wir haben schon ganz andere Standards in die Kabine gebaut", erinnert sich Airbus-Konstrukteur Charly Le Beuff. "Im Vergleich zu den Ansprüchen der meisten schwarzen Diktatoren ist die Maschine der Bundesregierung ein fliegender Sperrmüllhaufen."

Druck zu groß: Tepco-Chef im Krankenhaus

Japans Atomenergie-Experte Nummer 1 und Chef des Konzerns Tepco, Masataka Shimizu, wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Der gemütliche Volltrottel hielt den nervlichen Belastungen nicht mehr Stand. "Er stand mehr unter Druck als alle unsere Reaktoren zusammen", so Unternehmenssprecher Masaroko Tukashimi. Es sei klar, dass ein normaler Mensch irgendwann unter der "Last der Lügen und Vertuschungen" zusammenbreche. Shimizu leide unter gefährlichem Bluthochdruck und unfassbaren Schwindelgefühlen. Dies sei "kein Wunder", wenn man sich "tagtäglich damit auseinandersetzen muss, dass eigene Angestellte in tödlicher Mission unterwegs sind und man selbst nichts anderes tun kann, als auf einem gepolsterten Lederstuhl zu sitzen", wie der Tepco-Sprecher weiter ausführte. Shimizu sieht sich seit dem katastrophalen Unglück im Atomkraftwerk Fukushima harrscher Kritik ausgesetzt. Seit knapp zwei Wochen hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, was nicht bei jedem Japaner gut ankam. Über diese Kritik kann Tukashimi nur müde lächeln. "Schlafdefizit", so die Erklärung dafür.

Montag, 28. März 2011

Wahlen vorbei - und was nun?

Der gestrige "Super-Wahl-Sonntag des Jahres" (Quelle: Medien) ist vorbei - und wirkt nach. In Baden-Württemberg wurde Geschichte geschrieben, z.B. von I-Männchen Paule (6, "Mein schönstes Wochenenderlebnis"). Die SPD feierte sich auch in Rheinland-Pfalz trotz großer Verluste wie gewohnt völlig an der Realität vorbei als großen Wahlsieger. Der passionierte Kartoffelbauer Kurt Beck darf in der Pfalz weiter durch die Fußgängerzonen flanieren und Rosen an Mittfünfziger verteilen und in Stuttgart wird man aller Voraussicht nach herausragender Juniorpartner unter einem katholischen Öko-Junkie mit Sturmfrisur.

Niedergeschlagenheit gab es dagegen auf allen CDU-Wahlpartys. Anlass dazu gab nicht nur das eigene Wahlergebnis, sondern vor allem das des gewünschten Koalitionspartners, der FDP. Diese fuhr in beiden Bundesländern katastrophale Verluste ein, flog in Rheinland-Pfalz gar komplett aus dem Landtag. Der Schuldige war schnell gefunden: Gott. "Dieser verdammte Nichtsnutz hat uns mit seinem gottverdammten Japan-Tsunami völlig aus der Bahn geworfen", so ein gelbkrawattiertes Mitglied der Liberalen. "Zudem lässt der Mistkerl es zu, dass der Brüderlei immer noch unter den Lebenden weilt und weiteren Schaden anrichtet!" Die Basis fordert nun personelle Konsequenzen, neben Brüderle stehen auch die Fraktionsvagina Birgit Homburger sowie Außenminister Westerwelle steht im Kreuzfeuer der Kritik.

Die - um im aktuellen Medienjargon zu bleiben - strahlendste Figur des gestrigen Wahlabends war aber unbestritten Winfried Kretschmann, der als erster grüner Landesvater in die Geschichte eingehen wird. Umgeben von colatrinkenden Jung-Grünen, die sich vor pubertärem Jubel kaum wieder beruhigen konnten, feierte der dreifache Familienvater einen historischen Erfolg. Mit Spannung wird nun verfolgt werden, wie der konservative Lehrer mit den drängenden Fragen Stuttgart 21, der Atompolitik und dem desaströsen Kantinenessen im Landtag umgehen wird. "Erst mal muss ich ja gewählt werden", so die ehrlichste Botschaft des Sonntagabends.

Wortwörtlich "am Rande" sei noch zu erwähnen, dass die Linke und die NPD bei den Wahlen kaum eine Rolle spielten, ebenso wie die nerdige Piratenpartei oder die unbekannte Vereinigung Deutscher Schwiegermütter.

Was lehrt uns nun also dieser Wahlsonntag? Einerseits, dass Atomkatastrophen mehr Auswirkungen haben als schlecht designte Wahlplakate und andererseits, dass man auch als skandalträchtiger Übergewichtler erfolgreich an der Macht kleben kann. Aber vor allem, dass Politik nichts mit Rationalität zu tun hat.

Donnerstag, 17. März 2011

Schalke: Wird mit Rangnick alles gut?

Deutschlands bestgeführtester Fußballclub hat einen neuen Trainer verpflichtet. Die Rede ist nicht vom HSV, sondern vom FC Schalke 04. Dort unterschrieb Erfolgscoach Ralf Rangnick (bekannt aus der SAP-Werbung) heute Nachmittag einen Dreiwochenvertrag. Schalke-Boss Clemens Tönnies, bekannt als Mann mutiger Entscheidungen, klarer Worte und billigstem Pökelfleisch, sprach zu Beginn der Pressekonfernez von einem "guten Tag für den Verein". Dies wurde zunächst von der anwesenden Ruhrgebietspresse als langerwartete Rücktrittsmeldung fehlgedeutet, erst beim Namen Rangnick wurde klar, dass es lediglich um die erwartete Verpflichtung des siebenhundertvierzigsten Trainers in den letzten zehn Spieljahren gehen würde. Bereits am kommenden Montag werde der neue Trainer "das Vergnügen haben, die Mannschaft, Fans und Medienvertreter unserer beschaulichen Stadt kennzulernen". Ragnick selbst war heute noch nicht anwesend, ließ aber per Brieftaube nettgemeinte Grüße übermitteln ("Hallo.").Tönnies legte in seinen Ausführungen ausdrücklich wert darauf, dass der Vertrag mit Rangnick Klauseln zur Verlängerung beeinhalte. Wenn also "alles gut" laufe, könne durchaus auch ein halbes Jahr für den neuen Übungsleiter drin sein.

Derweil tobt noch immer die Schlammschlacht zwischen dem Schalker Fleischfabrikanten und dem entlassenen Despoten Felix Magath. Der Ex-Trainer, der mittlerweile nur noch seinen Anwalt für sich reden lässt, spricht immer noch von einer ungerechtfertigten Küdigung und großartigen sportlichen Erfolgen, Tönnies hingegen von einem "Riesenarschloch und buchhalterischem Dreckspisser, dem ich am liebsten sekündlich die Brille in die Augen prügeln würde" (Zitat BILD von morgen, evtl.). Das Arbeitsgericht Gelsenkirchen freut sich schon auf "muntere Verhandlungen" und "einen Haufen cooler medialer Präsenz", wie ein Hausmeister-Azubi strahlend erklärte.

Die Fans des Revierclubs reagierten bislang zurückhaltend auf die Rangnick-Verpflichtung. "Wir warten zunächst die Erstellung seines Facebook-Profils ab, um dann Kommentare abgeben zu können", so Rolf Paukenschlag vom Fanclub "Stollentreter".

Freitag, 11. März 2011

Chaos in der Provinz: Lotte gegen Münster

Morgen ist es soweit, der Tag X steht an. Im westfälischen Lotte (bekannt durch zahlreiche unangenehme Verkehrsdurchsagen) steigt das Spiel des Jahres. Es geht gegen die Erzfeinde aus Münster - ein Duell in der vierthöchsten deutschen Fußballspielklasse, der Regionalliga. Es ist ein Spitzenspiel. Beide Teams haben zu Beginn der Saison nur ein einziges Ziel geäußert: Aufstieg. Und beide können es noch schaffen. Noch sind 11 Spiele zu absolvieren, Münster führt die Tabelle an, hat fünf Punkte Vorsprung auf die Sportfreunde Lotte, zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Für die Lotteraner geht es also in dem morgigen Spiel schon um alles, bei einer Niederlage könnte das Saisonziel bereits abgehakt werden. Dementsprechend heiß ist die 13.700-Seelen-Gemeinde auf das Spiel. In nur wenigen Wochen wurden bereits alle 2.000 Sitzplatzkarten verkauft, die PGW-Arena, ein Meisterwerk zeitgenössischer Baukunst, kann mit einem Rekordbesuch von über 5.000 Leuten rechnen, von denen jedoch mehr als die Hälfte aus dem benachbarten Münster anreisen werden. Trotzdem wollen die Fans der Sportfreunde alles geben. Extra für das Spitzenspiel hat der einzige Fanclub "Blau-Weiße Einsamkeit" eine Choreographie bislang unbekannten Ausmaßes geplant. "Wir wollen nicht zu viel verraten, jedoch schwebt uns die Idee vor, auf den Sitzplätzen blaue und weiße DIN A-4-Blätter auszulegen, die die Besucher dann hochhalten", so der Vorsitzende Hans Rodenfeld. Für aufgeheizte Stimmung sorgte auch ein Zeitungsbericht, wo Fans der Lotteraner äußerten, dass sie mit allen Fans gegnerischer Vereine ein Bier trinken würden, aber sicher nicht mit Anhängern der Preußen.

Die Polizei ist derweil gewappnet. "Wir haben eigens eine Staffel hochgezüchteter rumänischer Kampfhunde einfliegen lassen, unsere Robocop-Kostüme von innen mit Kryptonit gepanzert und unsere Pfefferspray-Vorrichtungen geölt", so Einsatzleiter Friedrich Haudenkerl. Insgesamt seien mehr als 200 Polizisten eingeplant, die "hochmotiviert und kampfbereit" seien und sich bereits heute Abend bei einem gemeinsamen Wrestling-Event auf das morgige Ereignis vorbereiten würden. Die anreisenden Fans aus Münster, die für ihre sinnlose Gewalt berüchtigt sind, werden vom Bahnhof Lengerich in sechs abgehalfterte Busse gepfercht und dann planmäßig zum Stadion am Lotter Kreuz deportiert. Mit dem Auto anreisende Münsteraner werden bereits auf der Autobahn abgedrängt, so der Plan der Polizei. "Sicher ist sicher."

Auch im Lotter Ortskern wird es starke Polizeipräsenz geben, um die historischen Sehenswürdigkeiten des Ortes (Aldi, Edeka, Apotheke) zu schützen und ein Aufeinandertreffen zwischen "Kategorie C"-Anhängern aus Münster und Kategorie Rentner-Anhängern aus Lotte zu vermeiden.

Zusätzlich brisant wird das Duell, wenn man sich die baulichen Voraussetzungen der Lotter PGW-Arena anschaut. Der Gästeblock befindet sich planerisch günstig direkt neben dem Heimblock, wo die beiden 14-Jährigen Lotter Ultras ihr zu Hause haben. "Eine menschliche Schutzwand aus Polizeianfängern wird diese Gefahr eindämmen", wie Einsatzleiter Haudenkerl erklärt. Trotzdem bestehe "natürlich ein geringes Restrisiko", dass die Köpfe einiger Lotter Fans mit kühlem, anfliegenden Gerstensaft in Kontakt kommen könnten. "Mund auf und durch", so der Tipp des erfahrenen Beamten.

Zurück zum Sportlichen. SFL-Boss Manfred Wilke freut sich seit Wochen auf den morgigen Tag. "Dafür lebe, dafür arbeite ich seit Jahren", so der Mäzen, der den Club in der Vergangenheit mit Firmenvermögen aufbaute und seitdem gleichzeitig zusammen mit Lottes Ex-Bürgermeister Hans-Joachim Srock die Gemeindeverwaltung systematisch finanziell ausnimmt. "Wir haben hier Bedingungen geschaffen, die einfach reif für die 3. Liga sind, und genau da wollen wir nächste Saison auch spielen." Lottes Trainer Maik Walpurgis sieht dem Spiel derweil gelassen entgegen. "Wir müssen gewinnen, oh Gott, oh Gott, was soll sonst werden?", so der rootharige Trainerfuchs.

Das Fernsehen plant einen ausführlichen Bericht. So karrt der WDR diesmal ein 5-köpfiges Team mit drei Handkameras und einem Mikrofon nach Lotte, um den Zauber des Westderbys am Nachmittag in einer zehnminütigen Reportage über den Äther zu schicken.

Donnerstag, 10. März 2011

Millionenchance adé: Kein Lotto für Hartz-IV-Empfänger

Das Landgericht Köln hat gestern entschieden, dass die Lottogesellschaft "Westlotto" ab sofort keine Spielscheine mehr an Hartz-IV-Empfänger ausgeben darf. In der Urteilsbegründung stützen sich die gutverdienenden Richter darauf, dass niemandem ermöglicht werden sollte, Spieleinsätze zu riskieren, die im krassen Gegensatz zum eigenen Einkommen stehen. Außerdem könne es nicht sein, "dass plötzlich ein Taugenichts vom verdreckten Sofa zum erhabenen Millionär aufsteigt", wie im Kleingedruckten der Urteilsschrift zu lesen ist.

Problem ist nun die praktische Umsetzung des Verbotes. Müssen in Zukunft im Kiosk Verdienstbescheinigungen vorgelegtt werden, bevor die berühmten Kreuzchen der Hoffnung gesetzt werden dürfen? Wird es Einlasskontrollen geben, die spielwillige Bürger mit Jogginghosen und/oder Biergeruch achtkantig aus dem Laden werfen? Wer haftet für Fälle, in denen sich Hartz-IV-ler auf geschickte Weise eine Teilnahme erschleichen?

Ohne eine Antwort auf diese drängenden Fragen zu haben, zeigte sich die Bundesregierung derweil begeistert vom Kölner Richterspruch. "Das Urteil hat weitereichende, positive gesellschaftliche Auswirkungen", so Regierungssprecher Steffen Seibert per Notstromaggregat. "Zum Einen steigt der Ansporn für die dummen Gammler, sich endlich Arbeit zu suchen und so ihre Spielsucht endlich wieder ausleben zu können, zum Anderen muss man sich das Geld bei einem Gewinn aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl statistisch gesehen mit weniger Idioten teilen."

Hartz-IV-Empfänger reagierten entrüstet auf die Nachricht. "Als ich das heute morgen in der BILD gelesen habe, ist mir fast die Bierdose aus der Hand gefallen und ich habe vor Schreck meine Frau mit der Faust verfehlt", so ein geschockter Betroffener.

Mittwoch, 2. März 2011

Stellenanzeige: Die Bundesregierung sucht!

Die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für die Außenstelle des Bundesministeriums der Verteidigung einen/eine

Bundesminister/-in der Verteidigung (m/w)
in Vollzeit, befristet bis September 2013

Das ewarten wir von Ihnen:

Sie haben bereits als Kind gerne mit Waffen gespielt, haben aber auch Erfahrungen als Prügelknabe vorzuweisen. Sie sind wortgewandt, körperlich in reisefähigem Zustand und mögen das Übernachten in Zeltlagern. Auch von lauten Nebengeräuschen (Kameras, Opposition, Panzerfäuste) lassen Sie sich nicht irritieren. Sie verstehen es, mit meinungsführenden Zeitungen zu kooperieren und so eine positive Stimmung für sich und Ihre Arbeit beim Pöbel zu erzeugen. Im Idealfall haben Sie eine gute Herkunft, eine vorzeigbare Familie sowie einen Mitgliedsausweis der CDU oder CSU vorzuweisen. Sie sind deutscher Staatsbürger und schrecken nicht davor zurück, einen militanten Scherbenhaufen zu übernehmen. Sie sind schwindelfrei, zitierfähig, eloquent und medienerfahren. Fachkenntnisse als solche sind nicht zwingend erforderlich. Promovierte Bewerber werden bevorzugt behandelt.

Das bieten wir Ihnen:

Sie werden Befehlshaber eines bürokratischen Monstrums mit über 3.700 hochdemotivierten Mitarbeitern sowie einem verbrauchten Rest elitärer Kampftruppen. Sie haben die Möglichkeit, kostenlose Urlaubsreisen in die beliebtesten Krisengebiete der Welt zu unternehmen und dort interessante Menschen und Soldaten kennenzulernen. Zudem bieten wir Ihnen die Gelegenheit, sich auf regelmäßigen Pressekonferenzen bei wichtigen Hauptstadtjournalisten einzuschleimen. Sie haben die reizvolle Aufgabe, die Bundeswehr in der Stunde des Umbruchs weiterzuentwickeln und zu Grabe zu führen. In unregelmäßigen Abständen bieten wir Ihnen die Chance, ihr Ansehen mit einfühlsamen Trauerreden weiter zu steigern.

Ihre Vergütung orientiert sich an der Beamten-Besoldungsstufe B11 und Vitamin C.

Ihre Bewerbung in schriftlicher Form mit Lebenslauf, Doktorarbeit, Führer- und Waffenschein richten Sie bitte an:

Bundesministerium der Verteidigung
Stichwort "Blitzkrieg"
Stauffenbergstraße 18
10785 Berlin

Dienstag, 1. März 2011

Aus und vorbei: Zu Guttenberg tritt ab

Trotz Rückendeckung durch BILD, Merkel und gefälschte Beliebtheitswerte - Karl-Theodor zu Guttenberg hat dem Druck der Opposition und der entrüsteten Wissenschaftler nicht mehr Stand gehalten. Heute Mittag gab er per Regierungssprecher Kai Diekmann seinen Rücktritt bekannt. Kurz darauf erläuterte er auf einer Pressekonferenz, bei der aus Gründen keine Livekameras zugelassen waren, die Motive für seine Entscheidung.

"Die heutige Entscheidung ist die schwerste in meinem Leben gewesen", so der gefallene Engel. Er habe den "medialen Druck" unterschätzt, der in den letzten Tagen auf ihn eingeprasselt sei. "Anscheinend reicht es doch nicht, lediglich ein großes Schmierblatt unter Kontrolle zu haben" gab Guttenberg ungewohnt selbstkritisch zu. Um weiteren Schaden von der Bundeswehr abzuwenden, sehe er keine Alternative zum Rücktritt. Dennoch blicke er auch mit einem "gewissen Stolz" auf die in den letzten Monaten geleistete Arbeit zurück. "Immerhin habe ich den Laden ordentlich auf den Kopf gestellt. Und es ist doch besser, Leute zu feuern, als auf Leute zu feuern, nicht wahr?"

Die Opposition reagierte enttäuscht auf den Rücktritt zu Guttenbergs. "Ich hatte mich so darauf gefreut, in jeder Plenarsitzung weiterhin nur auf diesen gegelten Lackaffen einzudreschen und die wirklich wichtigen Probleme Deutschlands komfortabel in der Ecke liegen zu lassen, aber daraus wird nun ja nichts mehr", so ein enttäuschter Frank-Walter Steinmeier.

Zu seiner beruflichen Zukunft äußerte sich zu Guttenberg nicht. Ob er nun "Wetten, Dass...?" übernehme oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Bayreuth durchstarte, sei "noch nicht entschieden".