Donnerstag, 10. April 2014

Peinliche Panne: Führer lässt misslungene Tasse zurückrufen

Das Möbelhaus Zurbrüggen ist bei Reichskanzler Adolf Hitler in Ungnade gefallen. Grund dafür ist eine in China produzierte Tasse mit dem Konterfei des Führers, die ungeprüft in den Verkauf gelangte. Als Hitler bei seinem allwöchentlichen Blitzshopping zufällig auf die Tasse stieß, fiel er einem Propagandabericht zur Folge "aus allen arischen Wolken". Die Tasse genüge "in keinster Weise den Anforderungen des Corporate Designs der NSDAP". Die Farben seien falsch, das Hakenkreuz verdreht und zudem nehme die Darstellung des Führers bei Weitem nicht die in der Reichsabbildungsverordnung vorgeschriebenen 88% der Objektfläche ein. Das Vorfinden dieser desaströsen Zustände löste Augenzeugenberichten zufolge einen heftigen Wutausbruch Hitlers inklusive eigenem Frisurholocaust aus. Als nächstes hetzte der bebende Reichskanzler seinen alternden Schäferhund auf den Filialleiter und setzte als Schlusspunkt bei Google+ eine trotzige "Kauft nicht bei Zurbrüggen"-Statusmeldung ab, bevor er sich wimmernd in den Führerbunker verzog.

Donnerstag, 3. April 2014

Twitter-Sperre: Erdogan bleibt hart

Der türkische Megastar Recep Tayyip Erdogan, der regelmäßig auch in Deutschland für ausverkaufte Veranstaltungshallen sorgt, bleibt im Streit um die Twitter-Sperre hart. Obwohl das türkische Verfassungsgericht die seit dem 20. März geltende Abschaltung des Zugangs zum Microblogging-Dienst für unrechtmäßig erklärt hat, ist Twitter immer noch nicht wieder auf normalem Wege erreichbar. So verpasst die Menschheit wertvolle Informationen wie "Die Pflaumen auf dem Basar in Göynük schmecken heute eher mittelprächtig #dikkat" und "Der verdammte Muezzin hat schon wieder ein Lied von Shakira angeschmissen statt selbst zu singen. #rezalet #LOL".

Die türkische Regierung begründet die weiterhin verweigerte Twitter-Freigabe damit, dass sie das Urteil noch prüfen müsse. "Es ist völlig schleierhaft, wie ein von mir persönlich eingesetztes und indoktriniertes Gericht so ein fehlerhaftes Urteil fällen konnte", so Erdogan. Man müsse sich nun zunächst überlegen, wie man die Richter auf für den Westen möglichst unauffälligem Wege beseitigen könne. Ein möglicher Schachzug ist einem abgehörten Kaffeklatsch zufolge ein Einsatz als verkappte Syrer, die einen Angriff auf die Türkei vorgaukeln, um einen türkischen Gegenschlag zu rechtfertigen.

Erdogan stellt jedoch auch einen möglichen Kompromiss in Aussicht. So werde er den Zugang zu Twitter wieder ermöglichen, wenn alle türkischen Mitbürger ihm versprächen, nur ihm allein (@babo54) zu folgen und "den Schriftverkehr auf das überschwängliche Loben meiner Demokratie" beschränkten.

Angela Merkel forderte die Türkei derweil auf, die Sperre aufzuheben. "Twitter ist für uns alle natürlich Neuland, trotzdem denke ich, dass es wichtig ist, der Ukraine unsere europäischen Werte aufzuzwingen und, oh, falsches Thema, schönen Tag noch!"

Mittwoch, 26. März 2014

Bundeswehr: Auf dem Weg zur Pralinen-Armee?

Die wohl beliebteste Verteidigungsministerin aller Zeiten, Ursula von der Leyen, begeisterte gestern mit einem innovativen Vorschlag, der dem steten Zerfall der Bundeswehr entgegentreten soll. Die Mutter der Nation forderte, dass zukünftig auch Sportmuffel eine Chance auf einen lukrativen Job in der Berufsarmee haben sollen.

"Da wir zunehmend mit abnehmenden Soldaten zu kämpfen haben, bin ich stark dafür, dass sich die Bundeswehr auch die Dicken einverleiben sollte", so die 63-fache Mutter. Die bisher strikten Anforderungen im Bereich der körperlichen Einstellungstests (u.a. geprüft in den Kategorien Kissenschlacht, Sportskanonenschießen, Minesweeper) sollen gelockert werden, um auch "Menschen mit eingewachsener Schutzweste" den Zugang zur Armee zu ermöglichen. "Gerade in Afghanistan, wo wir einen sinnvollen, durch unseren angesehenen Bündnispartner USA völlig legitim und unter der Existenz real existierender Beweise und Tatsachen begonnenden Invasionskrieg unterstützen, ist jede zusätzliche Personalunterstützung wünschenswert", so von der Leyen.

Die beleibten Neuankömmlinge könnten beispielsweise als "menschliche Schutzschilde" im Einsatz brillieren oder aber auch "in Form von Fettpolstern den anwesenden Soldaten eine Möglichkeit der Entspannung bieten". Eventuelle Probleme, wie z.B. nicht passende Schutzkleidung oder zu kleine Einstiegsluken in Panzern, will die Verteidigungsministerin pragmatisch lösen. "Die ollen Panzer können wir den Syrern andrehen, die stehen ja auf unser Zeug", so von der Leyen bei einer Stippvisite im Hindukusch, wo sie ihren Frisurberg für ein gelungenes dpa-Foto gekonnt zwischen zwei gestikulierenden Befehlshabern in die Kameras bugsierte. Nötige Neuanschaffungen will von der Leyen aus dem bestehenden Verteidigungs-Etat finanzieren. "Irgendwo wird das Geld schon herkommen, das läuft schließlich bei uns in der Politik immer so", wies die rüstige Zwergin einen nachfragenden Journalisten zurecht.

Zum Abschluss ihres Kurzbesuchs riet von der Leyen den deutschen Soldaten noch, "immer gute Minen zum guten Spiel" zu machen, da sie sich ansonsten im Parlament auch noch für die Einführung einer Frauenquote im Auslandseinsatz stark machen werde, um Moral und Sicherheitsgefühl innerhalb der Truppe vollends zu zerstören.

"Für unseren Knasti" - Siegestaumel beim FC Bayern

Gestern Abend war die Sensation perfekt: der absolute Außenseiter Bayern München holt für Laien und Experten gleichermaßen überraschend die erste Deutsche Meisterschaft in der Geschichte des Vereins. Nach dem Abpfiff im Spiel gegen den Meister der Oberliga Berlin, Hertha BSC, brachen alle Dämme. Zum wiederholten Male hatten Unbekannte das Bauwerk der im Schlosspark Sanssouci angesiedelten Biberfamilie zerstört. Auf dem Spielfeld des Berliner Olympiastadions dagegen sprangen etliche rot gekleidete Millionäre wie äthiopische Kinder bei der Essensausgabe auf und ab.

Ein freudestrahlender Thomas Müller schrie ein paar undeutliche Worte in die Mikrofone, Abwehrstratege Dante beschwerte sich über die "deutsche Scheißkälte" und Philipp Lahm feierte wie gewohnt alleine unterhalb der Grasnarbe. Zum ersten Mal erlebte Trainergenie Pep "Samuel" Guardiola die Bräuche des feiernden Bayern-Clans. Durch eine geschickte Blutgrätsche entzog er sich der obligatorischen Bierdusche, die aber ohnehin aufgrund seiner vorherigen Anweisungen ausgeblieben wäre. "Feier gut, aber nicht. Grätsche wichtig. Denken Spiel zu Spiel, Mannschaft gut, Deutschland, Hoeneß", bezog der Erfolgscoach in bekannt fließendem Kauderwelsch klar Stellung zum nicht anwesenden Uli Hoeneß.

Auch andere Vereinsmitglieder ließen den gefallenen Vereinsboss in der Stunde des Sieges gedanklich auferstehen. "Diesen Titel widme ich unserem Uli: Drecksschwein", so beispielsweise Starfrisör Müller-Wohlfahrt. Der per Transrapid angereiste Edmund Stoiber sprach in Bezug auf Hoeneß gar von einem "lupenreinen Demokraten, der lediglich einige kleine Schwächen in Punkto Zahlenkunde, Geografie, Gesetzgebung, Anstand und Ehrlichkeit" aufweise, "Eigenschaften, die ich auch an mir selbst schätze", so der langjährige Berufsstotterer.

Mario Götze, der seine erste Deutsche Meisterschaft mit den Bayern gewann, lag vieles daran, endlich mit den Dortmunder Fans Frieden zu schließen. "Es wäre schön, wenn sie endlich einsehen würden, dass ich alles richtig gemacht habe", so der naive Schönling, der bemüht wirkte, möglichst viele Nike-Produkte gleichzeitig in die Kameras zu halten. Auch der umstrittene FCB-Hausmeister Matthias Sammer wählte trotz der totalen Dominanz der Bayern besänftigende Worte gegenüber der leidtragenden Konkurrenz. "Ich bin einfach der Geilste", so der beglatzte Rotschopf auf dem abendlichen Sieger-Bankett.

Donnerstag, 22. November 2012

Bis(s) die Wortspiele ausgehen

Seitdem der letzte Teil der "Twilight"-Reihe, "Breaking Dawn 2", in den Kinos läuft, spielen die Hormone bei allen Mädchen, Teenies und jungen Frauen wieder verrückt. Der nicht nur optisch blasse Vampirheld Edward ohne Scherenhände wird wieder angehimmelt, Kristen Steward weiterhin als "Schlampenfotze" beschrieen und dieser Wolfsjungenindianer (Mowgli) zu Recht in jedem Bericht vernachlässigt. Kurzum: ein grausames Schauspiel, das sich nur noch durch das wahrhaftige Anschauen des zugrunde liegenden Filmes toppen lässt.

Dieser entführt die pochenden Herzchen der weiblichen Fans auf die letzte Episode des unsäglichen Vampirdramas von Stephenie Meyer. Nachdem Kristen Steward als "Bella" schon im ersten Teil von "Breaking Dawn" von ihrem noch ungeborenen Fötus an die Wand gespielt wurde, glänzt sie auch im letzten Werk mit eindringlichem Mimenspiel, das fast an das Niveau vergammelter Figuren aus 'Madame Tussauds' heranreicht. Zudem brilliert der Film durch fantastische CGI-Effekte wie beispielsweise das Einblenden der Darstellernamen während verschiedener Kameraschwenks und einen geschickt platzierten Abspann (am Ende).

Warum um alles in der Welt ist das Twilight-Imperium so erfolgreich, mag man sich als männliches Wesen wieder einmal fragen. Es liegt wohl vor allem daran, dass sich die vielen jungen Zuschauer in ihre eigene Gefühlswelt versetzt fühlen, schließlich greift der Film die täglichen Teenager-Sorgen wie beispielsweise die Frage, ob man lieber Sex mit einem Tier oder einem Untoten haben sollte, auf. Auch werden weitere wichtige Themen wie Glänzen in der Sonne, Blutergüsse und Bausparverträge angeschnitten, letzteres allerdings nur in der 'Special-extended-deluxe-platinum-vampire-edition' (erhältlich ab März 2013 auf VHS).

Fazit: blutleerer Scheißdreck, gewohnt schwache Darsteller, miese Dialoge - eine weitere erfolgreiche Romanadaption mit Kultfaktor.

Dienstag, 20. November 2012

Lanz gibt den Löffel ab

Ende Dezember verliert Deutschlands Kochwelt ihr Aushängeschild: Markus Lanz (ZDF) wird seine beliebte Kochshow "Lanz kocht" an den Schaber hängen. Grund für das tragische Ende: Lanz benötigt nun all seine Kraftreserven für "Wetten Dass...?". "Ich kann mich nicht auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren", so der muskelbepackte Moderator in einer Stellungnahme vor einem örtlichen Altentribunal. Der Vorbereitungsaufwand für eine im Schnitt nicht einmal montlich stattfindende, dreistündige Nonsenseveranstaltung sei "nicht zu unterschätzen." Gerade die "beeindruckende Prominenz" der Gäste erfordere eine "minutiöse Vorbereitung von abgedroschenen Wortspielen und 'spontanen' Gags". Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Thomas Gottschalk beschäftigt sich Lanz im Vorfeld mit seinen Gästen. "Ich tippe teilweise bei Google die Namen ein", erläutert Lanz sein Vorgehen, durch das er in den ersten beiden Ausgaben der Wettshow mit investigativ-hochwertigen Fragen wie "Mögen Sie den Geruch von frisch gebratenem Fleisch?" auftrumpfen konnte. Der Moderator bedauert, dass bei seiner Kochsendung nun "der Ofen aus" sei, aber trotz seiner Vorgeschichte habe er "kein Rezept gefunden", wie er "zwei solch anspruchsvolle Sendungen unter eine Schüssel" bekäme. Lanz tröstet jedoch seine treuesten Fans: "Ich kann Ihnen versprechen: gequirlte Scheiße gibt es weiterhin von mir zu sehen."

Montag, 19. November 2012

Hinweis in eigener Sache

Wie Sie, verehrte Leser, eventuell mitbekommen haben, wurde diese Seite seit geraumer Zeit nicht mehr aktualisiert. Grund dafür war nicht etwa, dass sich die Welt im Pausenmodus befunden und keinerlei berichtenswerte Geschehnisse mehr produziert hat, sondern das Hoffen des Blogautors auf herzzerreißende Zuschriften, die vor Schleimigkeit triefend und mit Geldspenden versehen um Fortführung dieser Quelle journalistischer Brillanz betteln würden. Da die Häufung derartiger Korrespondenzen entgegen den Erwartungen in ihrer Anzahl jedoch noch weit unter der Marke gutbezahlter Krankenschwestern lag, kann und soll ein gewisser Anflug von tiefschürfender Enttäuschung nicht verschwiegen werden. Glücklicherweise konnte diese vielen Menschen bekannte Abfolge chemischer Reaktionen nach einiger Zeit durch vermehrten Einsatz grauer Zellen (z.B. Elefanten) in eine durch Wut verstärkte Trotzreaktion verwandelt werden und führte letztlich zu dem für mindestens zwei Wochen unwiderruflichen Entschluss, diesen Blog wieder zu reaktivieren. Da dies allerdings ohnehin unter fast vollständigem Ausschluss der Öffentlichkeit geschieht, kann auf weiteres Gesülze ohne schlechtes Gewissen verzichtet werden, womit ein unrunder Abschluss dieses mehr als holprigen Nonsense-Artikels erreicht werden kann.

Mittwoch, 29. Februar 2012

Irre Nebenbeschäftigungen: Unsere Politiker am Pranger

Nachdem Finanzminister Wolfgang Schäuble während einer wichtigen Bundestagssitzung zum Thema Griechenland-Rettung von einem hinterlistigen Kameramann beim Sudoko-Spielen gefilmt worden war, hat es den erwarteteten Aufschrei in der Republik gegeben. "Schlimm genug, dass der zu faul ist, auch nur einen Meter selbst zu laufen, jetzt hält er es anscheinend noch nicht einmal für notwendig, bei milliardenschweren Entscheidungen aufmerksam zu sein", so eine entrüstete Hausfrau aus dem Artland, die ausspricht, was viele derzeit denken. Schäuble selbst äußerte sich bisher nicht zu diesem Thema, verbot der ARD aber, die entlarvenden Aufnahmen weiter auszustrahlen. Ein Sprecher Schäubles verteidigte den Minister. Man solle froh sein, dass "der alte Greis versucht, geistig nicht völlig auf das Assauer-Niveau abzusacken", so ein Statement zwischen Tür und Angel.

Politiker der Opposition forderten derweil eine "lückenlose Aufklärung des Rätsels", da schließlich noch einige Zahlen gefehlt hätten. SPD-Schwergewicht Sigmar Gabriel sprach von einem "unvorteilhaften Verhalten". Die Politikverdrossenheit der Bürger nehme durch solche Vorkomnisse weiter zu, denn so sehe "jeder Hans und Franz, was für verklemmte Spaßbremsen wir Parteifuzzies sind". Er selbst spiele übrigens lieber "spannende Browsergames", in denen man beispielsweise "die Merkel mit Bier übergießen" müsse.

Investigative Spitzenreporter des Magazins "Der Spiegel" berichten in der kommenden Ausgabe jedoch noch über weitaus schlimmere Nebvenaktivitäten unserer Volksvertreter. So sei Andrea Nahles beispielsweise dabei beobachtet worden, wie sie sich heimlich ein Stück fair gehandelte Schokolade während einer Debatte einverleibt habe und Die Linke-Lautsprecher Gregor Gysi habe sich vor wenigen Monaten im Plenarsaal mehrmals unter der Gürtellinie gekratzt. "Quer durch die Bank lässt sich die Tendenz feststellen, dass gewählte Abgeordnete Züge menschlichen Verhaltens aufweisen - ein gefährlicher Trend", so Parteienforscher Axel Statikus.

Dienstag, 28. Februar 2012

Acht Punkte bis zum Exitus: Ramsauers Reform

Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat heute weitere Details seiner umstrittenen Reform der Flensburger Verkehrssünderdatei präsentiert. Kernpunkt ist eine Vereinfachung des Systems, die zur Folge hat, dass zukünftig bereits ab acht Punkten eine mobilitätsbeschränkende Sanktionsform auf das vorschriftsmissachtende Individuum zukommt (= Lappen weg, Anm. d. Red. f. Bild-Konsumenten). Diese Änderung sorgte bereits vor einigen Wochen für großes Geschrei bei den Rasern und Dränglern der Nation, impliziert sie doch auf den ersten Blick eine drastische Verschärfung der bestehenden Regelung, nach der man oft erst nach zwei Unfällen mit Todesfolge, einer niedergewalzten Ampelanlage, fünf Powerdrifts ums Polizeirevier oder wahlweise einer Geisterfahrt mit erheblicher Geschwindigkeitsübertretung ohne Umweltplakette für einen Monat seine Fahrerlaubnis einbüßte.

Zu beachten ist jedoch, dass Ramsauer die Punktevergabe komplett verändern will und es zukünftig, eingeteilt nach Schwere der Vergehen, nur noch die beiden Kategorien "Ein Punkt" und "Zwei Punkte" gibt. Dadurch erhofft sich der Minister ein "einfacheres und gerechteres Strafensystem - wobei mir diese Formulierung irgendwie unbehaglich bekannt vorkommt", wie er heute verwirrt zugab.

Straftaten am Steuer wie Oralsex, das Hören einer Nickelback-CD oder das beliebte Drive-By-Shooting sollen in Zukunft zehn statt bisher lediglich fünf Jahre gespeichert werden. Auch beliebte Dinge wie Hupkonzerte bei türkischen Hochzeiten sowie Parken auf der Überholspur sollen strikter geahndet werden. Dafür werden eine Reihe von Delikten, die bisher zu einem Punkt in der gefürchteten Flensburger Datenbank führten, nicht mehr erfasst. Dazu gehören beispielsweise Fahren ohne Handy oder Hupen ohne Auto.

Bereits gesammelte Delikte sollen durch die Reform nicht entfallen, sondern in die neue Kartei überführt werden. Der ADAC reagierte enttäuscht. "Gerade in Zeiten unfassbar hoher Spritpreise hätte ein kleines Geschenk an Deutschlands Autofahrer sicherlich zu einer entspannteren Gesamtstimmung beigetragen", kritisiert ein gelber Engel mit Motoröl auf den Flügeln.

Der "Verband zum Schutze straßenüberquerender Lebewesen" (SchuStraL) zeigte sich ebenfalls unzufrieden. "Der Minister hat es erneut veräumt, die schwächsten Verkehrsteilnehmer - Igel, Hasen und McDonalds-Tüten - stärker zu schützen", so Vorstandsmitglied Arnold Bremser. "Jugendliche Fahranfänger machen nach Diskobesuchen oft regelrechte Hetzjagden auf unschuldige Tiere sowie Bäume und kommen zumeist ungestraft davon."

Der Ramsauer-Entwurf ist noch lange nicht beschlossen, der Minister betont, dass er für "Vorschläge, Kritik und Verbesserungen" jederzeit "im Rahmen eines Death Races" zur Verfügung stehe.

Freitag, 17. Februar 2012

Die Wulff-Erklärung exklusiv vorab!

Ganz Deutschland sieht zitternd auf die Uhr. Die Ankündigung, Christian Wulff werde heute um 11 Uhr eine Erklärung abgeben, schlug ein wie eine deutsche Bombe in einem afghanischen Tanklaster. Hier finden Sie bereits jetzt exklusive die Abschrift des präsidialen Teleprompter-Skripts, das der hannoveraner Ehrenbürger nachher mit monotoner Kermit-Stimme verlesen wird.

"Liebe Mitmenschen und Mitmenschinnen, liebe Immigranten, Einwanderer und sonstige Heimatlose. Liebe Kinder, Tiere und lustige kleine Fensterbankblumen - liebe Untertanen.

Ich habe Ihnen heute in meinem prächtigen Wohnsitz Audienz gewährt, um Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen: Aufgrund der neuerlichen, abenteuerlichen Vorwürfe und Entwicklungen sehe ich mich gezwungen, erneut die Initiative zu ergreifen. Da ich all mein Geld für meine überbezahlten Anwälte benötige, konnte ich Sie leider nicht alle zu Bettina Schausten einladen, weswegen Sie nun leider nur die muffige Aura meiner bescheidenen Berliner Hütte genießen können.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu durchgerungen, das von weiten Teilen der Öffentlichkeit vertretene Bild, ich sei ein Bad Boy, der für einen Freiflug sogar seinen Sohn verkaufen würde, annehmen werde. Um diesem Image gerecht zu werden, habe ich mich gestern freiwillig - ich wiederhole: freiwillig - einer professionellen Tätowiermaßnahme unterzogen. Im angesehenen Tatoo-Studio "Auf Messers Schneide" im Edelbezirk Neukölln habe ich mir die Logos von VW und der BW-Bank in die Arschbacken ritzen lassen, als Zeichen meiner ewigen Verbundenheit mit diesen fantastischen Wirtschaftsunternehmen.

Ich möchte betonen, dass ich selbstverständlich für diesen künstlerischen Eingriff bezahlt habe - bzw. irgendwann zahlen werde, falls jemand nachfragt. Nach der Zahlart "Bar ohne Quittung" habe ich mich bereits beim Tintenkünstler erkundigt.

Durch diese Maßnahme hoffe ich, einen neuen Lebensabschnitt einläuten zu können, in dem mich Bürger aller Einkommensschichten gleichermaßen verachten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Schnittchen gibts heute keine."

Update, 17.02.2011, 11:19 Uhr:

Aus unerfindlichen Gründen hat Christian Wulff in seiner eben abgehaltenen Erklärung einen anderen Redetext gewählt, als zunächst vorgesehen. Wir haben bereits anwaltlich unterstütze Maßnahmen eingeleitet, um den guten Ruf dieser Nachrichtenseite als zuverlässigste Quelle im deutschlandweiten Medienmoloch wiederherzustellen.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Der Wulff-Schlagzeilen-Generator

Neue Ο Vorwürfe / Ο Enthüllungen im Fall Wulff

Wie Ο die Bild-Zeitung / Ο der Spiegel in der neuesten Ausgabe berichtet, hat Ο (Noch-) / Ο Bundespräsident Wulff Ο einen weiteren Urlaub / Ο ein weiteres Auto / Ο eine weitere Tätowierung für seine Gattintitani Ο zu / Ο zum  erheblich günstigeren Konditionen / Ο Nulltarif erhalten.
Unter Berufung auf Ο eine handschriftliche Notiz / Ο aufgetauchte Rechnung / Ο dubiose Quelle, die dem Blatt Ο vorliegt / Ο mündliche zugespielt wurde, fand der Vorfall bereits am [Datum einsetzen] statt. Wulffs Anwälte erklärten, dass der Bundespräsident Ο die Rechnung nachträglich beglichen / Ο ganz normale Sonderkonditionen erhalten / Ο nichts zu den absurden Vorwürfen zu sagen habe. Die Opposition fordert derweil Ο immer noch / Ο zum wiederholten Male / Ο lauter denn je den Rücktritt des Staatsoberhaupts. Unterdessen ist das Ansehen Wullfs bei den Bürgern auf das Niveau der Ο FDP / Ο Costa Concordia / Ο Griechen gesunken, wie eine  Ο repräsentative / Ο RTL- Umfrage feststellte. Wulff selbst wollte gestern auf einer offiziellen Veranstaltung, bei der er Ο wahllos ausgesuchte Bundesbürger / Ο bedürftige Kinder / Ο freundschaftlich verbundene Geschäftspartner besuchte, nicht zu den neuen Vorwürfen Stellung beziehen.

Freitag, 3. Februar 2012

Spielen oder nicht spielen - das ist hier die Frage

Die Fans des VfL Osnabrück zittern und bibbern. Bei den Allermeisten ist bereits vor lauter Aktualisierungsversuchen die F5-Taste aus der Tastatur gesprungen. Man möchte endlich Klarheit: kann das herbeigesehnte Topspiel gegen Rot-Weiß Erfurt am morgigen Samstag stattfinden oder nicht? Für 13 Uhr wurde vom stets auf sorgsame Öffentlichkeitsarbeit bedachten Club-Management eine Platzbegehung mit Glühwein und anschließender Entscheidung (Ja/nein/vielleicht) angekündigt. Zur Zeit schneit es leicht in der schönsten Stadt Niedersachsens - und laut diverser unbestätigter Meldungen auch in Osnabrück. Die Temperaturen liegen derzeit bei Minus 8 Grad. Für teures Geld hat der Verein seit Montag die Rasenheizung der osnatel-Arena aktiviert, doch trotz allem war der Platz gestern noch in einem unbespielbaren Zustand. Niemand, auch die Fachfirmen, konnte damit rechnen, dass die Heizung tatsächlich einmal benötigt werden würde. "Hinzu kommt noch, dass wir nicht beachtet haben, dass im Winter die Kraft der Sonne nicht so gewaltig ist wie im Sommer", so ein namentlich nicht genannt werden wollender Verantwortlicher. Man könne nur froh sein, dass der damals geplante VIP-Tower nicht realisiert wurde, denn dann wäre es jetzt "im wahrsten Sinne des Wortes sowieso überall im Stadion zappenduster". Aus Fairnessgründen wolle man die Erfurter möglichst früh über die Entscheidung, ob das Spiel stattfinden kann, in Kenntnis setzen. "Allerspätestens wenn Li und La morgen Mittag beim Einlaufen auf dem glatten Platz auf die Schnauze fallen, werden wir eine Brieftaube gen Ostdeutschland auf den Weg bringen", so Manager Lothar Gans, der im Internet aufkommende Kritik zurückweist. "Wir tun alles, was wir können - und das ist bekanntlich nicht viel", so der Spaßvogel. Auch Präsident Dr. Dirk Rasch ist voller Tatendrang. "Wenn der Wettergott uns so übel mitspielt, werde ich ihm schon zeigen, was ich drauf habe: nämlich mit aller Gewalt zurücktreten!"

Donnerstag, 26. Januar 2012

Unbeliebte Sätze (1)

"Schatz, ich habe uns eine Kreuzfahrt gebucht!"

"Wir melden uns dann."

"Darf´s sonst noch was sein?"

"Das macht dann eine Million Dollar."

"Was? Ich dachte DU hättest das Portemonnaie eingesteckt!!"

"Da kann ich Ihnen jetzt auch nicht weiterhelfen."

"Nur für Mitglieder."

"Deutschland verliert gegen Polen."

"Draußen nur Kännchen."

"Nur das was da steht!"

"Kommen Sie zurecht?"

"Die Toiletten sind verstopft."

"Einmal untenrum freimachen, bitte."

"Da war nichts zu machen, tut mir leid."

"Nein, ich kann mir nicht vorstellten, 'Wetten Dass...?' zu moderieren."

"Ich hatte mir das auch anders vorgestellt..."

"Kannst du mal eben..."

"Da haben Sie wohl was falsch verstanden."

"Sie sind der erste, der sich darüber beschwert."

"Das kann gar nicht sein."

"Da sind Sie hier VÖLLIG falsch."

"Hallo. Ich bin Michael. Das ist meine Frau Siglinde. Und das sind Chantalle, Kevin, Tjark, Jeremie-Pascal und Riklef. Wir sind Ihre neuen Nachbarn."

"Kein Anschluss unter dieser Nummer."

"Ein freier Mitarbeiter ist gleich für Sie da. Düdeldü."

"Bitte wiederholen Sie noch EINMAL Ihre persönliche Glücksmelodie."

"Kein Grund zur Sorge."

"Nein, es ist wirklich alles in bester Ordnung."

"Damit haben Sie jetzt endgültig den Rubicon überschritten!"

"Und nun die neueste Single von Nickleback."

"Ach, war das heute?"

"Dazu müssen Sie erst dieses Forumular ausfüllen, bitte auch die Rückseite beachten."

"Haben Sie getrunken?"

"Du siehst so gestresst aus."

"Ich bin dein Vater."

"23 bitte 38"

"Einmal die Fahrkarten, bitte."

"Kennst du schon den neuen Film mit Veronica Ferres?"

"Überraschung! Wir sind schon heute zurück!"

"Eigentlich hätte ich jetzt ja Feierabend..."

"Muss das sein?"

"Wie hast du mich gefunden?"

"Hose. Zumachen."

"Ich bin ja jetzt Abteilungsleiter in einem großen Konzern, und was machst du so?"

"Wir sind Gasthaus, kein Treibhaus."

"Wollt ihr den totalen Krieg?"

Freitag, 13. Januar 2012

Eier, Eier und nochmals Eier: Unser Star für Baku

Gestern lief die erste Ausgabe von "Unser Star für Baku". Über drei Stunden lang wurde den Zuschauern eine spannende Mischung aus Glatzen, Autowerbung und sexuellen Demütigungen präsentiert. Um von alldem abzulenken, durften ab und an ein paar junge Erwachsene zum Mikro greifen und ihre dünnen Stimmchen von einer professionellen Band kaschieren lassen. Der eigentliche Hit an der Sendung bestand jedoch in dem neu eingeführten Voting-System, welches die Beliebtheitszwischenstände der Kandidaten in "Echtzeit" präsentierte. Für diese "einmalige Transparenz" hatte Pro7 im Vorfeld keine Kosten und Mühen gescheut und Bundespräsident Christian Wulff als exklusiven Berater verpflichtet.

Ebenfalls voll ins Schwarze getroffen hat der Unterföhringer Sender bei der Besetzung der Jury. Neben dem gewohnt mit musikalischen Fachbegriffen ("Ton", "Stimme", "Perfekt") um sich werfenden Show-Initiator Stefan Raab überzeugte der neue Jurypräsident Thomas D. mit gekonnt-flapsigen Sprüchen, die zumeist auf körperliche Defizite der Kandidaten abzielten ("Da brauchst du Eier, die so dick sind wie die Wildecker Herzbuben!", "Dein Stimmchen erinnert eher an deinen Schwanz, so dünn wie es ist.", "Du klingst so geil wie eine durchgenudelte Edelnutte, ich hab Gänsehaut am Sack!"). Lediglich der dritte Mann im Bunde fiel etwas aus der Rolle - die schmuddelig graue Jogginghose wollte einfach nicht zum Rest des auf edel getrimmten Abends passen.

Doch das Wichtigste war natürlich, wer als Sieger aus der Sendung hervorgehen würde - und das war äußerst spannend. Bis zum Schluss entwickelte sich ein harter Wettkampf, bis endlich bekanntgegeben wurde, wer stolzer Gewinner des brandneuen Toyota Yaris im Werte von 20.000 Euro ist (inklusive Multimedia-System, Bluetooth, Rädern und Lenkrad!).

Donnerstag, 5. Januar 2012

Bettina Schausten - Die Abzockerkönigin ganz privat!

Bisher führte sie ein eher unbemerktes Journalistinnenleben unter dem Deckmantel des öffentlich-rechtlichen Molochs, doch seit gestern ist ihr Name in aller Munde: Bettina Schausten. Nicht nur für ihre filigran-kritische Gesprächsführung, mit der sie dem Bundespräsidenten Christian Wulff intimste Geständnisse ("Meine Frau ist tätowiert") entlockte, wird sie in Erinnerung bleiben, sondern vor allem für ihre unfassbare Geldgier. Vor laufenden Kameras gestand die brünette Dorfschönheit, dass sie für jede Übernachtung, die Bekannte bei ihr zu Hause tätigen, einen satten Geldbetrag von 150 Euro kassiert. Nach unseren Recherchen steht die "Pension Schausten" aktuell aber mangels übriggebliebener Freunde kurz vor der Insolvenz. Doch Schausten wäre nicht Schausten, wenn sie nicht schon neue Einnahmequellen erschlossen hätte, um ihren unterbezahlten Fernsehjob zu kompensieren. Für jede Nennung ihres Namens verlangt die gewiefte TV-Trulla ab heute 100 Euro, weswegen dieser lachhafte Blogeintrag nun bereits Kosten in Höhe von 500 Euro verursacht hat - dies entspricht fast 1000 Mark, oder - zur besseren Einordnung - 0,1 Prozent eines handelsüblichen Präsidentenkredits.

Doch damit nicht genug: Betty Gucksten* verdient bereits durch alltägliche Handlungen einen Sack voll Kohle. Im Supermarkt berechnet sie der Kassiererin für jeden Einkauf eine Bedienungspauschale, die sie durch ihren Prominentenstatus rechtfertigt. Auch der Postbote wird zur Kasse gebeten: Er muss per Nachname bezahlen, und zwar ihrem. Mahnbescheide schickt sie jeweils mit einer "Gebühr bezahlt Empfänger"-Aufschrift zurück an den Absender, Geschlechtspartnern berechnet Sie für jeden Samenerguss eine Benutzungspauschale (50,99 €, Mengenrabatt für treue Kunden erfragen!). "Ich lebe gut, das gebe ich zu. Und damit das so bleibt, muss dieser unehrenhafte Bundeskasper weiterhin schön von mir ablenken.", so die charmante ARD-Prinzessin in einer (teuer erkauften) Stellungnahme.

*Name von der Redaktion geändert

Freitag, 30. Dezember 2011

Jahresrückblick 2011 (Teil 4)

Oktober

Steve Jobs stirbt an Überarbeitung. Bei der Beerdigung zelten tausende Apple-Jünger schon Tage vorher vor seinem iGrave. Ein paar Tage zuvor wurde noch stolz das iPhone 5 präsentiert. Doch auch Siri konnte die Frage "How to heal cancer?" nur mit einem "Good question, next question" beantworten. Wie es mit dem Unternehmen nun weitergeht, fragen sich auch die Mitarbeiter von Saab, dem langjährigen Speizialisten für abgrundtief hässliche Schöpfungen auf vier Rädern - der schwedische Autobauer steht vor der Insolvenz. Vor einer langen Haftstrafe stehen hingegen zwei Kunstfälscher, die in Köln verurteilt werden. Sie hatten mit Hilfe von zwei Pelikan-Tuschkästen, etwas Deckweiß und viel böser Energie zahlreiche Kunstwerke erfolgreich gefälscht. Erst einer aufmerksamen Putzfrau fiel der Betrug auf. Jubel bei Sebastian Vettel: der deutsche Rekord-Spritverbraucher sichert sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 122 Punkten auf Jenson Button seinen zweiten Weltmeistertitel. Die Linke beschließt auf ihrem Parteitag ihr erstes Grundsatzprogramm. Dessen Inhalt drängt sogar kurzzeitig den Belächelungsgrad der FDP in den Hintergrund. In der Türkei fordert ein schweres Erdbeben über 600 Todesopfer, aus Solidarität zu ihren Landsleuten kleiden sich viele in Deutschland lebende Türkinnen komplett in schwarz.

November

Der Gutschein-Spezialist Groupon geht an die Börse. Dank einer ausgekügelten Couponaktion, bei der man die Aktien für knapp die Hälfte des Ausgabewertes erwerben kann, fällt der Firmenwert innerhalb weniger Tage ins Bodenlose. Der letzte Teil der "Twiglight"-Serie feiert Weltpremiere. Abtreibungsbefürworter äußern sich erfreut über die ekelerregende Darstellung der Geburt des Vampirkindes. Die schwarz-gelbe Bundesregierung einigt sich auf eine milliardenschwere Steuerentlastung. Damit es keine übertriebene Euphorie bei den Bürgern gibt, wird nahezu im gleichen Atemzug beschlossen, dem Durchschnittsbürger die drei Euro monatliche Ersparnis durch höhere Stromkosten aufgrund der Kostenentlastung großer Firmen gleich wieder abzuknöpfen. Die Fußballbundesliga steht derweil nach dem gescheiterten Selbstmordversuch von Schiedsrichter Babak Rafati unter Schock. "Abgrundtief schlechte Leistungen verbunden mit einer unsympathischen Grundausstrahlung und anrüchiger ethnischer Herkunft" seien "noch lange kein Grund sich die türkischen Adern aufzuritzen", so ein einfühlsamer Theo Zwanziger. In Griechenland übernimmt Lucas Papademos die Regierungsgeschäfte von Giorgos Papandreos, was in etwa die Auswirkungen hat, als würde man Ouzo durch eine Spirituose mit Anis ersetzen.

Dezember

Zur Aufklärung der Mordserie der rechtsextremen Zwickauer Terrorgruppe setzen die deutschen  Sicherheitsbehörden auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer auffällige rechte Tendenzen bemerkt, solle sich einfach an den V-Mann seines Vertrauens wenden. In Russland feiert Wladimir Putin einen viel kritisierten Wahlsieg. Putin habe mit unfairen Mitteln gekämpft, so Regierungsgegner. "Fotos von seinem wunderschönen, muskulösen Oberkörper und die Demonstration seiner beneidenswerten Männlichkeit beim Jagen" seien "unlauterer Wettbewerb". Nach einem abgeschlagenen Interviewwunsch beschließt die BILD, Bundespräsident Wulff zu vernichten. Doch das Staatsoberhaupt geht souverän mit den Vorwürfen, er habe sich durch eine günstige Kreditaufnahme rechtswidrig verhalten, um. Durch Anwendung der "Guttenbergschen Strategie" des Aussitzens und Beschwichtigens rettet sich der monotone Teleprompterfreund ins neue Jahr und ist somit weitaus erfolgreicher als Jopi Heesters, der zu Weihnachten nichts Besseres zu tun hat, als Schlagzeilen durch sein Ableben zu machen.

Jahresfazit

Politisch-wirtschaftlich eher durchwachsen hat uns Deutsche dieses Jahr doch irgendwie zusammengeschweißt, zumindest diejenigen von uns, die ohne Ausbildung mit schwerem Gerät in einer Schlosserei hantierten. Schwere Verluste wie die von Loriot, Kim Jong-il, Gaddafi oder der FDP haben unsere Alltag getrübt, doch all diesen negativen Erlebnissen stehen auch unzählige positive Erfahrungen entgegen. Man denke nur an die rührende Dankesrede Bushidos nach der Verleihung des Integrations-Bambis oder an die eine Szene, wo in dieser einen Stadt ein kleiner Junge hingefallen ist und sich gar nichts gebrochen hat.
Zusammengefasst also ein Jahr mit Höhen und Tiefen, mit Wochen und Monaten, mit Wind und Wetter, mit Euro und Schulden, mit Fußball und Brüsten, mit Rügen und Küsten, mit Reimen und Schleimen, mit Anfang und Ende. A propos "Ende": Jetzt ist auch mal gut.

Jahresrückblick 2011 (Teil 3)

Juli

Aus für Wehr- und Zivildienst! Proteste bei den geschröpften karitativen Einrichtungen bleiben überraschenderweise aus, da die Bedürftigen niemanden haben, der sie auf die Straße fahren würde und die Pfleger generell keine Zeit für solche Sperenzchen aufbringen können. Dem dahinsiechenden Griechenland wird erneut ein höherwertiges Rettungspaket geschnürt. Geschenkpapierhersteller melden Rekordgewinne. Im Kreis Bamberg finden findige Archäologen steinalte Wandschmierereien, die vor 12.000 Jahren angefertigt worden sein sollen. Jopi Hesters dementiert jedoch sofort, deren Verursacher zu sein. Wladimir Klitschko gewinnt mal wieder ein paar Euro bei einem Schaukampf, München dagegen verliert im Rennen um die Olympischen Winterspiele 2018 gegen eine asiatische Bauernprovinz, die jedoch laut Komitee durch ihre "niedlichen Bewohner mit diesen kleinen Äuglein" überzeugen konnte. Ein weiterer Rückschlag für das deutsche Selbstwertgefühl ist der enttäuschende Verlauf der Frauenfußball-WM im eigenen Land, bei der trotz des heimlichen Einsatzes männlicher Hilfskräfte (Prinz, Garefrekes) nicht mehr als die Viertelfinalteilnahme herausspringt.

August

Der Energieriese E.ON kündigt einen massiven Stellenabbau an. Unter anderem werden die Abteilungen "Atommarketing" und "Kanzlerfürsorge" komplett geschlossen. In Deutschland versuchen sich derweil politische Hinterbänkler zu profilieren, indem sie Facebook wegen seiner Datengierigkeit kritisieren. Eingeschüchtert von soviel Druck kündigt der Social-Network-Riese die "Chronik" an, bei der der Nutzer von seiner Nabelschnurlänge über die erste Darmspiegelung bis hin zum letzten Wundliegen sein komplettes Leben erfassen soll. Bei der Leichtatlethik-WM beweist Sprintstar Usain Bolt, dass er auch nur ein Mensch ist: nach seiner Disqualifikation wegen Fehlstarts wird er heimlich beim Naseputzen beobachtet. Der schleswig-holsteinische CDU-Chef Christian von Boetticher stolpert hingegen über eine Affäre mit einer 16-Jährigen und muss alle Ämter aufgeben. Unter Tränen kämpft er um seinen Ruf, den "diese verschissene Schlampe, wo noch nicht mal große Titten hat" zerstört habe.

September

Ein 31-jähriger Händler brockt der schweizer Großbank USB einen Schaden von 2,3 Milliarden Dollar ein. Erst nach dessen Entschuldigung ("Ups.") beruhigen sich zumindest die Wochenmärkte in Bad Reichenhall kurzzeitig wieder. Schalke 04 verkündet den Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick. Dieser sei erschöpft vom vielen Treppensteigen in der Arena. Der Papst besucht Deutschland. In einer viel missachteten Rede vor dem Bundestag fordert das geistige Oberhaupt der Weltverdreher "Frieden für alle und besseres Essen in der Kantine." In Manhatten beginnt die "Occupy"-Bewegung, deren Sinn es ist, sich mit Gleichgesinnten auf öffentlichen Plätzen zu auszuharren, in die Gegend zu urinieren und sich als Zeichen des Protests gegen irgend etwas Böses mit Pfefferspray besprühen zu lassen. Vor dem Düsseldorfer Landgericht erwirkt Apple ein Verkaufsverbot für das Samsung Galaxy Tab. Es könne nicht angehen, dass ein besseres Gerät möglicherweise Kunden abwerbe, so die erfolgreiche Argumentation.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Jahresrückblick 2011 (Teil 2)

April

Datenschutzskandal bei Sony: unbekannte Hacker legen für mehrere Wochen das Playstation-Netzwerk lahm und knacken in fremdem Namen die Highscores bei SingStar und Lego-StarWars. Borussia Dortmund wird unter Jürgen Klopp Deutscher Meister. Die Fans feiern ihre Idole wie den kotzenden Kevin Großkreutz oder den wechselwilligen Türken Nuri Sahin. Noch mehr gefeiert wird allerdings in London, wo eine unbekannte bürgerliche Schlampe ihren Märchenprinz heiratet und auch Kate und William eine königliche Traumhochzeit feiern. China festigt unterdessen seinen Ruf als Land der Demokratie und freien Meinungsäußerung, indem es einen dicklichen Regierungskritiker wegen gefährlicher Steuerhinterziehung im Straßenverkehr wegsperrt. Ein Brandstifter brennt die Sakristei der berühmten Basilika in Barcelona, die zum Weltkulturerbe zählt, nieder. Er habe das Bauwerk "einfach satt gehabt", gibt er später an.

Mai

Killertomaten, Schreckenssprossen und Teufelssalate halten die dümmlichen Durchschnittsverbraucher in Atem. EHEC! Tausende Hauskaninchen verhungern elendig, da ihre Besitzer nicht mit dem Teufelszeug in Kontakt kommen wollen. Am Ende der größten Epedimie der Menscheitsgeschichte stehen gut 50 Tote in Deutschland, von denen über die Hälfte beim panischen Rennen zum Krankenhaus von einem Bus überfahren wurde. In Griechenland versucht die Regierung derweil, rettende Sparmaßnahmen zu beschließen, sieht sich aber der Reaktion eines uneinsichtigen, verwöhnten Straßenmobs ausgesetzt. Wären die Griechen die letzten 20 Jahre auch nur mit einem Bruchteil dieses Engagements zur Arbeit gegangen, hätte die BILD sich ihre Hasskampagne gegen den Ouzo-Staat abschminken können. Beim ESC-Heimspiel in Düsseldorf landet Lena mit ihrem unfassbar eintönigen Einschlaflied auf einem verdienten 14. Platz.

Juni

Auf dem Deutschen Ärztetag sprechen sich die Mediziner in Kiel strikt gegen Sterbehilfe aus, man wolle sich schließlich nicht ins eigene Fleisch schneiden. FIFA-Präsident Joseph Blatter wird überraschend mit 102 Prozent der Stimmen für eine weitere Amtszeit bestätigt. Dirk Nowitzki gewinnt als erster Deutscher die NBA-Meisterschaft mit den Dallas Mavericks, der Ankunft in Deutschland räumen die TV-Sender mehr Sendezeit ein als einer regulären Schlag-den-Raab-Ausgabe. In den USA kündigt Präsident Obama ein Jahr vor den Wahlen einen massiven Rückzug von US-Soldaten aus Afghanistan an. Es seien ja noch genügend deutsche Trottel vor Ort. Angela Merkel und die Regierung besiegeln hingegen deutschen Atomausstieg. Sie sind sozusagen die Asse unter den Politikern.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Jahresrückblick 2011 (Teil 1)

Januar

Das neue Jahr beginnt vernebelt, zumindest in den meisten Köpfen der Bundesbürger. Wenn nicht durch Alkohol, dann durch politische Gesinnung oder vererbte Bildungsdefizite. "Alternativlos" wird als "Unwort des Jahres" auserkoren, jedoch nur mangels Alternativen. In Tunesien beherrscht derweil ein explosiver Mix aus Demonstrationen, purer Gewalt und Horden von Youtube-Geiern den Alltag. Der erste Präsident wird gestürzt, die Unruhen greifen auch auf Ägypten über, was man unter anderem am nervösen Nasenzucken der Sphinx erkennen kann. In Deutschland wird Roland Jahn neuer Bundesbeauftragter für Stasi-Unterlagen. Als erstes kündigt er an, ehemalige Stasi-Mitarbeiter aus seiner Behörde zu entlassen. Zu diesem Zweck beauftragt er enge Mitarbeiter damit, die Kollegen zu belauschen und auszuhorchen. Nahe Oschersleben sterben bei einem Zusammenstoß zweier Züge zehn Menschen. Ein Lokführer gab später an, nicht damit gerechnet zu haben, dass der andere Zug planmäßig und pünktlich auf demselben Gleis fahren würde.

Februar

Nokia schmiedet eine Allianz mit Microsoft, um das lahmende Smartphone-Geschäft anzukurbeln. Getreu dem Motto "Minus mal Minus ergibt Plus" erwartet den Nutzer nun eine anziehende Kombination aus veralteter Hardware und einem optisch grausamen, unbeliebten mobilen Betriebssystem. In Deutschland schmeißt Bundesbankpräsident Axel Weber seinen Job hin, erspart sich damit weitere schlaflose Nächte in der schwelenden Euro-Krise und kann sich ganz dem privaten Haushalt widmen (Geld waschen, Bank streichen, Strom sparen). Zudem streiken mal wieder die Lokführer und zementieren damit ihren Ruf als unbeliebteste Arbeitnehmer nach Fluglotsen und Deutsche Bank-Vorsitzenden. Ein Mann mit Locken stürzt die ganze Nation in Trauer und Verwirrung: Thomas Gottschalk verkündet sein Aufhören als "Wetten, Dass...?"-Moderator und sorgt dafür, dass sich das ZDF im Laufe des Jahres 142 Absagen ungefragter Möchtegern-Schowmaster anhören muss. In der Fußball-Bundesliga bemerkt der VfL Wolfsburg, dass es keinen Sinn macht einen Engländer als Trainer zu beschäftigen, der Deutsche Skiverband hingegen, außer Maria Riesch nur schlitternde Litfaßsäulen im Team zu haben. Der Bundestag beschließt unterdessen auf Druck der Tabak- und Spirituosen-Lobby die Hartz IV-Reform für höhere Regelsätze.

März

Der Heilige Vater präsentiert sein zweites Jesus-Buch. Darin beschuldigt er nun nicht mehr einzig und allein die Juden, den Tode Jesu verursacht zu haben. Es reiche schließlich, diesem heimatlosen Volke weiterhin lediglich das Auslösen aller bisherigen Weltkriege vorzuwerfen. In Bochum beginnt der Prozess gegen die mutmaßlichen Fußball-Wettbetrüger Ante Spania und Mario C. Vor dem Verhandlungssaal bauen Journalisten mobile Wettbüros auf, in denen man auf den Prozessausgang tippen kann. Ungleich höheres Medieninteresse zieht allerdings die Plagiatsaffäre Guttenberg auf sich, deren Höhepunkt im März mit dem Rücktritt des Vorzeigebetrügers erreicht ist. Der beliebteste Politiker seit Adolf Hitler kann die Menschen jedoch beruhigen, indem er stolz verkündet, bald ein Buch über sein adeliges Leben veröffentlichen zu wollen, eventuell sogar mit einigen selbstgeschriebenen Passagen. Im japanischen Fukushima spielt sich nach einem Erdbeben eine verheerende nukleare Katastrophe ab. Trotz des Einsatzes nzähliger Experten mit dem augenscheinlichen Klugheitsgrad eines Homer Simpsons tritt wochenlang radioaktive Strahlung aus dem beschädigten Reaktor aus.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Kim Jong-un: Fröhliches Pausbäckchen oder mieser Diktator?

Nach dem tragischen Tod des laut unabhängigen Medienberichten allseits beliebten, höchsten nordkoreanischen Volkszertreters Kim Jong-il, rückt nun dessen Sohn in den Mittelpunkt des Weltinteresses. Alle fragen sich, ob Kim Jong-un mit seinen erst 28 Jahren bereits das Zeug zum erfolgreichen Diktator hat.

In Nordkorea selbst gibt es in den Führungsriegen einige Zweifler, die dem wohlgenährten Führersohn mangelnde Erfahrung, Führungsschwäche und einen zu extrovertierten Kleidungsstil (blaue Uniform) vorwerfen. Es wird gemunkelt, dass Kim Jong-un nicht alleine regieren, sondern nur mit erfahrenen Babysittern in die Öffentlichkeit gelassen werde. Doch vorerst befindet sich das Land weiter in tiefster Staatstrauer. Die Menschen essen, feiern, trinken und lachen nicht - auf den ersten Blick ist also alles wie immer. Doch an den auf Halbmast hängenden Flaggen und den gekonnt Verzweiflung verbreitenden Moderatoren im Staatsfernsehen kann man die Trauer förmlich spüren. Auch im Ausland beweinen zahlreiche Menschen den Verlust des stets adrett gekleideten kleinen Mannes. Der Webmaster der Seite kimjongillookingatthings.tumblr.com hat bereits einen Strick im Internet bestellt, der Produzent der offiziellen Diktator-Brille vorgestern Insolvenz angemeldet.

In Südkorea hat man derweil mit den unsäglichen Wassermassen zu kämpfen, die in Form des befohlenen Tränenmeeres aus dem Norden herüberschwappen. "Da wird man doch lieber von Atombomben bedroht, als in so einer schmierigen Flüssigkeit zu baden", so ein empörter südkoreanischer Familienvater, der in Grenznähe unmittelbar mit den Folgen der Trauer zu kämpfen hat.

Experten erwarten indes keine merkliche Kursänderung in der Abschottungs- und Einschüchterungspolitik Nordkoreas. Kim Jong-un werde die Politik seines versorbenenen Vaters "nahtlos, wie dessen Anzüge" fortführen, um der Bevölkerung "unnötige Hoffnungen auf ein besseres Leben zu ersparen".

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Nach versuchtem Anschlag: Bankenwelt in Aufruhr

Nachdem ein vollkommen entgegen dem sonstigen Klischee mit Hirn ausgestatteter Poststellenmitarbeiter bei der Deutschen Bank eine verdächtige Sendung meldete, die sich später tatsächlich als eine an Josef Ackermann gerichtete Briefbombe entpuppte, klingeln in der gesamten Bankenwelt die Alarmglocken. "Jede Stunde läutet diese verdammte Kirche da gegenüber", so ein genervter Zahlenartist einer ländlichen Sparkassenklitsche im Allgäu. Noch ist nicht bekannt, ob es sich nur um einen verwirrten Einzeltäter wie beispielsweise einen von Ackermann enttäuschten Aktionär, Schachpartner oder Ex-Lover handelt, oder gar um den Beginn einer systematischen Terrorwelle, die das kapitalistische Bankensystem komplett ausräuchern möchte. Vorsorglich wurden bereits viele in Geldhäusern dekorierte Räuchermännchen standesrechtlich erschossen, die Angst ist greifbar.

"Zu sterben, ohne mein immenses Weihnachtsgeld für unnützen Plunder ausgegeben zu haben, wäre durchaus ärgerlich", kritisiert Commerzbank-Vorstandsvorsitzender Martin Blessing beispielsweise den "abstrusen Zeitpunkt" des Anschlags. Generell halte er nichts von so einer Art des Protestes. "Ich stehe eher auf diese campenden Öko-Barden, die in nasskalten Parks sinnlos vor sich hinvegetieren und sich tagtäglich nur von Pfefferspray ernähren", so der geleckte Anzugträger mit geschmackloser Krawatte.

Auch das FBI hat sich zeitnah in die Ermittlungen eingeschaltet - zur Verwunderung vieler Bundesbürger. "Die Geschichte hat uns gelehrt, dass kleine Feuer, die in Deutschland ausbrechen, leicht große Wellen bis über den Dings, äh, dieses Meer da zwischen Europa und uns schlagen können", so ein verdeckter amerikanischer Ermittler. Man habe gleich eine Rundmail an alle US-Finanzinstitute geschickt, "mit so einem lustigen Video, wo ein Affe seinen eigenen Urin trinkt, hahaha - zu komisch!"

Mittwoch, 23. November 2011

So schlau ist Deutschland!

Er teilt uns ein in schlau und dumm: Der Lernatlas 2011 ist veröffentlicht worden. Er zeigt den Deutschen ganz klar auf, in welchen Landkreisen absolute Vollhonks ihr Unwesen treiben, aber auch, in welchen Gebieten man vor lauter Klugheit lieber gleich zu Hause bleibt. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass das gutgemeinte Bildungsinstrument den geistig eher auf dem Niveau einer dementen Eintagsfliege befindlichen Individuen einen Antrieb liefert, sich zu verbessern, da diese Personen mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso zu blöd sind, auf der Deutschlandkarte ihren Wohnsitz zu finden und somit von den erschreckenden Ergebnissen verschont bleiben.

Auffällig ist, dass im Süden unserer Bildungsrepublik weiterhin die klügeren Menschen zu wohnen scheinen. Mit Bierbauch lernt es sich anscheinend doch besser. Im nördlichen Teil Deutschland muss man hingegen schon froh sein, wenn ein Bankräuber sich beim Überfall nicht vor Dummheit selbst erschießt.

Zu weiteren, teifgreifenderen Analysen ist der Autor dieser Zeilen leider nicht fähig. Man munkelt, dies könne mit der geografischen Lage seines Wohnortes zu tun haben...

Donnerstag, 17. November 2011

Erschreckend: V-Männer außer Rand und Band

Deutschland steht seit Tagen unter Schock. Unerwartete Ereignisse haben den tagtäglichen Trott der Bundesbürger aus den Fugen gerissen: der Frost ist da. Doch löst man sich einmal aus der Schockstarre und blättert eine am Briefkasten festgefrorene Zeitung auf, so bestimmt ein Thema die Medien: die Döner-Morde. Für einen Gegenwert von oft unter drei Euro werden täglich tausende Dönertiere von geschäftsgeilen Türken verstümmelt, mit "alles" und "scharf" übergossen und in ein trockenes Backerzeugnis gefriemelt. Wer kann nicht verstehen, dass radikale Tierschützer irgendwann auch mal genug von diesem bestialischen Vorgehen haben und zurückschlagen. Dass die Art der Vergeltung (Schießeisen) durchaus diskutabel ist, ist nicht zu verleugnen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Täter der rechten Szene zugeordnet werden. Diese meinte man jahrelang durch den Einsatz sogenannter V-Leute (Abkürzung für Vollpfosten) unter Kontrolle zu haben. Dies stellte sich nun aber als verheerender Trugschluss heraus. Die V-Leute scheinen außer Rand und Band zu sein, schätzungsweise 95% der NPD besteht nur noch aus vermeintlichen Staatsspitzeln, die sich ungehemmt ihrer kruden Ideologie (Arbeitsplätze schaffen, Infrastruktur verbessern, Neger klatschen) hingeben können. Nach und nach wird das ganze Versagen der Bundesverfassungsschutzes deutlich. Wobei dies natürlich auch sympathisch-menschliche Züge aufweist, wenn man feststellt: Auch in diesem Organ arbeiten nur Idioten.

Was ist nun zu tun? Ein Wachmann vor jedem McDöner? Selbstschussanlagen in der Salattheke? Nein- wenn es nach den meisten Politikern geht, steht das leidige Thema NPD-Verbot wieder auf der Agenda. Die Geschichte hat schließlich schon immer gezeigt, dass Verbote Probleme von jetzt auf morgen lösen. Durch das Verbot des Flatrate-Saufens gehen Teenager jetzt lieber im Wald Heroin spritzen, durch das Verbot des Rauchens in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Büros gleicht die Luft in Deutschland einem chronischen Jahrmarktsduft, durch das Verbot des Einkaufens bei Juden wurde... ja, was eigentlich?

Rechtlich dürfte ein Verbot der NPD ohne das Abziehen der V-Leute logischerweise weiter nicht möglich sein. Doch was passiert, wenn man nun alle Spitzel auf einmal abzieht und dann merkt, dass nur noch ein kleiner Apfel zurückbleibt? Es wäre einerseits lustig, andererseits natürlich unfassbar komisch. Selbstverständlich müssten sich die Verantwortlichen dann drängenden Fragen der Öffentlichkeit stellen, weswegen davon ausgegangen werden kann, dass alles so laufen wird wie immer: Eine Woche Empörung, ein paar Tage Sparflamme und dann kommt hoffentlich eine Schneekatastrophe, ein Zugunglück oder ein uneheliches Kind eines Politikers ans Tageslicht. Oder am besten alles zusammen.

Freitag, 11. November 2011

11.11.11 - Ein Tag zum Wegschmeißen

Sie sind schlimmer als Weihnachten, Ostern und Wetten Dass..?-Samstage zusammen: Schnapszahl-Tage. Am heutigen Freitag blicken wir sozusagen der Mutter aller Hasstage in die biestigen Augen: dem 11.11.11.

In den Operationssälen der Republik werden die Brotmesser knapp - tausende geistesgestörte Mütter wollen sich per Kaiserschnitt ihre liebevoll mit Zigaretten und Schnaps herangezüchteten Frühgeburten aus dem Leib schneiden lassen. Die Standesämter sind so voll wie sonst nur Charlie Sheen am Set, extra für diesen Tag wurden sogar kommunale Putzfrauen per Eilausbildung zu Standesbeamtinnen umgeschult. Fraglich ist, ob den Brautpaaren nach einem mit russischem Akzent gestammelten "Wollen heirate?" wirklich eine glückliche Zukunft bestimmt ist.

Als wäre dies nicht schon schlimm genug, beginnt in weiten Teilen dieses gestörten Landes auch noch die "Fünfte Jahreszeit". Mit 11 Leuten um 11 Uhr 11 am 11.11.11 ein 11-prozentiges Getränk zu sich zu nehmen, dabei als Elfe vergkleidet zu sein - man entwickelt unfreiwillige Sympathien für Amokläufe der härteren Gangart. Wobei dieser Gedanke selbstverständlich gar nicht so weit hergeholt sein mag, denn auch der düstere Part der Welt kann - zumindest zum Teil - Kalender lesen. So werden freilich auch viele Einzeller den Weltuntergang herbeifürchten und am Ende des Tages abermals enttäuscht von dannen ziehen.

Den einzige Rat, den man den wenigen verbliebenen, geistig Normalentwickelten an diesem Schreckenstag noch geben kann ist: Bleibt im Bett oder betrinkt euch. Oder tut besser Beides.

Freitag, 4. November 2011

Soli vor der Abschaffung: Das Ende für Ostdeutschland?

Erst Hü, dann Hott: der Wankelmut von Georgios Papandreou wird von der deutschen Bundesregierung seit Monaten locker übertroffen. Hieß es seit geraumer Zeit, für Steuersenkungen sei aufgrund der Rücksichtnahme auf kommenden Generationen kein Platz im Bundeshaushalt, so wird nun plötzlich nur noch darüber diskutiert, an welchem Hebel zuerst angesetzt werden kann, um den gemeinen Bürger zu entlasten. Um dem Bundesrat wie gewohnt das Gefühl zu geben, machtvoll wie ein einbeiniger Stelzenläufer mit Holzallergie zu sein, präferiert Angela Merkel die Senkung, FDP-Greis Reiner Brüderle sogar die komplette Abschaffung des bei weiten Teilen der Bevölkerung unbeliebten Solidaritätszuschlages. Da es sich hierbei um eine Bundessteuer handelt, muss eine etwaige Änderung nicht von der Länderkammer abgesegnet werden.

Doch was passiert, wenn dem Bund in Zukunft jährlich knapp 12 Milliarden an Einnahmen weniger zur Steuerverschwendung zur Verfügung stehen? Im östlichen Teil der Republik, in dem bislang die größten Teile des "Solis" versickerten, sieht man bereits schwarz. "Die goldene Straßenlaterne hier ist gerade ausgefallen, und dank der blöden Zeitumstellung stehe ich nun komplett im Dunkeln", so beispielsweise ein gefrusteter Chemnitzer. Generell fürchten viele Einwohner der neuen Bundesländer, dass es bald mit dem Leben in Saus und Braus vorbei sein könnte. "Ich wüsste gar nicht, was ich machen sollte, wenn plötzlich nicht mehr millionenteure Spaßbäder und Skihallen errichtet würden, dich ich dann konsequent meide", berichtet uns eine Thüringer Hausfrau mit tätowierten Sorgenfalten. Ihr Mann, ein bulliger Sozialpädagoge mit leichtem Hang zum Polenhass, sorgt sich derweil viel mehr um den Zustand der Straßen und Autobahnen. "Westliche Verhältnisse hier bei uns wären ein Alptraum", so der geistige Dauerurlauber.

Doch vielleicht ist alle Aufregung bald schon wieder vergessen, denn innerhalb der Regierungskoalition gibt es noch hohen Diskussionsbedarf. Selbst der bildungsfernste Bürger, der sogar regelmäßig zu dumm ist, das BILD-Seite-1-Girl von Margot Käßmann zu unterscheiden, sollte mittlerweile wissen, dass Ankündigungen von einzelnen Regierungsmitgliedern in etwa so belastbar sind wie Zeugenaussagen von blinden Taubstummen.

Montag, 31. Oktober 2011

Endlich: 7 Milliarden Menschen auf der Welt

Die Experten der HRE haben es errechnet, Medien, UN und Klatschfotografen glauben es: Heute wurde der siebenmilliardste Mensch geboren - und dies gleich in drei Ländern. In Indien, auf den Philippinen und in Russland wurden Kreißsäle zu Partykellern umfunktioniert, die Vaginas der drei gebärenden Frauen auf mehr Fotos festgehalten als die von Michaela Schaffrath. Doch ist das ganze Spektakel wirklich ein Grund zur Freude? Laut Statistik sind mindestens zwei der drei heute bejubelten Windelbeschmutzer Arschlöcher, die in ihrem Leben nichts erreichen werden. Was nützt da ein Geschenk in Form eines Stupendiums, wenn das Kind schon mit 12 lieber mit Drogen dealt, als die Schulbank zu drücken? Wertvolles Steuergeld, das lieber zur Rettung Griechenlands verpulvert werden sollte, wird hier verschwendet - und das alles unter dem Deckmantel der gespielten Freude. Ein Skandal, der sogar FSV Mainz-Harlekin Thomas Tuchel zu einem seiner seltenen Wutausbrüche bewegen sollte.

Die negativen Folgen der drohenden Überbevölkerung unseres Planeten sind schon seit Langem absehbar: Hunger, Durst und erhöhte Ticketnachfrage bei Shakira-Konzerten. Schon jetzt besteht die Welt quasi nur noch aus Indern, Chinesen und Ausländern. Deutschland droht im Konzert der globalen Massenfortpflanzung unterzugehen. Während hierzulande über die Knappheit von Kindertagesstätten gestritten wird, obwohl die nun benötigten Neubauten in absehbarer Zeit leerstehend verrotten werden, werden in Indien bereits tausende Kindersoldaten in modernsten Trainingsstätten herangezüchtet. In China sieht man es noch nicht einmal mehr als nötig an, deutsche Produkte zu kopieren - ein schlimmeres Zeichen der fallenden Wertschätzung kann es nicht geben. Es bleibt die einzige Hoffnung, dass sich unter der stetig wachsenden Anzahl an Erdbewohnern auch solche befinden, die in der Lage sind, bessere und weniger wirre Blogartikel als den hier vorliegenden zu verfassen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Steve Jobs-Biographie: Exklusive Auszüge und Fakten

Morgen ist wieder ein Tag, den alle Apple-Jünger im Universum schon sehnlichst herbeisehnen. Bereits jetzt beziehen die ersten Apfel-Nerds ihre iTents, werfen den iGrill an und nippen am ersten iBeer. Doch dieses Mal sind nicht wunderschön gestaltete Apple Stores, sondern sonst arglos links liegen gelassene Buchläden in aller Welt die Opfer der Geisteskranken. Das Objekt der Begierde: die offizielle Steve Jobs-Biographie.

Einem ausgewählten Kreis von 12.313 Journalisten liegt das 700 Seiten umfassende Werk bereits seit einigen Tagen vor. Auch wenn etwas-andere-news.de freilich nicht dazu gehört, gibt es hier bereits die spannendsten Fakten der von Walter Isaacson verfassten iBible.

Die offizielle Jobs-Biographie überrascht zunächst einmal durch ihr angestaubt wirkendes Design. Zudem wirkt sie im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten (Prospekte, Malbücher) eher dick und klobig. Das Gewicht verleiht dem Produkt zwar generell einen wertigen Touch, sorgt in der ausgeleierten Jackentasche aber für eine unerwünschte Schieflage beim Spaziergang. Man merkt dem ganzen Machwerk an, dass es mutmaßlich erst nach dem schmerzhaften Tode des Hauptprotagonisten gefertigt wurde und Steve Jobs seine herausragenden Ideen und Gestaltungsvorschläge nicht mehr umsetzen konnte.

Auf schnödem Papier, dessen Produkteigenschaften noch nicht einmal die Lust auf einen Patentstreit aufkommen lassen, beschreibt der Autor jedoch ungewöhnlich intime Momente und Erlebnisse des "Godfather of Technics". So erfährt der Leser gleich zu Beginn, dass der kleine Steve sich mit gerade einmal vier Jahren bereits weigerte, mit den aus seiner Sicht "potthässlichen und viel zu schwierig zu bedienenden" Bauklötzen zu spielen. Mit Acht strebte er seine erste gerichtliche Auseinandersetzung mit einem Mitschüler an, der angeblich diverse ähnliche Buchstaben in krakelnder Schreibschrift verwendet hatte, wie Jobs zuvor in einer Hausarbeit über Marketingstrategien. In der Schulzeit galt er allgemein als Außenseiter und Lebensmittelverschwender, da er die lästige Eigenschaft besaß, von seinem Pausenapfel lediglich einen einzigen Bissen zu vertilgen.

Doch dann folgt die bekannte Geschichte des rasante Aufstiegs, dem Verprellen ehemaliger Partner, cholerischer Anfälle und geniehaftem Wahn. Auch alte Weggefährten kommen in der anrührenden Biographie zu Wort. Sie berichten zumeist liebevoll von einem "Riesenarsch", der sie nur solange mit gespieltem Respekt behandelt habe, bis sie ihm einmal Widerworte gegeben hätten. Danach habe er sie dann "fallengelassen wie eine rostige Kartoffel im Schlafrock". Dennoch sei Jobs eine Art "Jesus Christus der Informatikbranche" gewesen. "Der eine machte aus Wasser Wein, Jobs aus Scheiße Geld.", so beispielsweise Apple-Mitbegründer Steve Wozniak.

Ungewöhnlich intim fällt auch der Schlussteils des Buches aus, in dem der schleichende Verfall eines durch Krebs, Reichtum und Android-Hasses zerfressenen Mannes nachgezeichnet wird. Selbst im Angesicht des Todes habe Jobs noch die alleinige Kontrolle über alles behalten wollen. Er stieg tief in die Materie seiner Krankheit ein und schwörte darauf, eine App zu entwickeln, die durch einen einzigen Tastendruck eine wirkungsvolle Therapie bewirken würde. Letztlich wurde ihm aber der schwache Akku des iPhones dabei zum Verhängnis.

Die Welt trauert weiterhin um eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten, doch Muammar al-Gaddafi ist nur noch ein regungsloser Zellhaufen. Genau wie er wird auch Steve Jobs nie wieder Millionen Menschen für dumm verkaufen können. Das Rad der Geschichte dreht sich weiter, nur vielleicht nicht ganz so schön, nicht ganz so elegant, nicht ganz so einfach. Apple steht vor einer einschneidenden Zeit in der Firmengeschichte. Und die Biographie des Firmengründers vor einer glorreichen Zukunft an den Spitzen der Verkaufscharts. Typisch Jobs, möchte man sagen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Skandal bei Media-Saturn: Manager an illegalen Geschäften beteiligt?

Ein Top-Manager der deutschen Media-Markt-Kette, seine Frau und drei weitere Personen sollen angeblich in dubiose Geschäfte verwickelt sein. Sie sitzen seit gestern in Untersuchungshaft, berichtet das bekannte Klatschmagazin "Süddeutsche Zeitung". Dem Manager des beliebtesten Elektronikmarktes unseres verblödeten Landes wird unter anderem Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen. So habe er tausende ahnungslose Kunden über Jahre hinweg mit großformatigen Werbebroschüren bestochen und schließlich deren mühsam erarbeitetes Geld in den Waschmaschinenabteilungen seiner Filialen zu unermesslichen Gewinnspannen vereinnahmt. Die Bevölkerung reagierte schockiert auf die verstörende Nachricht. Wutbürger Mario B. aus Berlin beispielsweise drückt seine Empörung auf drastische Weise aus: "Geldwäsche...kennter, ne? Datt is wenn meene Freundin ma wieder ihre Handtasche mit dem janzen Portmanee zusammen ins Klo fallen lässt! Man, is die doof!"

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Vorbild Naher Osten: Tauschen als Mittel der Zukunft?

Der Gefangenenaustausch des jungen israelischen Soldaten Gilad Schalit gegen 1027 friedfertige palästinensische Verbrecher beschäftigt in diesen Tagen die Menscheit - zumindest den Teil, der ab und zu auch mal über den Tellerrand seines liebevoll in der Mikrowelle zubereiteten Instant-Schnitzels blickt. Schalit hatte fünf Jahre lang in der Gewalt der Hamas verbracht. Ein Leben hinter Mauern, mit Entbehrungen und Ödnis - all dies kann er nun wieder in seiner Heimat Israel erleben. Abseits der verständlichen Freude mischen sich jedoch auch einige kritische Stimmen unter die Reaktionen. Viele Menschen können es nicht gutheißen, dass im Gegenzug über 1000 möglicherweise gemeingefährliche Wesen nun wieder unbehelligt an ihr verbrecherisches Tagesgeschäft (Lesen, Essen, Lästern) gehen können. Dennoch könnte der Fall Schalit zum Vorbild überall auf der Welt werden, es sind zukünftig zahlreiche ähnlich ausgeglichene Tauschtransaktionen denkbar. Hier einige Beispiele:

- Ein iPhone gegen 20 Android-Geräte
- Ein Regierungsposten gegen vier Jahre Parteizwang
- Ein Erste-Seite-Aufmacher gegen fünf verletzte Grundrechte
- Ein TV-Format gegen hunderte vorgeführte Jugendliche
- Ein lahmer Blogartikel gegen 30 Sekunden kostbare Lebenszeit.

Freitag, 14. Oktober 2011

Italien: Berlusconi vor dem Aus?

Europas Lustmolch Nummer eins nach Dominique Strauss-Kahn, Silvio Berlusconi, steht in seinem Heimatland so stark in der Kritik wie nie zuvor. Da am Dienstag bei einer Routineabstimmung über die Legalisierung von Sex mit Minderjährigen mehr als die Hälfte der Abgeordneten nicht im italienischen Parlament erschien, stellte Berlusconi erneut die Vertrauensfrage - zum 51. Mal in seiner Amtszeit seit 2008.

"Das ist nichts gegen die Anzahl an Frauen, die ich in dieser Zeit vernascht habe", so der gutgelaunte Schmierfink in einem Zeitungsinterview. Der nach Außen hin gespielten Lockerheit steht allerdings eine immer größer werdende Ablehnung in der Bevölkerung und mittlerweile auch in seiner eigenen Partei gegenüber. Immense Schuldenberge erdrücken zunehmend das wie ein überteuerter Zalando-Stiefel geformte Land am Mittelmeer.

Der mächtige Industrieverband Confindustria, der über 150.000 italienische Unternehmen vertritt, stellte Berlusiconi vor Kurzem ein Ultimatum: Entweder kostenlose Prostituierte für alle Vorstandsmitglieder oder Abtritt der Regierung. Auch aus der restlichen Euro-Zone kommt Druck. Die Wirtschaftsmächte Griechenland, Irland und Spanien drängen Italiens Regierungschef zu einem Kurswechsel. "Es darf niemals so weit kommen, dass uns diese zugemüllte Pizzarepublik im Armsein überflügelt und somit die verdiente Aufmerksamkeit streitig macht", heißt es in der von den drei Staatschefs Papandreou, Kenny und Zapatero verfassten "Charta des volkswirtschaftlichen Versagens".

Im Laufe des heutigen Tages wird sich also klären, ob Berlusconi ein weiteres Mal mithilfe von schmierigen Versprechungen, geschickten persönlichen Drohungen und purem Sexappeal an der Macht bleiben, oder ein unerwarteter Wechsel in der italienischen Politik eingeleitet wird.


Freitag, 7. Oktober 2011

Schon wieder! Kein Friedensnobelpreis für Kohl

Ganz Deutschland ist in Trauer, der Himmel weint, alles ist nicht mehr so, wie es einmal war. Steve Jobs ist tot. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, wird nun auch noch der beliebt- und beleibteste Kanzler aller Zeiten, Helmut Kohl, ein weiteres Mal von der Jury des Nobelpreises gedemütigt. Statt einem ehrwürdigen, schwer zu verstehenden und an einen Stuhl mit Rollen gefesselten Fleischklops, der Deutschland einte, Europa auf den richtigen Weg wies und Saumagen salonfähig machte, den längst fälligen Friedensnobelpreis zu verleihen, geht die begehrte Auszeichnung an drei afrikanische (!) Frauen (!!). "Man könnte meinen, Dieter Bohlen hätte in der Jury gesessen", wütete eine erzürnte Angela Merkel. "Mein Ziehvater, Dr. Helmut Kohl, hätte diesen Preis viel mehr verdient als diese schwarzen Gazellen von da unten", so die ungewohnt rassistisch agierende Kanzlerin in einem unbestätigten Zitat.

Helmut Kohl selbst reagierte derweil ausweichend, als er mit einem geschickten Rechtsdrift einem Journalisten knapp die tödliche Kollision ersparte. Für einen Kommentar war der Ex-Kanzler im wahrsten Sinne des Wortes unverständlicherweise nicht zu erreichen.

Die Preisträgerinnen, Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die liberianische Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und Tawakkul Karman aus dem Jemen, äußerten sich nach Bekanntgabe des Juryurteils hocherfreut. "Wir wissen zwar nicht, was wir gemacht haben, aber Preise und Geld sind immer gut."

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Endlich Antworten: Das wollen die Piraten

Seit der Berlinwahl fragt sich ganz Deutschland: "Was wollen die Piraten?". Heute gab es die langerwartete Pressekonferenz in der Hauptstadt, auf der die führenden Hakenhände ihr Konzept vorstellen wollten. Die gespannten Journalisten, welche in Scharen an Bord strömten, freuten sich zunächst über einen kleinen Imbiss, bestehend aus sämigen Madengratin und frisch gepanschtem Rum. Als endlich die Führungsriege der Piraten auf die Brücke tritt, kann die muntere Fragestunde beginnen. Doch es gibt zur Überraschung aller Anwesenden kaum konkrete Antworten auf die wohlformulierten Fragen der Hauptstadtpresse ("Gibts eure T-Shirts auch in Kindergröße?", "Kostet Twitter Geld?", "Warum haben Sie ein dickes Jacket an, wenn doch alles transparent sein soll?"). Lediglich Phrasen wie "Da müssen wir noch drüber diskutieren", "Die Diskussion darüber muss noch stattfinden" und "Noch ne Runde Rum?" sind von der Parteiführung am heutigen Tage zu hören. Als das Schiff nach einer knappen Stunde wieder ablegt, lässt es eine ratlose Schreiberzunft zurück. "Wenn ich Enttäuschungen erleben will, hätte ich ja genauso gut gestern die Apple-Präsentation besuchen können", so ein Redakteur eines stadtbekannten Schmierblattes.

Freitag, 23. September 2011

Der Papst in Deutschland - der einzig wahre Liveticker (2. Tag)

Freitag, 23.09.2011

03:04 Uhr: Der heilige Vater wacht schweißgebadet auf. Zum Glück war alles nur ein Alptraum. Zufrieden stellt er fest, dass er gestern im Olympiastadion nicht mit einem fremden Mann wilde Zungenspiele auf dem Altar veranstaltet hat und auch weiterhin Christian Wulff aufgrund dessen Scheidung die christliche Zuneigung verweigert. Weiterratzen ist angesagt.

06:00 Uhr: Benedikt wird sanft von Gott geweckt. Ein durchaus lustiger Name für einen Radiowecker, denkt sich der Pontifex, bevor er ins Bad humpelt und seine unfehlbare Fratze im Spiegel betrachtet. Er freut sich auf einen weiteren Tag voller erfüllender Begegnungen mit Märchenfreunden.

07:15 Uhr: In der Kapelle der Apostolischen Nuntiatur in Neukölln zelebriert der Papst eine private Messe. Abseits der Öffentlichkeit kann er sich einmal ganz locker präsentieren und einfach der sein, der er ist: ein verbohrter alter Mann mit gestörter Weltanschauung. Selbstzufrieden entzündet der Papst eine Kerze und träufelt sich gedankenverloren die Sandalen voller Wachs.

08:00 Uhr: Nach dem kurzen Frühstück (Leib Christi mit Nutella) reinigt das Kirchenoberhaupt im glänzenden Taufbecken die abgenutzten Zahnprothesen.

09:00 Uhr: Spontan sagt der Papst das geplante Treffen mit Vertretern des Islam ab (Begründung: "Kein Bock auf den Kram") und löst damit eine weitere Eskalationsstufe des heiligen Krieges aus.

10:00 Uhr: Abflug nach Erfurt. Bei den obligatorischen Sicherheitshinweisen weist Benedikt die Flugbegleiterin höflich auf die fehlende Notwendigkeit von Schwimmwesten hin ("Lesen Sie mal lieber dieses Buch hier..").

10:45 Uhr: Ankunft in Erfurt. Aus nachvollziehbaren Gründen verzichtet der Papst auf eine orale Begegnung mit dem ostdeutschen Boden. Empfangen wird er hier von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die sich freut, endlich einmal von Fotografen mit aufs Bild genommen zu werden.

11:15 Uhr: Besichtigung des Erfurter Doms. Bischof Wanke verhaspelt sich aufgrund der immensen Aufregung gleich mehrere Male und verwechselt Jesus mit Maria, Petrus mit Paulus und Langeweile mit geheuchelter Aufmerksamkeit.

11:45 Uhr: Der Papst spricht mit Vertretern der evangelischen Kirche. "Auch verstörten Minderheiten, die auf dem falschen Wege durch die windigen Pfade der gottgegebenen Existenz irren, schenkt Jesus sein Gehör", so Benedikt nach dem Treffen. Politiker feiern den Pontifex als "überragenden Philosophen", "Denkanstoßgeber" und "verwirrten Alten".

12:15 Uhr: McDonald's (Holy Grilled Doubledevil mit kleiner Pommes, dazu ein Stück Sachertorte).

13:00 Uhr: Verdauungsspaziergang mit anschließendem Toilettenbesuch ("Heiliger Stuhl").

16:45 Uhr:
Der Papst wird mit einem Hubschrauber von Erfurt aus zur Wallfahrtskapelle von Etzelsbach geflogen. Beim Landeanflug wird durch den Propellerwind das komplette historische Gebäude niedergerissen. Benedikt segnet die Trümmer. Die geplante Vesper entfällt.

19:00 Uhr: Rückflug nach Erfurt mit Zeit zur freien Verfügung (Minibar).

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Donnerstag, 22. September 2011

Der Papst in Deutschland - der einzig wahre Liveticker (1. Tag)

Für gläubige Katholiken ist es ein Ereignis, das in seiner Wichtigkeit noch weit über dem täglichen Einkauf und der Intimrasur steht: der Papstbesuch in Deutschland. Heute um 10:30 Uhr wird das demente Kirchenoberhaupt in der Reichshauptstadt Berlin erwartet. Verfolgen Sie auf www.etwas-andere-news.de ungeschönt bereits jetzt den viertägigen Urlaub des beliebtesten Deutschen seit Adolf Hitler.

Donnerstag, 22.09.2011

06:15 Uhr: Benedikt erwacht in seinem Himmelbett im Vatikan. Zufrieden erinnert er sich an den Traum, den er diese Nacht hatte: er ist über das Wasser gelaufen. In Wirklichkeit lief allerdings sein Wasser über ihn. Er verflucht die irdischen Probleme der Inkontinenz, bevor er sich ins Bad begibt und ein ebensolches nimmt.

07:10 Uhr: Der Papst am Frühstückstisch. Weihrauchoblaten mit Ministrantenrührei stehen auf dem täglichen Speiseplan des gesundheitsbewussten Kirchenzampanos. Während der Kaffee auf den Parkettboden tropft, wühlt sich Benedikt genüsslich durch die neueste Ausgabe der "Bild".

08:15 Uhr: Abflug. Kurzes Nickerchen in der "God Force One", dem persönlichen Kampfjet des Vatikan.

10:30 Uhr: Landung in Berlin-Tegel. Beim obligatorischen Küssen des Bodens macht sich der päpstliche Rücken wieder bemerkbar. Im heiligen Geiste notiert sich der Papst, die tägliche Voltarenschicht aufzustocken.

10:31 Uhr: Mit schmerzverzerrtem Gesicht muss Benedikt die stürmischen Begrüßungen von Bundespräsident Wulff ("Endlich mal kein Kümmeltürke!") und Kanzlerin Angela Merkel ("C wie Benedikt, haha!") und diversen lustig angezogenen Kirchenvertretern über sich ergehen lassen.

11:15 Uhr: Offizieller Empfang im Schloss Bellevue. Christian Wulff muss alle Geschütze auffahren, um den stetig einnickenden heiligen Vater wachzuhalten. Erst eine in die Tat umgesetzte "Ruck-Rede" im Stuhlbereich Benedikts lässt den Papst aufschrecken.

11:45 Uhr: Der Papst richtet seine ersten offiziellen Worte an die Besucher und Presse. Es sei "ein Geschenk Gottes, in die Heimat zurückzukehren". Er wisse zwar nicht, mit wem er hier eigentlich die ganze Zeit spreche, jedoch seien dies "sicherlich nette, christliche Menschen".

12:00 Uhr: Persönliches Gespräch mit Wulff. Der Bundespräsident spricht auch kritische Punkte an, wie beispielsweise das zerknitterte Äußere des Kirchenoberhauptes.

12:50 Uhr: Persönliches Gespräch mit Merkel. Die Kanzlerin spricht auch kritische Punkte an, wie beispielsweise die Abgaswerte des Papamobils.

13:30 Uhr: Mittag. Flambierter Myrrhepfannkuchen mit Messwein, anschließend heiliger Mittagsschlaf ("Nickerchen").

16:15 Uhr: Die erste kritische Phase des Besuchs. Der Papst besucht den Bundestag. Vor dem historischen Reichstag winkt er fröhlich den protestierenden Menschen und Abgeordneten zu. Geworfenen Eiern weicht er mithilfe der gepanzerten Scheiben seines Fahrzeugs geschickt aus.

16:25 Uhr: Vor einem halbleeren Parlament beginnt der Papst seine 20-Minütige Gardinenpredigt. Er spricht von "Menschlichkeit", "Liebe" und "widerlichen Sexphantasien der Neger". Applaus bei den Christdemokraten.

16:45 Uhr: Mit sitzenden Ovationen wird der Papst nach draußen geleitet, wo ihm Philipp Rösler nachhechtet und ihm das Angebot macht, Vorsitzender der FDP zu werden. Der Papst lehnt mit den Worten "Mein Junge, werd erst mal erwachsen" dankend ab.

17:15 Uhr: Das geplante Treffen mit jüdischen Vertretern wird spontan abgesagt. "Kein Bock", so die offizielle Begründung des Vatikans.

18:00 Uhr: Im prall gefüllten Olympiastadion feiert der Imperator des christlichen Glaubens einen furiosen Gottesdienst. Vor lauter Gekreische kommen seine nett gemeinten Botschaften von Liebe, Menschlichkeit und Schwulenhass kaum bei den Besuchern an. Ohnehin sind die meisten nur wegen der kostenlosen Luftballons und dem Fernsehen hier.

20:00 Uhr: Erschöpft lässt sich der Papst in der Apostolischen Nuntiatur in Neukölln nieder. Bei der neuesten Folge "Frauentausch" schläft der heilige Vater schließlich selig ein. Ein anstrengender zweiter Tag steht im bevor.

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Hier gehts zum Protokoll des zweiten Tages.

Freitag, 9. September 2011

"These people fucked me over!" - Gefeuerte Yahoo-Chefin tritt nach

Die am Mittwoch per Telefon entlassene Yahoo-Chefin Carol Bartz tritt nun in einem Interview mit dem US-Magazin "Fortune" deftig nach. In dem dreiseitigen Interview musste jedes zweite Wort geschwärzt werden. "Eine solche Schimpfwortparade ist mir seit meiner Scheidung nicht mehr entgegengeschleudert worden", berichtet Conny Walrott, seines Zeichens geschockter "Fortune"-Chefredakteur. Bartz bezeichnete Verwaltungsratschef Roy Bostock unter anderem als "f----- b-----who only f------- his own f------ s------ and r------ which is a g-------- s-------- b------." (zu deutsch: "ein nicht so netter Mann, der gerne seine eigenen Geschlechtsteile benutzt und im Bad die Zahnpastatube nach der Benutzung manchmal nicht wieder verschließt.")

Vor allem regte sich Bartz über die Art ihrer Kündigungsmitteilung mit. Bostock habe ihr am Telefon ein von einem Anwalt formuliertes Schreiben vorgelesen, da er nicht "the e---- to say the f------ truth to me himself, because he is a a------ r------- with t----- s------ g------." (zu deutsch: "den Mut hatte, mir selbst die Warheit zu sagen, da er ein unfreundlicher Mensch ohne primäre Geschlechtsorgane ist, der zudem auch noch nach indischer Reispfanne riecht.").

Um einen neuen Job macht sich die gechasste Ex-Chefin allerings keine Sorgen. "Ich finde in null Komma nichts eine neue Stelle. Diese werde ich allerdings per Google suchen, das habt ihr nun davon, ihr verfickten Homo-Bastarde!" (in english: "I´m confident that I´ll get a new job very soon and would like to thank you all for the great time a had while working with you.")

Donnerstag, 8. September 2011

Schlagzeilen der Woche (2)

Gas geben erlaubt: NPD feiert Endsieg vor Berliner Verwaltungsgericht

Schirmherr vermisst: Gaddafi unauffindbar

Höhenflug beendet: Eishockeyspieler auf Boden der Tatsachen zurückgeholt

Geschichtsverfälschung: Polen erringt Unentschieden gegen Deutschland

Wegen Flie-Gen: Honig aus deutschen Regalen geräumt

Faul: Webseitenbetreiber macht Urlaub im Bloghaus

Freitag, 2. September 2011

Endlich Ruhe? Kein Alkohol mehr im Hamburger ÖPNV

Seit gestern ist es offiziell: im Nahverkehr der schönsten Stadt Norddeutschlands nach Lübeck, Flensburg, Cuxhaven, Kiel, Neumünster und ca. 30 anderen, Hamburg, herrscht striktes Alkoholverbot. Dies schließt nicht nur Busse und Bahnen ein, sondern auch Bahnhöfe und Haltestellen. Mit diesem strikten Verbot entzieht der Hamburger Verkehrsbund nicht nur tausenden Jugendlichen ihre Spaßgrundlage, sondern vor allem auch mindestens ebensovielen Obdachlosen ihre häusliche Nahrungsaufnahme.

Somit trifft es zum wiederholten Male die hilflosen Randgruppen unserer Gesellschaft. Die feiernden Jugendlichen, die den Frust bei der erfolglosen Suche nach einer Ausbildungsstelle verständlicherweise am Wochenende gerne einmal in wilden, alkoholbestärkten Schlägereien in U-Bahn-Stationen ablassen wollen, sowie die Stadtstreicher, die nun für jeden Schluck aus dem Ja!-Korn hunderte von Metern laufen müssen und dabei riskieren, ihr letztes Hab und Gut und/oder den besten Platz im Urintunnel zu verlieren.

Der HVV weist die Kritiker des Verbotes jedoch darauf hin, dass "selbstverständlich weiterhin geschlossene Glasgefäße mit alkoholischem Inhalt" in die Fahrzeuge und Haltestellenbereiche mitgenommen werden dürften. "Somit steht einer hinterhältigen Attacke mit einer Flasche 'Rotlicht' auf den Kopf des unbescholtenen Anwalts, der gerade zufällig aufreizend vor einem hergeht natürlich weiterhin nichts im Wege", heißt es zu diesem Thema in einer Pressemitteilung. Zudem würden auch weiterhin "zugesoffene Lumpenbolde, sofern sie ein gültiges, nicht vollgebrochenes Ticket in der Tasche haben", vom HVV transportiert.

Alles halb so wild also? Mitnichten! "Dem Bürger wird erneut eine Einschränkung seiner persönlichen Freiheit diktiert", so ein unbekannter, sich in den Vordergrund spielender Menschenrechtler. "Was kommt als nächstes? Pinkelverbot im Flugzeugabteil? Rauchverbot im Krematorium? Anstupsverbot bei Facebook wegen sexueller Belästigung?", so seine abstruse Schwarzmalerei.

Donnerstag, 18. August 2011

Air Berlin: Mehdorn neuer Mann an Bord

Die Nachricht schlug ein wie eine Boeing 767 ins World Trade Center: Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn wird ab September Vorstandsvorsitzender der schwächelnden Fluggesellschaft Air Berlin. Joachim Hunold legt sein Amt freiwillig nieder. "20 Jahre widerlicher Tomatensaft sind genug", so der scheidende Firmengründer in seiner Rücktrittserklärung.

Mehdorn steht nun vor der schwierigen Aufgabe, den eingeschlagenen Sparkurs der Airline auf vernünftigem Wege weiterzuverfolgen und die stetig fallenden Aktienkurse des Unternehmens zu retten. Er kann jedoch auf seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz aus den Zeiten bei der Deutschen Bahn zurückgreifen. Experten erwarten, dass er ähnliche Mittel einsetzen wird, um wirtschaftlichen Erfolg zu erzwingen. Laut Insidern, die bereits Einblicke in Mehdorns private Strategiepapiere erhielten, plant der zukünftige Air Berlin-Boss, die Wartungsintervalle für die Maschinen deutlich zu vergrößern. Außerdem sollen die Klimaanlagen der meisten Flugzeuge gegen kostengünstigere, aus den ICE-Zügen bekannte Modelle ausgetauscht werden. "Wenn man nicht gerade über einen isländischen Vulkan fliegt, ist es in der Luft meistens nicht über 30 Grad warm, somit sollten keine größeren Probleme auftreten", wie Mehdorn in seinem Konzept schreibt. Zudem soll in den Maschinen ein kostenpflichtiges Bord-Bistro mit Selbstbedienung eingerichtet werden, die kostenintensiven Gänge der hochausgebildeten Saftschubsen entfallen somit.

"Ich werde die Weichen, äh, die Routen für eine erfolgreiche Zukunft von Air Berlin gestalten, damit auch die Aktionäre endlich wieder zum Zug...äh, verdammt, Flug, kommen", teilte der dickliche Geldschäffler den schlafenden Fluglotsen auf seiner heutigen Begrüßungsfete im Tower of London mit.

Dienstag, 16. August 2011

Aufschwung vorbei: Wirtschaftswachstum stockt

Vor einem halben Jahr überboten sich die Wirtschaftsforscher noch gegenseitig mit kraftstrotzenden Konjunkturprognosen, ein zweites Wirtschaftswunder, Vollbeschäftigung und warme Sommertage wurden prognostiziert - doch nun ist alles makulatur. Im 2. Quartal ist die deutsche Wirtschaftsleistung nur um magere 0,1 Prozent angestiegen, Tendenz fallend. Euro-, Schulden- und Ballackkrise belasten Deutschland und bremsen auch den Optimismus bei vielen Geschäftsführern und Managern.

"Ich habe den Kaviar bereits wieder vom Kantinenspeiseplan streichen lassen", so beispielsweise Gottfried Heimsdorf, Chef eines zwielichtigen Im- und Exportunternehmens mit Briefkastenwohnsitz. "Die Monate, in denen das Volk sich die Bäuche ungeniert vollschlagen konnte, sind wieder vorbei", gibt auch ein führender FDP-Politiker zu, der seinen Namen lieber nicht hier lesen möchte.

Lediglich Marktforschungsinstitute wie die Nürnberger GfK strotzen mit glänzenden Zahlen. "Wir konnten unser Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Unsere Strategie, überbezahlte studentische Aushilfskräfte durch wesentlich kostengünstigere Würfel zu ersetzen, scheint aufzugehen", wie GfK-Sprecher Anton Fälscher freudig mitteilte.

Die Bundeskanzlerin beruhigt derweil die Sorgen in der Bevölkerung, indem sie sich nicht zum Tagesgeschehen äußert. Der Koalitionspartner FDP hingegen nimmt die Sorgen der Bürger ernst, die Bürger die Partei hingegen vollkommen zu Recht nicht. Bleibt die Hoffnung auf praktikable Vorschläge der Opposition. (Lautes Lachen aus dem Off)

Mittwoch, 27. Juli 2011

Shell: Geld für Luft und Liebe

Der Mineralölkonzern Shell versucht derzeit, mit Hilfe eines Modellprojekts neue Einnahmequellen zu erschließen. An einigen testweise ausgewählten Tankstellen wird von nun an Geld für die Benutzung der Reifenluftdruckgeräte verlangt. "1 Euro für fünf Minuten heiße Luft - da zahlen sie bei jedem Motivationsseminar mehr für", verteidigt Shell-Sprecher Matthias von Glischinski-Kurc das Vorhaben. Nachdem vor ein paar Jahren auch der Tankwart sein unnötiges Comeback bei Shell feierte, um vollbusigen Damen mit unterentwickelten Tankdeckelkenntnissen beim Einspritzen zu helfen, nun also die nächste Schnapsidee des weltgrößten Abzockerunternehmens.

Doch längst stehen weitere Ideen in der Pipeline. Wie aus einem vertraulichen Strategiepapier, das uns aus schmutzigen Quellen (Fantasie) zugespielt wurde, hervorgeht, plant Shell in den nächsten Jahren Zug um Zug neue Änderungen, um die Kassen zum Überlaufen zu bringen. So soll ab 2013 eine Parkgebühr auf dem Tankstellengelände eingeführt werden. Mit sekundengenauer Abrechnung soll verhindert werden, dass fettleibige Renter auf dem Weg zur Kasse und zurück zu viel Zeit verplempern und den nachfolgenden Verkehr aufhalten. Zudem wird ein Sparprogramm aufgesetzt, welches das Putzen der Tankstellentoilette aus dem Dienstplan streicht. Diese Maßnahme wird allerdings von den meisten Pächtern schon seit Jahren konsequent umgesetzt. Noch nicht genau terminiert sind die geplanten Einführungen einer "Wasser- und Schwammbenutzungspauschale" (1 Euro), einer "Betankungsschlauchbereitstellungsgebühr" (1 Euro) und des "Kassenbereitschaftsobolus" (1 Euro).

Montag, 18. Juli 2011

Datenskandal bei REWE: Lieschen Müller gehackt!

Die Hacker-Skandale auf der Welt reißen nicht ab. Nach Telekom, Pentagon, Sony und Bundespolizei gibt es nun eine noch größere Katastrophe: Tausende Kundendaten des Lebensmittelanbieters "REWE" wurden gestohlen. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht absehbar, was die Ganoven mit den sensiblen Daten alles anfangen können", so ein geschockter Datenschützer.

"Es ist schon ein mehr als ungutes Gefühl, zu wissen, dass bösartige Menschen nun meinen Lieblings-Pudding kennen", macht die geschockte Lieschen Müller aus Wernigerode ihre Angst deutlich. "Und mein Trick, die Dr. Oetker-Backmischung als meine eigene Kuchenkreation zu verkaufen, ist nun wohl auch hinfällig". Auch Tierpfleger Hans Rabenau aus dem Tierpark Soest ist nach den Vorkommnissen stark verärgert. "Wenn meine Löwen nun anhand meiner Einkaufsdaten herausbekommen, dass ich Vegetarier bin, kann ich mich doch nie wieder bei denen im Gehege sehen lassen ohne ausgelacht oder zerfleischt zu werden! Ein Skandal ist das!"

REWE-Vorstandsboss Alain Caparros versucht derweil, die verunsicherten Kunden des Großkonzerns zu beruhigen. "Wenn die Trottel wüssten, an wieviele schmierige Drittfirmen wir ihre Einkaufsdaten tagtäglich übermitteln, würden die, äh...haben Sie schon unseren neuesten Prospekt gelesen? Drei Kilo Hack vom ungarischen Hausschwein für nur 2,99 Euro!"

Donnerstag, 14. Juli 2011

Hannover im Dunkeln: Stromausfall lähmt Großstadt

Die nach geschätzt 155 anderen Städten schönste Stadt Deutschlands, Hannover, wurde in der Nacht zum Donnerstag von einem kompletten Stromausfall heimgesucht. Ab 22:40 brach die gesamte Energieversorgung der niedersächsischen Gammelmetropole zusammen. Während sich die meisten Privatpersonen einen kuscheligen Abend bei Kerzenschein und gegenseitigen Vorwürfen ("Das ist sicher nur passiert, weil du immer das Licht im Bad brennen lässt!") machten, wurde die Nacht in Altenheimen und Krankenhäusern zu einer echten Herausforderung. "Ich hatte ständig Angst, in Urin und Kot zu treten, man sah ja nichts", so eine völlig fertige Schwester der Altenresidenz "Haus des letzten Gebetes" im Stadtteil Misburg-Nord. Auch mit den Beatmungsmaschinen gab es Probleme. "Unser Notstromaggregat bietet nur eine sehr begrenzte Energiezufuhr, so dass wir vor der schwierigen Entscheidung standen, unsere Patienten weiter am Leben zu halten oder einen leckeren heißen Kaffee aufzubrühen", wie Oberschwester Gisela aus dem Altenheim "Die drei alten Wachteln" zu Protokoll gab. Zur letztlich gefällten Entscheidung wollte sie vor der Presse jedoch keine Stellungnahme abgeben, was Raum zu widerwertigen Spekulationen lässt.

Auch der Straßenverkehr litt unter dem Stromausfall, Ampeln funktionierten in der ganzen Stadt nicht mehr. "Glücklicherweise herrscht nachts bei uns bekanntermaßen völlig tote Hose", so Bürgermeister Stephan Weil (SPD). "Der nette Nebeneffekt war zudem, dass die Blitzgeräte ebenfalls nicht aktiviert waren", wie der Porsche-Besitzer mit einem zwinkernden Lächeln verriet.

Für Unmut sorgten einige Diebe, die den Umstand ausgefallener Alarmanlagen kaltblütig ausnutzten, um sich an den Wertgegenständen der unternehmerischen Oberschicht zu bedienen. "Ich habe nur ein paar weiße Augen und Zähne an mir vorbeiflitzen sehen - man hatte keine Chance, die Bastarde aufzuhalten", empörte sich beispielsweise der Ladenbesitzer eines TV-Fachgeschäftes, der in der Nacht sechs LCD-Fernseher, eine Satellitenschüssel und zwei Klorollen einbüßte.

Erst nach Mitternacht wurde die Landeshauptstadt Niedersachsens wieder mit Energie versorgt. Zu diesem Zeitpunkt lagen die meisten Menschen aber längst in ihren Betten und hofften selig darauf, dass der Wecker den Stromausfall nicht überleben würde.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Rückblick: With Full Force 2011

Am vergangenen Wochenende fanden wieder einige der vor allem bei den dem Alkohol zugeneigten jungen Erwachsenen höchst beliebten Festvials statt. Das Reload lud musikbegeisterte Hardcoretrinker, das Abi Festival Lingen hardcoretrinkbegeisterte Mächtergernstudenten, das SummerJam rauschbegeisterte Rastalocken, das Roskilde eventbegeisterte Rucksacktouristen mit Hang zum Vollsuff und das FullForce hardcoremusikbegeisterte Hardcoretrinker mit ostdeutschem Akzent ein. Insgesamt wurden in den letzten Tagen 1/3 des weltweiten Bierkonsums getätigt, zahlreiche Bastarde gezeugt, unzählige fremde Zelte als Toilette missbraucht, tausende Pavillons dem Wind geopfert und nackte Frauen beim Freitod frenetisch gefeiert - zusammengefasst also ein recht durchschnittliches Sommerwochenende.

Beim FullForce im ostdeutschen Löbnitz, einem klassischen Dörflein altdeutscher Baukunst (grauer Beton), feierten tausende Hardcore- und Metalfans ein weitgehend friedliches Fest im Schlamm. Durch Unmengen von prozentual hochwertigem Urin wurde das gesamte Gelände um den Flughafen Roitzschjora im Laufe des Wochenendes komplett in einen schmierigen, stinken Siffhaufen verwandelt, der teilweise von männlichen Besuchergruppen unter Zuhilfenahme der eignene Geschlechtsteile noch weiter umgepflügt wurde. Auch der Nieselregen und der unangenehm kalte Wind machte den Gästen zu schaffen und sorgte für einigen Unmut. "Mega geil hier!", "Fiiicköööön!", "Fuck you, you motherfucking cocksuckers!" und "Mein Glied ist zu groß, du bist zu eng", so nur einige der enttäuschten Aussagen von Zuschauern und Bands.

Dennoch wurden die meisten musikalischen Acts von den Besuchern mit vollem Körpereinsatz angefeuert. Wer nicht mindestens mit zwei blauen Augen, einer verlorenen Digitalkamera und zerrissenem T-Shirt aus dem Pit zurückkam, wurde vom Rest der Hardcore-Kiddies gnadenlos ausgelacht und zur Sau gemacht (Plüschkostüm). Meistgefeiertste Band war die Zigeunertruppe Skindred, die es mit lediglich zwei Songs schaffte, der frierenden Masse Tränen vor Enttäuschung in die Augen zu treiben. Ungewöhnlich schlecht an kam hingegen die amerikanische Hardcore-Combo Hatebreed. Aus Vorfreude wurde bei den meisten Zuschauern bereits nach den ersten paar Liedern unbändiger Hass, der sich im extremen gegenseitigen Anbrüllen, Herumschubsen und Gegeneinanderspringen entladen musste.

Für manche Kritik sorgte neben dem diskussionswürdigen Bier der Marke "Braustolz" auch der Becherpfand von 2 Euro. Aufgrund der metaltypischen Verpflichtung, beim Beginn einer Band den Wettbewerb "Wer wirft ihn höher?" durchzuführen, hatte kaum ein Festivalbesucher die Möglichkeit, sich den Pfand jemals wieder auszahlen zu lassen, was den Bierpreis auf satte 4,50 Euro steigen ließ.

Die Veranstalter sprachen derweil von einem "rundum gelungenen Festival". Besonders einige Ordner und Securities dürften mit Freunde auf die Veranstaltung zurückblicken. "Wir haben uns für Lau am ersten Abend so unglaublich einen weggeknallt", so eine dreißigjährige Ostbraut, die die ankommenden Autos auf verbotene Flaschen untersuchte. "Echt geil, was die Trottel alles so an Alkohol in unerlaubten Glasflaschen in ihren Karren mithatten- am besten waren die zwei Flaschen Asti, die ich abgestaubt habe - ich könnte jetzt noch kotzen!"

Auch die Mitarbeiter des auf dem Gelände eingerichteten Fundbüros konnten zufrieden mit ihrem Arbeitswochenende sein. "Schon klasse, welches Vetrauen die besoffenen Dummbatzen in uns setzen, wenn sie mit gefundenen Digicams vorbeikommen und diese abgeben. Aber nun entschuldigen Sie mich bitte, ich muss mit meinen drei Lastern 'Privateigentum' nach Hause juckeln."

Mittwoch, 29. Juni 2011

Klitschko vs. Haye - Der Kampf des Jahrtausends

Boxfans auf der ganzen Welt sehnen seit Monaten den kommenden Samstag herbei, wenn in Hamburg der Kampf des Jahrtausends stattfindet: Doktor gegen Unterschichtler, Kanisterkopf gegen Negerlippe, Anstand gegen Größenwahn - oder kurz: Klitschko gegen Haye. Über 40.000 Zuschauer werden den Kampf in der Imtech-Arena verfolgen, darunter ca. 5.000 C- und D-Promis. David Haye, gebürtiger Londoner, genießt große Sympathien in Deutschland. Durch sein angenehm zurückhaltendes Auftreten und seine differenzierten Aussagen im Vorfeld des Kampfes ("Ich werde Klitschko köpfen", "Er wird vor mir kriechen", "Ich muss aufs Klo, verfickt!") hat er sich weiteren Respekt bei den Sportfreunden erworben. Wladimir Klitschko lässt sich derweil durch die gespielte Freundlichkeit seines Gegners nicht aus der Ruhe bringen. "Ich mussen schlagen, konzentriere, muss schlagen meine Gegner", so der promovierte Hirntod. Auch Bruder Vitali fiebert dem Fight entgegen. "Meine Bruder hat Ehre zu verteidige. Von Familie. Muss schlagen auf Kopf von Gegner".

Der übertragende Fernsehsender RTL rechnet mit einer Rekord-Einschaltquote. "Zu diesem feierlichen Anlass werde ich mir ein ganz besonders hässliches Hemd aussuchen", kündigt Boxenschlampe Kai Ebel an. Auch Florian König freut sich auf den Samstag. Zusammen mit Luan Krasniqi wird er den Kampf moderieren. "Ich freue mich immer, wenn ich Boxen moderieren darf, weil ich dann wenigstens ein paar Mal im Jahr meinem Gesprächspartner geistig ebenbürtig bin", so der blonde Mikro-Engel.

Dienstag, 28. Juni 2011

Forscher beweisen: 95% aller Facebook-Kommentare sind Unfug

Wie ein renommiertes syrisches Forschungsinstitut nach monatelanger Forschung nun herausgefunden hat, sind 95% aller im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlichter Kommentare unter Statuseinträgen "vollkommener Schwachfug". Die Wissenschaftler um Dr. Rezidad Mohabinidschad (53, Kameltreiber und Visionär) werteten dazu über einen Zeitraum von einem halben Jahr über 50.000 geschriebene Kommentare von Nutzern aus aller Herren Länder aus. "Die Erkenntnisse waren absolut erschreckend", so Forschungsassistent Bezud Mahadma (31, Kameltreiber und Küchenhilfe). "Kochrezepte, Nörgeln über den Arbeitgeber und ellenlanges Gequatsche über Alkohol, Wetter und Nuklearwaffen - die Menschen verschwenden kostbare Lebenszeit vor ihren zugekrümelten Tastaturen."

Lediglich einige deutsche User fielen den engagierten Forschern positiv auf. Die Vehemenz, beispielsweise auf dem offiziellen Profil von Torwart Manuel Neuer, mit der pubertierende Halbstarke unter Verwendung ihres echten Namens mit tiefgründig gewählten Argumenten diskutierten ("Hurensohn", "Verräter", "Bayernschwein") hebe sich "auf erfreuliche Weise vom biederen Auftreten der meisten anderen Nationen ab", so das überraschend positive Fazit des Abschlussberichtes.

Freitag, 24. Juni 2011

Vorschau: Frauen-WM in Deutschland

Am Sonntag findet endlich das Großereignis statt, auf das sich Sportfans aus aller Welt schon seit langer Zeit freuen: der Europa-Grand Prix der Formel 1 in Spanien. Nebenbei startet in Deutschland auch die Weltmeisterschaft im Frauenfußball. Deutschland trifft im ersten Spiel auf Kanada und gilt als klarer Favorit auf den erneuten Titelgewinn. Die Männinnen von Trainerin Silvia Neid gehen entsprechend mit einer gehörigen Portion Anspannung und Respekt in das Turnier. "Die Bumskugeln putzen wir alle weg, da gibts nix", so beispielsweise Birgit Prinz vor dem WM-Auftakt. Torfrau Nadine Angerer ist dagegen etwas optimistischer. "Wir sind gut drauf, haben gut trainiert und wollen gut in die Zweikämpfe kommen", ließ die 32-Jährige in offensichtlich stumpf von den Männern abgekupferten Wortphrasen durchblicken.

Erwartet wird ein rauschendes Fußballfest in ganz Deutschland, jedenfalls in der Nähe von Brunnen. Eine ganz so große Begeisterung wie bei der Männer-WM 2006 dürfte es freilich nicht geben, weswegen die Stadtplaner in Berlin auch keine Fanmeile, sondern vorsichtshalber nur einen Fankilometer eingeplant haben. "Dafür gibt es aber auch Prosecco statt Bier und jede Menge Busengrapscher gratis", so ein strahlender Projektverantwortlicher.

Die deutsche Mannschaft bereitet sich seit Tagen intensiv auf den Turnierstart vor. "Wir haben in den letzten Tagen versucht, die Playboy-Shootings auf ein Minimum zu reduzieren und den Fokus mehr auf das Wesentliche gelegt: Tatort-Auftritte und Medienarbeit", wie die Präsidentin des WM-Organisationskomitees, Steffi Jones, verlauten ließ. Für die deutschen Mädels hat die Ex-Nationalspielerin noch einen besonderen Tipp auf Lager. "Genießt die paar Wochen im Rampenlicht, bevor ihr dann wieder in euren Dorfclubs jämmerlich in der Versenkung verschwindet", so der flammende Appell der Frankfurterin.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Katastrophe für arme Filmliebhaber: kino.to gesperrt

Für Fans kostenlosen Popcornkinos vor dem heimischen Rechner dürfte der heutige Tag eine Katastrophe darstellen, die schlimmer wiegt als Fettleibigkeit, Lactoseintoleranz und Facebook-Partys zusammen: die beliebteste Moviestream-Seite im Netz, kino.to, wurde von bösen Ermittlern vom Netz genommen. Verhaftet wurden tausende Amateuraufnahmen von namhaften Hollywoodblockbustern (u.a. "Fluch der Karibik 4", "Gina Wild 6", "Schulmädchenreport 5"), die zur Stunde von Experten verhört werden. "Wir haben teilweise noch Probleme, die genauen Identitäten der Häftlinge festzustellen, da die meisten von ihnen fast vollkommen entstellt oder kaum zu verstehen sind", so einer der Ermittler. Man warte zur Zeit auf einen russischen Dolmetscher, da die Verdächtigen zum Großteil aus dem Land der Wolga zu stammen scheinen.

Filmfans aus aller Welt liegen sich derweil im Internet virtuell trauernd in den Armen. "Was soll ich denn nun heute Abend mit meiner Freundin machen?", so "joker77" völlig ratlos. "Ich habe extra schon Popcorn in die Mikrowelle gestellt, meine Steuererklärung gemacht und meine Freunde zum 'Hangover 2' - Gucken eingeladen, aber nun ist mein Tag vollkommen versaut", lässt "rapturecity4" seinem Frust im Dr. Sommer-Forum freien Lauf.

Videothekenbetreiber hingegen erwarten für heute Abend einen Anstrum, wie es ihn seit der Veröffentlichung von "Titanic" auf VHS nicht mehr gegeben hat. "Wir haben unsere Kapazitäten drastisch erhöht und vorsichtshalber von all unseren Filmen illegale Kopien angefertigt, um der zu erwartenden Nachfrage Herr zu werden", reibt sich Alfred Rödenbach vom Duisburger "Alpha-Video"-Verleih bereits die Hände.

Freitag, 3. Juni 2011

Spanien vs. Deutschland - Gurkenkrieg in Europa

Die Ehec-Krise hat einen schweren diplomatischen Konflikt zwischen Spanien und Deutschland ausgelöst. Der südeuropäische Gurkenstaat kritisierte die Deutschen scharf für die ungerechtfertigte Panikmache vor spanischen Erzeugnissen. Man behalte sich "Maßnahmen und Schadensersatzforderungen vor", so der aufgebrachte Gurkenhäuptling José Luis Rodríguez Zapatero. In einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel machte er seinem Ärger Luft. In einer ersten Vergeltungsmaßnahme wies Zapatero die spanischen Hoteliers an, ihre Buffets für deutsche Touristen nur noch mit Gurken und Salat zu bestücken, das obligatorische Täfelchen Schokolade auf dem Hotelbett durch ein Rohkost-Körbchen zu ersetzen und dem Servicepersonal Tomaten auf die Augen zu binden. "Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt", so der sich in völlige Rage hineinsteigernde Regierungschef. Angela Merkel versuchte indes, den spanischen Wüterich zu besänftigen. "Als kleinen finanziellen Ausgleich habe ich Zapatero einige unserer Keditansprüche gegenüber Griechenland übertragen und ihm eine Eintrittskarte für ein Frauen-WM-Spiel seiner Wahl zuschicken lassen", ließ die Kanzlerin über ihren Kofferträger Steffen Seibert heute Morgen mitteilen.

Kriegsverbrecher Mladic: Verteidigungsstrategie gescheitert

Die Verteidigungsstrategie des serbischen Ex-Generals Ratko Mladic und seiner Anwälte ist gescheitert. Vor dem Uno-Tribunal in Den Haag versuchte der räudige Kriegsverbrecher mit der Aussage "Ich bin ein schwerkranker Mann" auf Verhandlungsunfähigkeit zu plädieren. Dem Vorsitzenden Richter kam danach jedoch nur ein genüssliches Schmunzeln über die Lippen. "Genau deswegen sind Sie ja schließlich hier", so Alphons Orie.